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ENGEL IN STERNSCHIFFEN
GIORGIO DIBITONTO
1984
www.himmels-engel.de
www.angels-light.org
Dieses Buch wird gewiß beim ersten Lesen bei manchem auf Unglauben und Verblüffung stoßen. Man wird es nochmals lesen müssen, um sich dann die Frage zu stellen: „Und wenn es wahr wäre ?”
Denn in Wirklichkeit könnte alles wahr sein. Und tatsächlich, es ist wahr ! All das, was in diesem Buche beschrieben ist, hat sich wirklich ereignet. Allerdings sind, abgesehen von den Behauptungen des Autors und den Bestätigungen seiner Gefährten des Abenteuers, die „Beweise" schwach; aber gerade das ist es, was beweist, daß die Botschaft Menschen guten Willens anvertraut ist, weil sie in ihren Herzen spüren, daß alles zutiefst wahr ist.
Und nun die Tatsachen: Giorgio, Tina, Paolo und andere Freunde haben etliche Begegnungen „Auge in Auge" mit Brüdern aus dem All gehabt, mit Reisen in Sternschiffen und Gesprächen, wobei ihnen eröffnet wurde, sie seien die sogenannten „Engel" der Bibel oder jene Vermittler und „Botschafter", deren sich der göttliche Wille bedient hat und immerzu bedient, um sich den Menschen der Erde zu offenbaren und sie auf dem Weg der Höherführung durch die Liebe zu lenken.
INHALT
(*) Vorwort von Eufemio del Buono
(**) K. L. Veit: - Zur deutschen Herausgabe Denkwürdige Zusammenhänge mit Raphael
(1) Das Wesen mit den Lichtflügeln
(2) Der erwählte Ort für die Begegnung
(3) Das erste Zusammentreffen am Boden
(4) Das Tal der Kontakte
(5) Das himmlische Wesen
(6) Das Mutterschiff von den Sternen
(7) Begegnung inmitten der Leute
(8) Erklärungen und Belehrungen
(9) Ein Licht auf dem Meer
(10) Die hehre Frau
(11) Das Sonnenwunder
(12) An Bord des Sternschiffes
(13) Aufenthalt im Weltraum
(14) Gebet und Botschaften
(15) Auf einem wunderbaren Planeten
(16) Die letzte Begegnung
(17) Geschenk der Rettung
(A1) Strahleneinwirkung erforderte Auto-Reparatur als Beweis
(A2) Nachwort von Eufemio del Buono
(A3) George Adamskis Fingerzeig
(A4) Aussage eines Theologen
(A5) Schriftwechsel Genua/Wiesbaden
(A6) Worte des Herrn der Heerscharen an Geisteslehrer, Liebeboten und Mitopferträger
(A7) Evakuierung und Entrückung im Alten & Neuen Testament begründet
(A8) Adamskis Bücher
(A9) Bücher weiterer Kontakte
VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN
(1) Bild 1 Giorgio Dibitonto und Tina de Pascale
(2) Bild 2 Karl L. Veit Abschied zur Reise nach Medien
(3) Bild 3 Gustav Doré Der junge Tobias und der Engel
(4) Bild 4 del Sarto Raphael geleitet Tobias
(5) Bild 5 Rembrandt Der Engel Raphael verlässt die Tobias-Familie
(6) Bild 6 Maler unbekannt Physischer Tod und Hinübergang
(7) Bild 7 Gustav Doré Es werde Licht!
(8) Bild 8 Karl L. Veit Veit Geheimnis der Karfreitagnacht
(9) Bild 9 Foto Die Zufahrt-Höhenstraße
(10) Bild 10 Zeichnung Landkarte östlich Genua
(11) Bild 11 Foto Das Tal der Kontakte
(12) Bild 12 Foto Der Landeplatz
(13) Bild 13 Karl L. Veit Veit Mutterschiff mit vier ausgefahrenen Disken
(14) Bild 14 George Adamski Teleaufnahme des Rundobjekts
(15) Bild 15 Telefoto Mutterschiff mit sechs ausgefahrenen Disken i.d. Atmosphäre
(16) Bild 16 Sternschiff Kosmisches Strahlschiff Runder „Adamski-Typ"
(17) Bild 17 Bruce. Pennington Evakuierungsszene
(18) Bild 18 Raphael als Monumentalplastik in Leningrad
VORWORT
von Eufemio del Buono
Als mir der Vorschlag gemacht wurde, mit Giorgio Dibitonto zusammenzutreffen, nahm ich gerne an; wußte ich doch den Grund der Einladung, nämlich ein Gutachten abzugeben über die Glaubwürdigkeit seiner Erfahrungen mit Außerirdischen.
Das Treffen fand abends in einem prächtigen Haus im Zentrum von Rom statt, und der positive Eindruck, den der „Kontaktler" auf mich machte, begleitete mich ständig beim Kennenlernen. Bei seinem Erscheinen haben wir uns, ohne daß uns jemand vorgestellt hätte, mit einer herzlichen Umarmung begrüßt, denn im Unterbewußtsein fühlten wir uns sofort als „Brüder". Als ich ihm danach beim Erzählen zuhörte, empfand ich eine starke Sympathie für ihn mit dem deutlichen Eindruck, ihn schon lange zu kennen.
Bereits viele Jahre vorher hatte ich einen ähnlichen Seelenzustand erlebt, als ich George Adamski begegnete, dem großen amerikanischen Kontaktler polnischer Abstammung, den ich anläßlich einer Konferenz im Palast Marignoli zu Rom traf. Adamski war der „Henoch" der fünfziger Jahre, der uns von Reisen in außerirdischen Aufklärungs - und Raumschiffen erzählte, und genaueste Angaben über Funktion und Struktur lieferte. Weiterhin hat er uns erzählt von den Raumbrüdern, von ihrem Äußeren, ihren Gewohnheiten, ihrer Art, sich zu kleiden, zu ernähren, von ihrer tiefen Liebe zur ganzen Schöpfung und zu den Erdbewohnern. Schließlich überbrachte er uns eine Unmenge von unveröffentlichten wissenschaftlichen Mitteilungen, und all die Lehren von hoher kosmischer Philosophie, die er während seiner zahlreichen Reisen mit den Brüdern des Kosmos erworben hatte.
Nach einer Pause von ungefähr 30 Jahren, die nötig war, damit die Menschen guten Willens derlei Kenntnisse in sich aufnehmen, mußte das „Zeugnis", welches George Adamski bei seinem Tod hinterlassen hatte, übernommen werden, und das geschah durch Giorgio Dibitonto, den „Henoch" der achtziger Jahre.
Nach unerwarteten Visionen, ergreifenden Begegnungen und unvergeßlichen Reisen an Bord außerirdischer Fahrzeuge, wurde er auf einen wunderbaren Planeten gebracht, wo er eine der ungewöhnlichsten und erschütterndsten Erfahrungen hatte. Giorgio Dibitonto berichtet mit einfachen Worten, wer in Wirklichkeit die erhabene Persönlichkeit Ramu's war, wen also Adamski unter diesem Decknamen verbarg, und welche hochgeistigen Absichten dieser hatte. Denn zusammen mit andern Raumbrüdern wirkt er seit jeher eifrig und opferbereit, um der leidenden Menschheit unseres Planeten zu helfen.
Der Autor und seine Freunde, welche Z. T. die Kontakte persönlich miterlebt haben, wir alle sind uns der Schwierigkeiten bewußt, denen mancher Leser begegnen wird, um die im Buch übermittelte Botschaft ganz anzunehmen.
Entgegen den Widerständen, die von der Presse und anderen Medien der Anerkennung einer Existenz außerirdischen Lebens entgegengebracht werden, verweisen wir auf verblüffende Parallelen zwischen heutigen Sichtungsberichten oder Begegnungen, und solchen aus dem Altertum, der Bibel, und über das ganze Mittelalter hinweg bis zu den Anfängen der Astronomie und Weltraumfahrt. Hier einige Beispiele: Im indischen Sanskrit heißen Raumschiffe meist Vimana oder Ventla. Cicero schreibt im 43. Kapitel seines Werkes „De Donatione" von „Kugeln am Himmel"; Julius Obsequens in „Prodigia" von „Flammenden Schilden", ebenso kommt diese Bezeichnung vor bei Äschylos, Plutarch, Seneca, Valerius Maximus. Xeno-
phon unterscheidet in 12 Kapiteln seiner „Anabasis" die Objekte als „Glocken", „Teller", „Muscheln". Der alte Chronist Lycostenes überliefert „Kreuze und Balken am Himmel". Dio Cassius berichtet: Bei der ersten Landung der Römer in Großbritanien unter Aulus Plautus I. J. 43 V. Chr. sei ein Rundobjekt wie ein Blitz von Ost nach West gefahren.
Die Zeitung von Alt-Nürnberg schreibt 1561 von „Kugeln, Scheiben" und von „Röhren am Himmel", „die im Innern drei, vier oder noch mehr Kugeln enthalten und über der Stadt gesichtet wurden". Sind es über dem mittelalterlichen Basel „Schwarze Kugeln", so überfluteten Ende des 18., und im 19. Jahrhundert den Himmel der Vereinigten Staaten „Luftschiffe", während im Zweiten Weltkrieg „Leuchtkugeln" und „Geisterjäger" den alliierten und deutschen Flugzeugen folgten.
In einigen Höhlen des Camonica-Tales/Italien, in Tanum/ Schweden, im Hochland von Tassili/Sahara, und in Australien findet man Felszeichnungen mit Abbildungen von „Menschen im Taucheranzug", die noch heute von den eingeborenen Australiern als „Brüder des Lichtes" bezeichnet werden.
In den Höhlen des Bodhistan am Fuß des Himalaya ist eine astronomische Karte aufgefunden worden, welche die Sternbilder von vor 13 000 Jahren zeigt, und auf der die Route Venus-Erde eingetragen ist.
In St. Antonio, im Susa-Tal in der Nähe von Turin, existiert eine gravierte Ellipsenform, von der andere Linien strahlenförmig ausgehen, und in deren Innern man eine Reihe von glatten, fast kreisförmigen Bechern entdeckt, der eine vom andern 5 cm entfernt, als ob der Künstler andeuten wollte, daß es sich um ein Mutterschiff mit den fliegenden Scheiben an Bord handle.
Am 12. August 1883 hat der Astronom Bonilla vom Observatorium Zacatecas in Mexico stundenlang eine Unmenge von ovalen fliegenden Objekten gesehen, die vor der Sonnenscheibe vorüberzogen. Da er gerade mit dem Teleskop fotografische Aufnahmen gemacht hatte, gelang es ihm, eines der Objekte zu fotografieren, das die Formation verlassen hatte und für kurze Zeit stillstand. Dieselbe Beobachtung wurde gleichzeitig von den Observatorien von Puebla und Mexico-Stadt gemacht. Aus den hierdurch möglichen trigonometrischen Berechnungen der Astronomen ergab sich, daß die fliegenden Objekte in Erdnähe waren.
Am 24. April 1874 sieht der Astronom Schafarich ein Objekt von starker Leuchtkraft, wie es den Mond verläßt und sich schnell in den Weltraum entfernt. Der Astronom, welcher den Planeten Pluto entdeckt hat, Professor Clyde Tombough, saß vor einigen Jahren an einem Sommerabend im Garten, um sich mit Frau und Schwiegermutter von der Tageshitze zu erholen. Da hatte er das Glück, wie er offen erklärte, ein großes Raumschiff zu sehen, dessen Bullaugen mit einem bläulichen Licht erleuchtet waren. -Ausführliche Beschreibungen von Raumschiffen und von den Erlebnissen beim Mitfliegen lieferte in der Bibel der Prophet Ezechiel. –
ZUR DEUTSCHEN HERAUSGABE DENKWÜRDIGE ZUSAMMENHÄNGE MIT RAPHAEL
Ab dem Jahr 1926 befaßte ich mich als Kunststudent intensiv mit den Büchern des Alten und Neuen Testaments. 1927 las ich unter vielem anderen ,Das Buch Tobias'. Als Jüngling beflügelte mich eine besondere Vorliebe für Raphael und den jungen Tobias, und ich malte 1930 hierzu ein Ölbild. (Seite 90)
In diesen Zusammenhängen war mir auch besonders die Stelle in I. Mose, Kap. 5, 21-24 aufgefallen: „... Dieweil Henoch ein göttliches Leben führte, nahm ihn Gott hinweg, und er ward nicht mehr gesehen."
Wie ich zur Kenntnis der Neuoffenbarung gekommen bin, schilderte ich im Buch „Evakuierung in den Weltraum", Kapitel „Mein Lichterlebnis" Seite 264. Beim Studium (1929-1932) der „Haushaltung Gottes" Bd. I. der Kapitel 39-178 wurde das wunderbare Leben Henochs und sein Geheimnis vom Herrn selbst enthüllt.
Während ich das Große Johannes-Evangelium mehr verschlang (als nur las), trat in fast allen der elf Bände dieses Superwerks Raphael an der Seite Jesu auf als ,Hauptdiener' des Herrn, weil die ,Große Zeit der Zeiten' im Zeichen der Liebe als Grundeigenschaft des Urerzengels Raphael stand.
Die erste Zusammenführung - aufgrund der UG-Schrift „Deutschlands Christlich-geistige Sendung" von Anny, Cläre und Karl erfolgte in unserem Haus in WiesbadenSch. im Zeichen „Des himmlischen Vaters Liebe" am 9. Januar 1951.
Bei dieser denkwürdigen Andachtsstunde sprach JESUS die Hauptbotschaft, und anschließend gaben Raphael, Michael und Gabriel sich kund. (Dokumentiert in UG-Heft Nr. 7: „ICH komme zu euch" Seite 17). 1954 schlossen wir unsere Ehe im ,Nassauer Dom'. Unser selbstgewählter Trauungsspruch (Ps. 60; 14) lautete: „Mit GOTT wollen wir Taten tun !” Tatsächlich gaben wir in den vergangenen 34 Jahren zusammen rund einhundert UR-Gemeinde-Offenbarungsschriften und VENTLA-Bücher heraus; dazu 289 Nummern der „UFO-NACHRICHTEN", und ich hielt über sechshundert ufologische Vorträge in fünfzehn Ländern. Auch veranstalteten wir im Rahmen der „Deutschen UFO-Studiengesellschaft, Zentrale Wiesbaden" dreizehn internationale und interkontinentale Kongresse.
Als meine Frau und ich die Urgemeindeschriften Nr. 11-19 (1954-1956), niedergeschrieben von Anita Wolf, herausbrachten, spielte Raphael bei der himmlischen Erziehung Karmathas, der später als der große und bescheidene Gottesprophet Jakob Lorber die Neuoffenbarung in den Jahren 1840-1863 aus der Geistigen Welt übermitteln durfte, eine dominante Rolle.
Nochmals regten mich unsere Herausgaben der UG-Schriften Nr. 11-14 „Vier Marksteine aus dem Leben Jesu" durch „Gethsemane/ Golgatha" mit den erschütternden Ereignissen der Gründonnerstag- U. Karfreitag-Nacht zu einer Federzeichnung (für den Umschlag der 1. Auflage 1955) und auf Anregung meiner Frau zu einem Ölbild an, das Jesus, Raphael und Michael mit Luzifer in jener kosmisch-himmlischen Szene zeigt, das als Titelbild zur Neuherausgabe (1980) der UG-Nr. 12/13 Verwendung fand.
Selbstverständlich gehört auch der Malerfürst Raffael Santi von Urbino (1483-1520) zum Kreis der von allen Kunstkennern und uns hochgeschätzt Bewunderten.
*
Eine Feststellung bemerkenswerter Art: Auf dem riesigen Platz des Winterpalais in Leningrad USSR, woselbst die russische Revolution 1917 gegen Zar Nikolaus II. ausbrach, steht die Monumentalplastik RAPHAELS mit dem Heils-Kreuz auf einem Monolithen. (Siehe Seite 174).
Ab 1957 erschienen im Ventla-Verlag die Herausgaben der Adamski-Bücher: „Der Venusier und George Adamski". Es folgten: Leslie/Adamski „Fliegende Untertassen sind gelandet", „Im Innern der Raumschiffe" (1. Aufl. 1962; 2.1983) und „Das Buch über George Adamski" von Gray Barker.
Zu unserer Überraschung wurden Adamskis Bücher in „Engel in Raumschiffen" bestätigt; denn es erscheinen die gleichen Gestalten des Ramu (dessen Geheimnis in diesem Buch gelüftet wird), Orthon, Firkon, Zuhl und die weiblichen Persönlichkeiten, die ebenfalls auftreten mit der Kulmination der „Hehren Frau".
Als wir 1983 vom Inhalt des Buches „Angeli in Astronave" von Giorgio Dibitonto über die Clemery-Freunde Kenntnis erhielten mit dem neuen heutigen Auftreten Raphaels in Italien, war unsere Absicht spontan gefaßt, mit dem jungen Autor und seiner Braut als denjenigen, die alles erlebten, haben in Kontakt zu treten. Es war die achte markante Berührung mit dem Raphael-Thema (und eine offensichtliche Führung des Himmels). Der Entschluß der Herausgabe in deutscher Sprache stand sofort fest, natürlich mit der Absicht, Giorgio zuvor persönlich zu begegnen.
Nach erstem Briefwechsel trafen wir uns Anfang 1984 in Genua mit Giorgio und seiner Braut Tina de Pascale. Das Vertrauensverhältnis vertiefte sich von Stunde zu Stunde, mit Pater Lukas als Dolmetscher im Hotel, und wir fuhren U. A. zweimal die im 7. Kapitel beschriebene Palmenallee entlang, wo die „Begegnung inmitten der Leute" stattgefunden hatte.
Am nächsten Tag ging es im Wagen über Spotorno zu dem äußerst geschickt von den ,AUSSERIRDISCHEN' gewählten Landeplatz des Mutterschiffes. Bereits 36 Stunden später waren wir wieder zuhause.
Eigenartiges Zusammentreffen: Zur gleichen Zeit erschien ein neues Buch, prophetisch niedergeschrieben von Anita Wolf durch die „Vereinigung Treuhandgruppe E. V./Österreich": „EIN ENGEL AUF DER ERDE", worin die Tobias-Geschichte als Ergänzung zur Bibel in historisch und geistig umfassender Weise mit Raphael als Lichtfürst der Liebe erschöpfend dargestellt wird.
„ENGEL IN STERNSCHIFFEN" ist ein erhabenes Dokument caelestischer Einwirkungen zur derzeitigen Endphase mit den emporweisenden, vorleitenden Lichtblikken in die Zukunft des Reiches Gottes: wie im Himmel so auf Erden. In den ganz außergewöhnlichen Ereignissen und zahlreichen Reden aus Sphärenhöhen übermittelt es die aufgetragene Mission für Italien, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Spanien, sowie alle Erdenländer und Völker zur Wegweisung und freier Entscheidung.
Möge auch dieses wunderbare Buch unter der erhabenen Führung und dem Segen unseres himmlischen VATERs hinausgehen zu den in aller Welt verstreuten Geistfreunden und zu jenen, die die neue göttliche Ordnungs-Herrschaft ersehnen als Zeugnis Seiner unerschöpflichen Liebe.
Ostern 1984 Karl und Anny Veit
DAS WESEN MIT DEN LICHTFLÜGELN
An jenem Nachmittag befand ich mich daheim. Als ich zufällig den Kopf erhob, bemerkte ich im Zimmer ein Licht, das allmählich stärker wurde und schließlich viel intensiver als das natürliche war. Inmitten dieses Leuchtens erschien die Gestalt eines Jünglings von außerordentlicher Schönheit. Erstaunt betrachtete ich ihn und sah, daß seine Füße leicht vom Boden abgehoben waren. Er war barfuß, trug eine funkelnde Tunika und hatte zwei leuchtende Flügel. Hingerissen von der Lieblichkeit und Majestät seines Antlitzes, bewunderte ich ihn lange. Diese Schauung dauerte geraume Zeit, bis sie schließlich verschwand wie sie aufgetaucht war.
Im Verlauf der nächsten Tage konnte ich die Schönheit jener Erscheinung und den süßen Frieden angesichts jenes Lichtes nicht aus meinem Sinne vertreiben. Es war, als ob mich dieser Eindruck überallhin schweigend begleitete. Seit meiner Jugendjahre hatte ich nicht mehr geglaubt, daß Visionen etwas Reales wären; ich hatte sie stets für das Produkt einer erregten Phantasie gehalten. Nun aber dachte ich wieder, daß sich mir der Jüngling gezeigt hatte, während ich ruhig und entspannt und ohne jegliche Erregung war.
Die Ruhe in mir, welche den erlebten Vorfall begleitet hatte, war derart, daß ich imstande war, alle Einzelheiten dessen, was mir gezeigt worden war, ganz deutlich wahrzunehmen. Ich konnte es nicht begreifen, aber als ich an die Flügel jenes Wesens dachte, sagte ich mir immer wieder verwundert, daß die Engel in Wirklichkeit vielleicht doch existieren.
Eines Abends vor Ostern war ich eben heimgekehrt und wollte mich gerade meinen gewohnten Dingen widmen, da ließ sich die Erscheinung wieder sehen, am gleichen Orte und auf dieselbe Weise wie das erstemal.
Sein Licht breitete sich im ganzen Zimmer aus, und mir war, als ob es mich zutiefst durchdringe. Die strahlende Schönheit dieses Wesens schuf in mir eine süße Erschütterung und den Wunsch, es möge sich nicht entfernen. Zutiefst ergriffen von der Schauung, war ich weder imstande, mich zu rühren noch an etwas anderes zu denken.
Ich faßte Mut und fragte ihn, wer er sei. Er lächelte, und mit lieblicher Stimme gab er mir zur Antwort: „Ich bin Raphael." Ich drückte den Wunsch aus, etwas mehr über ihn zu erfahren, und da sagte er zu mir: „In der Heiligen Schrift wirst du das Buch Tobias finden; durch dasselbe kannst du mich besser kennen lernen. Du wirst mich wiedersehen."
Er stand immer noch vor mir mit seinem eindringlich leuchtenden und angenehmen Blick. Dann verschwand er, und mit ihm löste sich auch der ganze Lichtschein mehr und mehr auf.
Unter meinen Büchern war auch eine Bibel. Ich schlug sie auf und stieß wie zufällig auf eine Seite von der Geschichte des Tobias. Ich war überrascht; es war, als ob eine unsichtbare Hand mich so geführt hätte, daß ich diese Stelle sofort fand. Ich begann zu lesen und entdeckte gleich, daß Raphael „Medizin" und „Heilung von Gott" bedeutet. Der Erzengel war einst in menschlicher Gestalt auf die Erde herabgestiegen, den jungen Tobias auf den Wegen der Welt zu begleiten. Er hatte ihn zu dessen Braut geführt und sie sowie auch den Vater des Tobias geheilt. Am Schluß, als man ihn mit
Geld belohnen wollte, gab der Engel sich zu erkennen, worauf er emporschwebte und dem Blicke der Anwesenden entschwand.
All das bewahrte ich in meinem Herzen, in der Hoffnung, daß ich Raphael wiedersehen werde, wie er versprochen hatte.
Der erwählte Ort für die Begegnung
Ich hatte mich zu einer kurzen Mittagsruhe niedergelegt. Als ich gerade am Einschlafen war, tauchte ein klares Bild vor meinen Augen auf. Ich sah einen Wald, seine Bäume, das Unterholz und eine Wiese, die durch einen Pfad geteilt war. Ich fühlte einen tiefen Frieden über mich kommen.
In der Erwartung, den Sinn des mir soeben Widerfahrenen zu verstehen, hörte ich die Stimme Raphaels zu mir sagen: „Merk dir gut den Ort ! Du sollst ihn wiedererkennen; er ist für unsere Begegnung vorgesehen."
Alles verschwand, und eine heitere Ruhe blieb in mir zurück. Ich versuchte, die Art der mir versprochenen Begegnung zu erforschen und dachte, die Erscheinung würde, statt innerhalb der Hausmauern, draußen in der Natur wiederkehren. Das schien mir eine Antwort, aber ich spürte, daß es nicht alles war. Ich erinnerte mich an das, was Raphael mir gesagt hatte: „Du wirst mich wiedersehen." Ich entschloß mich, ruhig abzuwarten. himmels-engel.de
In der Nacht des 23. April 1980 teilte mir der Engel dann mit: „Übermorgen wirst du am frühen Nachmittag dein Auto nehmen und bis Finale Ligure fahren. Dort wirst du erfahren, was du tun sollst. Heil dir !” Alles Zaudern überwindend fuhr ich am festgesetzten Tage los. Die Riviera war von Touristen belebt, welche das Wochenende am Meer verbringen wollten.
In Finale angekommen, war es für mich kein Problem mehr, denn die Stimme Raphaels kam pünktlich und gab mir den Weg an.
„Du mußt dich nach Calice begeben", sagte er mir, „und von dort gegen das Gebirge zu weiterwandern. Es werden dir weitere Hinweise gegeben werden, die dich an den Ort der Begegnung führen."
Während mein Wagen die Straßenwindungen des Tales hinanstieg, konnte ich nicht feststellen, ob der Grund meines Weiterfahrens allein aus meinem eigenen Willen kam oder ob mich ein höherer Wille lenkte, ob es Neugierde war, die stärker drängte als jede Furcht, oder die Freude auf eine Begegnung, von der ich ahnte, daß sie erhaben sein würde. Unlösbar aber war das Geheimnis: Ich verstand nicht, warum ich eingeladen worden war, mich bis da hinaufzubegeben.
Den telepathischen Weisungen folgend hatte ich mich nach rechts gewendet, und nun fuhr ich ein anderes Tal entlang, das sich in unregelmäßiger Weise erweiterte und verengte, unter der Sonne des späten Nachmittags. Ich fuhr weiter, bis mir gesagt wurde, meinen Fiat 500 stehen zu lassen und zu Fuß weiterzugehen. Nachdem ich dann meinen Wagen an einem kleinen Platz rechts der asphaltierten Straße abgestellt hatte, begab ich mich zu einem Pfad, der sich den Hang hinaufschlängelte, und folgte dabei immer den Anweisungen, die mir bei jedem Zweifel pünktlich gegeben wurden.
Nun stieg ich den Abhang hinauf, und ich war bald völlig außer Atem, vielleicht, weil ich solche Steigungen nicht gewohnt war, oder vor Aufregung wegen des Geheimnisses, dem ich entgegenging. Das Herz klopfte mir bis zum Halse. Ich blieb stehen. Sogleich erreichte mich die Stimme Raphaels. „Du brauchst nichts zu fürchten", sagte er zu mir. „Atme tief. Raste ein wenig und gehe weiter. Du wirst dich wohlfühlen."
Ich folgte pünktlich und fühlte mich von einer wohligen Wärme durchströmt, die mir wieder frische Kraft verlieh. Ich machte mich wieder an den Aufstieg. Die Sonne hatte ich hinter mir, und vor mir stand der Mond. Es schien mir, als ob sie mir Gesellschaft leisteten, und ich dachte, sie möchten Zeugen sein von dem, was mir widerfahren sollte. Als ich so aufwärtsstieg, blickte ich immer wieder zum Himmel auf. Ich war ergriffen.
Der schmale Weg mündete nun in eine offenere Gegend. Zur Linken sah ich noch das Tal, und rechts erhob sich das Gebirge. Da erkannte ich den Ort wieder, der mir in der Schauung gezeigt worden war. Ich betrachtete ihn und staunte, daß ich ihn bereits genau so gesehen hatte. Meine Erregung stieg. „Atme tief und gehe weiter", sagte Raphael. Ich tat es, und aufs Neue durchflutete mich belebende und erquickende Wärme. Eine angenehme, sanfte Brise strich um meinen Körper. Ich fühlte mich so heiter, daß Freude in meinem Gemüte erwachte. Die Brise bewegte sanft einige Blätter, und es schien mir, als ob auch die Natur an jener Erwartung teilnahm.
Es erreichte mich die Stimme Raphaels: „Wir kommen von Richtung Sonne", sagte sie. „Wir sind ganz in der Nähe."
Ich hatte sie ganz deutlich gehört, als wäre sie von einem Punkt des Himmels hinter mir herabgekommen. Ich wandte mich um, und vor der Sonne, über dem Tale, bemerkte ich einen Nebelflecken, der sich rasch abwärtsbewegte und auf mich zukam. Ich hörte, daß er ein leichtes Summen von sich gab.
Ich fühlte in mir eine leichte Furcht aufsteigen, aber trotzdem hielt ich die Augen auf das geheimnisvolle Objekt gerichtet. Es kam immer näher, indem es die Geschwindigkeit verlangsamte, und begann einen senkrechten Abstieg, bis es ein paar dutzend Meter über meinem Kopfe stehen blieb. Jetzt sah ich es gut: Es
erschien mir wie ein großer Silberteller, stellenweise wie flüssiges Glas mit Zinn vermischt. Rings herum hatte es Lichter von verschiedener Farbe, und unten zeigte es drei große Kugeln. Ich fühlte mich stark in die Höhe gezogen, und jeglicher Anflug von Furcht verschwand.
Das Objekt entfernte sich von neuem gegen den Himmel und stand dann oberhalb der Bäume still. Nun konnte ich es ungehindert beobachten. Auf dem oberen Teil war eine gewaltige Kuppel, an deren höchstem Punkt ein blendendweißes Licht brannte, das die diskusartige Scheibe rundum beleuchtete. Die Kuppel hatte ringsum runde Fensterchen, aus denen ein ähnlicher Lichtschein drang, wie er von oben herunterleuchtete. Dieses Licht wurde stärker, aber statt mich zu blenden, rief es in mir ein überaus angenehmes Gefühl hervor. Im Vergleich dazu war jetzt die Sonne ein blasses Gelb. Wie verzaubert schaute ich dieses Licht an und fühlte eine ungewohnte Freude im Gemüte, die mich beglückte.
Aus diesem leuchtenden Diskus hörte ich die Stimme Raphaels zu mir sprechen: „Es ist nicht das erstemal", sagte er, „daß wir den Menschen der Erde auf diese Weise begegnen. Schon immer sprechen wir zu eurer Menschheit aus unseren Weltraumfahrzeugen, aus fliegenden Scheiben und Sternenschiffen. In der Heiligen Schrift liest man, daß der Herr zu den Menschen der Erde aus der Wolke sprach; was dir jetzt zum erstenmal widerfährt, ist dasselbe, was eure Väter zu allen Zeiten erlebten."
Mein Staunen wuchs. Ich begriff, daß, was ich jetzt erlebte, schon viele andere auf diesem Planeten vor mir erfahren hatten. Die Stimme Raphaels ließ sich wieder vernehmen.
„Wir kommen von den zahllosen Wohnungen des Vaters", sagte er. „Unsere Welten gehören zur Brudergemeinschaft der Universalen Liebe. Unter uns herrscht Eintracht und ein hoher Grad von Erkenntnis, der euch unbekannt ist. Seit jeher kommen wir aus dem Weltraum, um euch Hilfe und Rettung zu bringen."
Jener Ort war wie verwandelt vom Lichte der fliegenden Diskusscheibe und von den Dingen, welche jenes Wesen mir sagte. Ein Gefühl der Befreiung und Größe überkam mich, wie ich es noch nie erlebt hatte. Es war mir, als ob die engen Grenzen meines Geistes weggerückt wären.
„Wir haben diese Begegnung mit dir gewollt", sagte wiederum die Stimme. „Unsere Freude ist groß. Sei allezeit unserer Liebe zu dir und deinen Erdenbrüdern versichert. Wir werden wiederkommen. Nun grüßen wir dich im Namen des Vaters Aller."
Ich verstand, daß er auch im Namen von andern sprach, die in der fliegenden Scheibe sein mußten. Ich hatte ihn nach einigen Dingen, die mir am Herzen lagen, fragen wollen, aber es schien mir nicht angebracht, und ich sagte mir, ich hätte auch gar keine geeigneten Worte gefunden.
„Wir werden uns bald wiedersehen", sagte Raphael, „aber dann wirst du nicht allein sein. Heil sei dir !”
Das Licht, welches die fliegende Scheibe einhüllte, wechselte plötzlich die Farbe: Aus weiß wurde violett und dann dunkelorange. Es war wie ein Blitz, und in diesem Augenblick sah ich deutlich das Innere der Scheibe, als ob es nähergekommen und durchsichtig geworden wäre. Der Engel stand aufrecht unter jener Kuppel mit zu mir her ausgebreiteten Armen. Er war bekleidet mit einem bis zu den Knöcheln reichenden Kleid und hatte noch andere Personen um sich, die ich nicht deutlich sehen konnte. Das schwebende Objekt wurde ein einziges Licht, ließ ein stärkeres Summen hören, flog blitzschnell dem Monde zu und verschwand in einem Nu. Über den Bäumen blieb eine Art Nebelwolke zurück, die sich langsam auflöste.
Das erste Zusammentreffen am Boden
Raphael war da, etwa fünfzig Meter von meinem Standorte entfernt. Er war etwa ein Meter neunzig groß und hatte ein nicht zu bestimmendes Alter. Sein Gesicht war dasselbe, wie als er mir zu Hause erschienen war. Er sah gleich aus und strahlte in gleicher Schönheit. So stand er aufrecht zwischen den Ölbäumen und lächelte mir zu.
Ich fühlte mich zu ihm hingezogen, und eine unsagbare Freude durchströmte mich, sodaß ich ganz ergriffen war. Er grüßte mich liebenswürdig. Ich sagte ihm, daß es mich freue, ihm zu begegnen, und ich wollte ihm noch viele andere Dinge sagen, aber vor lauter Erregung war ich dazu nicht imstande.
Er forderte mich auf, ruhig zu bleiben, und sagte mir, daß wir Zeit und Gelegenheit haben würden, alles zu klären, was mir am Herzen läge. Da verstand ich die ganze verantwortliche Sorge, welche jene Wesen von anderen Welten beseelte zum Wohle der Erde. Ich wußte nicht, was sie taten, aber ich hatte die Gewißheit, daß sie zu Gunsten der Erdbewohner arbeiten. Dabei hatte ich ein lebhaftes Gefühl der Dankbarkeit, das sich mit jener Erregung vermischte, welche ich bei der ersten Begegnung mit der fliegenden Scheibe empfunden hatte.
„Ich zeigte mich damals in meiner Lichtdimension", sagte er mit einer Handbewegung, die auf sich selbst deutete. „Und jetzt siehst du mich in meiner kosmischen Form. Wir werden dir diese Realitäten verständlich machen. Damals sagte ich dir schon, daß die Schrift von einer meiner Missionen berichtet, die ich auf Erden ausgeführt habe. Viele halten diese Erzählung für eine Fabel. Du aber kannst sie als Wirklichkeit bestätigen. So viele in der Bibel berichtete Tatsachen werden als symbolisch und abstrakt angesehen, jedoch haben sie tatsächlich stattgefunden, und andere werden sich noch ereignen. Wenn die Menschen der Erde Sinn und Herz öffnen, so werden sie viele Kenntnisse erlangen und Wahrheiten erfahren, die jetzt verborgen sind. Es wird der Augenblick kommen, in dem euer Planet insgesamt in eine Ära eintreten wird, wie er es in seiner vieltausendjährigen Geschichte noch nie erlebt hat."
Ich merkte, daß jenes Wesen in seiner Einfachheit und Natürlichkeit eine innere Größe und ein Wissen von unermeßlichem Umfang barg. Mit Bedauern dachte ich über den Stolz und die Anmaßung der Erdenbewohner nach, mich selbst eingeschlossen. Wer weiß, wie sehr wir uns noch anstrengen müßten, um bis zu jenem Grad der Güte und Demut zu gelangen !
„Sie ist sehr schön !” sagte Raphael, indem er sich der vor uns liegenden Ebene zuwandte. „Eure Erde ist eine der schönsten im Kosmos. Und dennoch schwebt sie in Gefahr, wegen des Egoismus und des Stolzes jener, die das Risiko eingehen, sie in eine nie dagewesene Zerstörung hineinzureißen. Seit jeher suchen wir euch zu helfen, bemühen uns, das Schlechte zu verhindern, das ihr heute auf der Erde vorbereitet, und beeinflussen euch und euer Tun zum Guten hin. Wir besorgen das aber unter Rücksichtnahme auf eure freie Entwicklung. In uns gibt es keine Gewaltsamkeit und keine Herrschsucht."
Seine Worte hatten einen ernsten Ton, und doch spürte ich darin keine Spur von Gewalt, eher einen tiefen Schmerz, verbunden mit großer Liebe. Obgleich ich mich nicht für fähig hielt, über ein so wichtiges Thema ein Gespräch zu führen, faßte ich Mut und fragte ihn: „Dies bedeutet, daß ihr uns helfen werdet, falls sich auf Erden schwerwiegende Dinge ereignen sollten ?”
„Wir alle sind Brüder", antwortete er, „und Kinder des einen Universellen Vaters. Unsere Liebe ist bedingungslos gegenüber allen, auch jenen, welche sich in den Kopf gesetzt haben, Wege des Unheils zu beschreiten, die Leid und Tod verursachen, weil sie im Widerspruch stehen zu den universalen Gesetzen des Schöpfers. Sie wollen nicht begreifen, daß „Freiheit" bedeutet, die unendlich mannigfaltigen Wege der Liebe zu beschreiten. Denn nur in dieser Richtung ist das Leben. Die Großmut eines so guten Vaters zu mißbrauchen, ist ein großes Übel, und dies fordert Seine Gerechtigkeit heraus, die wir als göttlich verehren."
Sein Antlitz hatte einen nachdenklichen Ausdruck angenommen, ohne deshalb sein abgeklärtes majestätisches Aussehen zu verlieren. Dann erhellte es sich zu einem Lächeln, und er sagte:
„Wir wollen euch in vielen Dingen unterrichten. Wir werden euch begreiflich machen, daß in der ganzen Schöpfung die Liebe stärker ist als jede andere Wirklichkeit. Dies ist die Großherzigkeit des Vater-Gottes. Die Erdenmenschen werden einsehen müssen, wie gefährlich es ist, den universalen, von Seiner Liebe geschenkten Gesetzen nicht zu gehorchen und die Grundsätze, welche den Kosmos regieren und überall Leben erstehen lassen, umzustoßen. Sollten sie dies nicht einsehen wollen, so werden sie ihren Irrtümern entsprechend die reinigende Kraft des Leidens erfahren."
Auch dies sagte er noch traurig und betrübt. Dann fügte er hinzu: „Jetzt geh und sieh dich nach einem Unterschlupf um, denn es wird stark regnen."
Jetzt erst wurde mir klar, daß das schon trübe Wetter sich verschlechtert hatte und die Berge des tuskischemilianischen Appennin in die Nässe eingetaucht waren, welche der Regen überall hinbrachte. Es begann zu regnen, und bald danach ergoß sich ein derartiger Platzregen über den Ort, daß ich gar nicht mehr imstande war, etwas zu sehen.
Ich beeilte mich, einen Unterschlupf bei einer nahen Kapelle zu finden, aber es war beinahe umsonst; meine Lederjacke wurde durch und durch naß, und dasselbe geschah mit meinen Haaren. Die Schuhe, die Tasche, welche ich umhängen hatte, und die Hosen wurden patschenaß. Es regnete in Strömen, und mein Unbehagen wurde immer größer, sodaß ich daran dachte, abzusteigen und einen Unterstand zu suchen oder jemanden, der mir Kleider zum Wechseln geben könnte. Ich fühlte mich verlassen und kämpfte mit mir selbst; denn ich spürte mich geteilt zwischen der Absicht, auf Raphael zu vertrauen und in dieser Lage da oben zu warten, oder aber irgendwo anders einen Ausweg zu suchen vor dem sicheren Mißgeschick. Ich fror und war vollständig durchnäßt. Von Entmutigung gepackt, wandte ich mich im Geiste mit einer Bitte an meinen Besucher, daß er für mich etwas unternehmen möge, sofern es ihm erlaubt sei.
Da hörte ich als Antwort seine Stimme aus der Höhe zu mir gelangen. „Du bist ein Mensch mit schwachem Glauben", sagte er zu mir. „Binnen kurzem werden sich die Wolken öffnen, und die Sonne wird dich erwärmen." Der Regen begann nachzulassen, als hätten jene Worte dies bewirkt. Allmählich konnte ich Bäume und Hügel immer klarer sehen.
Einige Minuten verstrichen, und die Sonne blinzelte durch die Wolken, welche die Strahlen wie durch einen Filter gehen ließen. Schnell erhellte sich der Himmel.
Ich betrachtete staunend die Natur, die sich jetzt um mich zu kümmern schien, nachdem sie mich auf eine harte Probe gestellt hatte. Doch ich fror und konnte mir nicht vorstellen, wie die Sonne, welche schon am Untergehen war, mich noch hätte trocknen können. Nochmals richtete ich eine Bitte an Raphael, er möge mir ein Übel ersparen. Dann schwieg ich und wartete still.
Es verging nicht viel Zeit (nur wenige Minuten), da sah ich von der Sonne her ein Licht kommen, das im Herannahen die Form der fliegenden Diskusscheibe mit ihrer Kuppel annahm. Sie war hoch über der Ebene und bewegte sich schnell vorwärts, bis sie über mir stehen blieb. Dann begann sie wieder, sich langsam zu senken, bis sie kurz über meinem Kopfe schwebte. Ich schätzte eine Distanz von einigen Dutzend Metern.
„Andere Brüder von der Erde", sagte die Stimme, „werden sich dir zur nächsten Begegnung beigesellen. Und auch bei mir werden andere Brüder sein. Bald werden wir uns wieder treffen. Auf Wiedersehen !”
Das Lichtobjekt flog in die Höhe, schwenkte dann in die Diagonale um und beschrieb am Himmel eine unglaubliche Laufbahn, bis sie verschwand. Ich schaute mich an und sah, daß ich vollkommen trocken war, als ob mich kein einziger Tropfen Wasser berührt hätte. Ich fühlte mich bestens.
Plötzlich erschienen hoch oben am blauen Himmel drei Wellen von fliegenden Scheiben, gut sichtbar, die aus meiner Perspektive oval erschienen. Sie verschwanden hinter den Bergen.
Es war der siebenundzwanzigste April 1980, zwei Tage nach meiner Reise nach Finale.
Das Tal der Kontakte
Als ob es die natürlichste Sache der Welt wäre, beschrieb mir Tina, meine Verlobte, genauestens den ganzen Ablauf der Begegnung. Sie erklärte mir, daß sie mit einigen ihrer Freunde den Sonntagnachmittag verbracht habe und in einem gegebenen Augenblick sich ihr diese Dinge in klarer Vision gezeigt hätten. Und eine Stimme hatte ihr erklärt, worum es sich handelte, und ihr angekündigt, sie werde für die kommenden Begegnungen bei mir sein. Keiner von denen, die bei ihr waren, hatten davon etwas gemerkt. Ein tiefer Friede hatte sie beseelt, und sie fühlte sich überaus glücklich. Sie beschrieb mir den Ort, den Verlauf des Wartens, die Begegnung und meine Verstimmung wegen des Gewitters. Es fehlte nichts. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus, und vor allem war ich beeindruckt über die Schnelligkeit, mit der die Dinge einander folgten. Ich war jedoch froh, eine „Zeugin" zu haben für das, was mir begegnet war.
Ich informierte Tina über die Person des Mannes aus dem All. Ich erzählte ihr, daß ich ihn zu Hause in einem großen Lichte gesehen hatte, und auch sie ging daran, die Geschichte des Tobias zu lesen.
Wir teilten unsere Erfahrungen einigen Freunden mit. In der Nacht jedoch quälte mich die Angst, das Geheimnis nicht bewahrt zu haben, wie Raphael es von mir verlangt hatte. Langezeit wälzte ich mich im Bett hin und her und sagte mir selbst, daß ich vielleicht ein schönes Unglück angestellt hätte, und daß Raphael sich mir vielleicht nicht mehr zeigen werde. In diesem Kummer geschah es, daß Raphael sich vernehmen ließ.
„Nichts geschieht zufällig", sagte er mir gütig. „Quäle dich nicht ! Was geschehen ist, war vorgesehen. Zur nächsten Begegnung wirst du sowohl Tina als auch die Freunde mitnehmen, und du wirst tun, um was wir dich dann bitten werden." Meine Befürchtungen verwandelten sich in Freude und großen Trost. Mitten in der Nacht telefonierte ich Tina an und schlief erst ein, als es schon Morgen war.
*
Am Nachmittag des ersten Mai waren wir auf der Autobahn in Richtung Finale. Von neuem wurden wir nach Calice Ligure geführt. Von dort aus bestiegen wir den Berg.
In einem gegebenen Moment teilte Raphael mir mit, daß die vier Freunde, die uns begleiteten, an einem Orte einige Kilometer von der Stelle entfernt, wo die Begegnung stattfinden werde, warten sollten. Ich gab ihnen den Platz an, wo sie haltmachen sollten, und fuhr mit Tina weiter. Wir kamen dorthin, wo ich die Scheibe das erstemal gesehen hatte. Raphael bat mich, weiterzufahren und wies uns einen sehr steilen Weg. Mein Fiat 500 hatte große Mühe, die Steigung zu bewältigen. Er holperte hin und her, weil kein Asphalt mehr da war und der Boden mit lauter Steinen übersät war. Wir kamen nur schrittweise vorwärts.
Ab und zu sagte Raphael etwas, aber wir hörten auch die Stimmen von anderen Brüdern, die bei ihm waren. „Das ist das Tal der Kontakte !” rief Tina mit unbeschreiblicher Freude. „Es scheint mir, sie überall zu hören." Sie zeigte nicht die geringste Furcht, sondern hatte nur das Verlangen, ihnen zu begegnen.
Wie Raphael mit mir das erstemal verfahren war, so bat auch ich sie jetzt, ruhig zu bleiben und zu warten. Wir gelangten zu einer Wiese, von der aus es unmöglich war weiterzukommen, und dort stellte ich den Motor ab. Erst jetzt gewahrte ich, daß der Tag windig war und der Himmel grau. Aber ich hatte keine Zeit, daran zu denken, denn plötzlich hörten wir Schritte hinter uns.
Ich wandte mich um und sah drei Männer näherkommen. Ich fürchtete, Tina könnte in Panik geraten. Aber im Gegenteil, sie stieg vom Wagen aus und ging ihnen entgegen, als ob sie altbekannten Freunden begegnete. Ich folgte ihr und befand mich unmittelbar Raphael gegenüber, der einen etwas weiten, silberfarbenen Raumanzug trug.
Er begrüßte mich fröhlich, ebenso Tina, und desgleichen taten auch die anderen zwei, welche mehr oder weniger ähnlich wie Raphael gekleidet waren, aber enger anliegende und dunklere Raumanzüge hatten. Sie waren groß, und ihre schönen Antlitze drückten große Güte und Durchgeistigung aus.
Sie stellten sich vor und sagten, ihre Namen seien Decknamen, die ihnen gegeben worden waren von einem Bruder der Erde, George Adamski, der ihnen vor Jahren begegnet war.
„Ich bin Orthon", sagte der größere von den zweien.
„Mein Name ist Firkon", sagte der andere.
Raphael nahm mich sehr liebenswürdig unter dem Arm und führte mich sanft weiter, einem leichten Abhang zu. Dort setzte er sich ins Gras, und ich tat dasselbe, indem ich neben ihm Platz nahm. Die zwei Brüder aus dem All blieben unweit von uns stehen und sprachen mit Tina. Ich sah ihre Haare vom Wind bewegt, ebenso das lange Haar von Tina und ihr Kleid. Große Wolken zogen eilends am Himmel dahin. Raphael und die anderen schienen nicht groß auf diesen Wind zu achten.
„Auch mir wurde ein Deckname gegeben", sagte Raphael. „Ich wurde Ramu genannt, aber nun ist es gut, daß bekannt wird, wer ich wirklich bin. Was die Erdenbrüder wissen müssen, ist die Rolle, welche der Vater uns vor Zeiten zugewiesen hat, damit ihre Rettung auf dem Planeten vollzogen werde."
Ich war beeindruckt von der Größe und Einfachheit die von diesem Mann ausstrahlte; ein vollkommenes Gleichgewicht herrschte in jeder seiner Gesten und alles in ihm verriet Weisheit und Wissen. Seine feine Liebenswürdigkeit war ganz natürlich.
„Die Brüder, die dort unten warten", fügte er bei werden Zeichen erhalten, welche sie teilnehmen lassen werden an dieser unserer Begegnung."
Er sprach ein perfektes Italienisch, ohne Anflug eines Dialektes. Ich wußte, daß er nicht sprechen mußte um sich mitzuteilen, aber es gefiel mir sehr, daß er es tat denn dies machte ihn mir noch vertrauter.
„Die Botschaft, die wir euch geben werden", sagte er „geht alle gutwilligen Menschen der Erde an. Dies wird euch etwas kosten; denn nicht alle werden euch glauben, euch verstehen und euch lieben. Aber wir werden euch helfen und beistehen. Es ist eine Aufgabe der Lieb und der Rettung."
Ich hatte keinerlei Zweifel an der Ehrlichkeit und Güte seiner Worte, auch wenn mir die wahre Bedeutung dessen, was er mir gesagt hatte, entging. Ich empfand daß es recht war, von Liebe und Rettung zu sprechen' und daß ich alles tun wollte, was von mir verlangt würde zum Wohl eines jeden, wer immer es auch sei.
„Wir haben eure Anwesenheit hier oben gewollt", fügte er bei, „fern von der Verunreinigung der Stadt, um euch zu sagen, daß wir daran sind, mit einer immer größeren Anzahl von Menschen der Erde Kontakt aufzunehmen. Einige sehen uns nur blitzschnell an eurem Himmel vorüberfliegen, andere sehen Lichter oder haben Zeichen, Träume und Schauungen. Einzelnen zeigen wir uns, wie es jetzt euch geschieht. Diese unsere Zeugen dienen uns als Berichterstatter bei jenen, die uns nicht gesehen haben. Es ist nicht viel Zeit zu verlieren. Wenn die Menschen ihre Irrtümer nicht einsehen, werden sich bald sehr schwerwiegende Dinge ereignen. Diese wurden von den Schriften vorausgesehen, und einige wissen es, aber leider glauben es die meisten nicht und denken, was geschrieben ward, sei nur eine Fabel."
Er schwieg nachdenklich und sagte dann: „Heute geht ein starker Wind, aber bald wird sich von den vier Enden der Erde ein viel stürmischerer Wind erheben und alle Wolken wegfegen. Die Verwirrung, die jetzt auf der Erde herrscht, gestattet nur wenigen, voll zu begreifen, daß alle Prophezeiungen, die wir jenen Menschen gegeben haben, welche geeignet waren, sie getreu weiterzuleiten, der Erfüllung nahe sind. Sie wurden verlacht, mißverstanden, verfolgt und sogar umgebracht. Und doch haben sich ihre Worte jedesmal erfüllt."
„So viel Schmerz", fügte er mit einem leichten Seufzer hinzu, „viel Schmerz wird den Erdenbrüdern erspart bleiben, wenn sie auf ihren Stolz und auf die Anwendung von Gewalt verzichten werden. Wenn man darauf verzichten wird, Böses zu benützen, um das Böse zu bekämpfen, dann wird euer Weg abgekürzt werden, und ihr werdet große Schritte zum Guten hin machen."
Der Wind stürmte fort in seiner Wut, und zeitweise schnitt er den Atem ab. Er schüttelte die Bäume und durchfurchte das Gras auf den Wiesen. Ich hatte den Eindruck, als ob die Natur teilnehme an den Dingen, die Raphael über die stürmische Zukunft unseres Planeten ausgesprochen hatte. Er schaute mir in die Augen und sagte: „Wenn ihr nicht einfach und gut werdet und wenn der Stolz und der in euch herrschende Geist der Gewaltsamkeit nicht bekämpft werden, könnt ihr nicht die wahre Erkenntnis erlangen, welche eine richtige Entwicklung erlaubt. Es ist wichtig, daß jeder das eigene Herz dem Verständnis dieser Wahrheiten öffnet. Viele verlachen diese aufgrund ihres Hochmutes und ihrer Anmaßung. Auf diese Weise wird ihre Erlösung nicht möglich sein."
Ich drückte diesem aus dem All kommenden Bruder meine Zweifel aus an der Möglichkeit, daß auf Erden eine derartige Botschaft angenommen werden könnte.
„All das", fuhr Raphael auf meine Worte antwortend fort, "geschieht seit langer Zeit unter dem Volke dieses Planeten. Es ist aber vonnöten, die Wahrheit laut zu verkünden, damit jene, die darauf warten und sie annehmen wollen, dies auch tun können. Für den, der nicht glaubt, gibt es andere Sendungen, die der Vater ins Werk setzt, und wieder andere, noch wichtigere werden folgen, damit niemand als Opfer des Bösen zu verderben braucht. Viele von uns steigen seit jeher auf die Erde herab, und bisweilen werden sie in einem irdischen Leibe geboren, um besonders schwierige Aufgaben zu erfüllen und sich dem Bösen entgegenzustellen. Auf jeden Fall muß man zuerst sich selbst retten, und erst dann kann man das Werk ausführen, dessentwegen man auf der Erde geboren wurde."
Ich war erstaunt über das, was ich da erfahren hatte.
„Also", fragte ich, „kommt man vom All auf die Erde, um zu lernen, gut zu sein oder jenen zu helfen, die lernen müssen. Dann ist es, als ob man in einem Schützengraben ginge; zuerst muß man auf die Gefahr achten, nicht selbst getötet zu werden, und dann kann man den Vorstoß gegen den Feind wagen, um den eigenen Waffengenossen zu ihrer Rettung behilflich zu sein."
„Ja", sagte Raphael. „Aber in diesem Kampfe werden die Waffen der Liebe und Weisheit, der Güte und Geduld gebraucht und der Glaube, daß der Rettungsplan des Vaters, wie er in den Schriften vorausgesagt ist, sich vollständig erfüllen wird, trotz des wachsenden Unglaubens der Menschen. Gott wurde Herr der Heerscharen genannt. Die Bibel berichtet euch von einem Kampfe zwischen dem himmlischen Heere und den Mächten des Bösen. Nun gut, das Heer Gottes des Herrn hat seine Streitkräfte im All, die sich eifrig bemühen um den Triumph des Guten auf der Erde, - ein aufgebotenes Heer in einem „Kampf" der Liebe und der Errettung vom Bösen. Immer zahlreicher werden in dieser Zeit unsere Abstiege auf die Erde für diese große Mission. Wir sind viele."
„Und wissen diese, daß sie solche sind ?” fragte ich.
„Viele wissen es nicht", antwortete er; „denn ein Vergessen tritt ein, um die klare Erinnerung ihrer Herkunft zu verhindern. Das Vergessen ist notwendig, damit der Aufenthalt während des Lebens auf dem Planeten nicht allzu beschwerlich wird. Aber danach erhält jeder Bruder, der zur Universalen Liebe gehört und seine Zeit auf der Erde vollendet hat, volle Erkenntnis darüber, wer er ist, und er wird sein Werk und die von unserer Seite nie fehlende Hilfe einschätzen können."1)
1) Vergleichen Sie Vortrag „PräExistenz und Re-Inkarnation" in UN 285, März/Apr. 1984, gehalten auf dem 13. Interkontinentalen Kongreß der UFO-Forscher und Geisteswissenschaftler" in Wiesbaden, Oktober 1983. K. V.
Ich fragte: „Spricht die Schrift denn auch davon ?”
„Gewiß", sagte Raphael zu mir. „Das Buch Genesis erzählt, daß die Kinder Gottes auf der Erde geboren
wurden, um die Gesellschaft jener Zeit, die schon sehr vom Bösen verdorben war, wieder zu heilen, und sie nahmen zur Frau die Töchter der Menschen, die ihnen gefielen. Es waren große Anstrengungen zur Läuterung unternommen worden, damit das Gute Oberhand gewinne über das Böse."2)
2) Vergl. 1. Mose Kap. 1.6 und die drei großartigen Bände der „Haushaltung Gottes" Urgeschichte der Menschheit von Adam bis zur Sintflut. D. Herausgeber.
Dieses außergewöhnliche Wesen sagte mir da Dinge, die ich damals nicht ganz erfaßte. Immerhin wußte ich, daß es in meinen Gedanken und im Herzen las. Nunmehr war ich seines Verständnisses und seiner Güte sicher. Ich schwieg und dachte nach über seine Worte und über das, was es mir erklärt hatte.
„Du willst fragen", sagte Raphael nun wieder, „warum wir uns nicht allen Bewohnern der Erde offen zeigen, weshalb wir nicht etwas Auffälliges und Großes tun, damit die Wahrheit allen bekannt werde und jeder einzelne ein für allemal die Augen öffne. Dies sind Fragen, die sich ein Großteil der Erdenmenschen seit jeher stellt, nämlich seitdem die Erde ein Planet der Erlösung ist. Ich sage euch jetzt dasselbe was schon einst gesagt und dargelegt worden ist: Dieses ist nicht möglich und wird solange nicht möglich sein, als die Brüder der Erde ihr Herz nicht öffnen für die Demut und die Liebe zum Vater. Wir wirken zu eurem allergrößten Wohle und wir kennen Dinge, die eurem vom Irrtum verblendeten Urteil entgehen. Wir verstehen zu handeln und auch zu warten.
In anderen Epochen, da die Dinge noch anders standen als heute, zeigten wir uns und führten die Menschen ganz offen. Wir konnten aber dem Geschenk des freien Willens, das Gott der Vater allen seinen Kindern geschenkt hat, nicht Gewalt antun, und die Macht eures
Willens, das Böse zu erproben, ließ euch noch schlimmere Taten begehen auf Grund des Wissens, das ihr erlangt habt.
Im ganzen Kosmos ist es den höherentwickelten Brüdern nicht gestattet, die Freiheit jener anzutasten, die noch einen weiten Weg zurückzulegen haben. Soviel Schlechtes kann erst bekämpft werden, nachdem sie die verheerenden Wirkungen selbst erfahren haben, und dies wegen ihrer Herzenshärte, nicht weil das Gute keine erlösende Kraft hätte; im Gegenteil, dies wäre der kürzere und vom Vater gesegnete Weg."
Raphael stand auf. Ich tat dasselbe.
„Nun müssen wir uns trennen", sagte er.
Tina und die zwei Brüder aus dem All, die sich mit ihr unterhalten hatten, kamen herbei.
„Wir", sagte Raphael, „arbeiten mit allen Mitteln, damit das Gute auf der Erde sich endgültig entfalte. Dies bedingt unsererseits eine Auswahl, die im Einklang steht mit den Gesetzen, die von Gottvater gewollt sind. Manchmal sind euch diese kaum verständlich, da ihr einer Logik menschlicher Macht folgt, die der Universalen Liebe entgegengesetzt ist. Entsprechend der menschlichen Beschränktheit eurer Erkenntnis irrt ihr, wenn ihr über uns urteilt. Darum wurde gesagt und geschrieben, nicht zu richten. Statt dessen urteilt ihr über Gott, den Vater, über uns und über eure Brüder. Ihr urteilt gemäß eures Vorurteils. Sobald ihr die wahre Erkenntnis erreicht haben werdet, wird euch der Irrtum, geurteilt zu haben, offenkundig sein. Liegt doch die wahre Erkenntnis in der Liebe. Der Planet Erde hat weniger Liebe als die Luft, welche ihre Bewohner einatmen."
Der Wind begann zu stürmen und alles zu schütteln. Ich dachte, wenn jene so liebenswürdigen und guten Brüder derartige Besorgnis an den Tag legten wegen der Dinge unseres Planeten, so muß die Situation ernster sein, als mein Unwissen mich erkennen ließ. Wir grüßten einander mit Liebe. Raphael versicherte, daß wir uns von neuem bald wiedersehen würden.
Sie machten sich auf den Weg zu ihrem Flugobjekt, das im Grünen versteckt war. Ich hatte den Drang, ihnen zu folgen. Raphael wandte sich um, und ohne die Lippen zu bewegen, sagte er mir: „Nicht jetzt. Es wird die Zeit kommen, daß ihr an Bord unserer Weltraumflugzeuge steigen könnt."
Ich blieb stehen. Dann wollte ich doch weitergehen, aber eine Kraft hielt mich zurück, weshalb ich von meinem Vorhaben Abstand nahm. Tina winkte mit der Hand, und die Brüder kehrten sich um und grüßten uns nochmals. Dann sahen wir den Diskus über der grünen Landschaft mit rasender Geschwindigkeit aufsteigen. Er stieß zu den Wolken hinauf, hinter denen er verschwand.
Als wir ins Tal hinabstiegen, sagten uns die Brüder, welche dort auf uns gewartet hatten, sie hätten die fliegende Scheibe gesehen, und sie wiederholten uns auch einzelne Teile der Unterhaltung, die wir mit den Brüdern gehabt hatten und die sie auf telepathischem Wege erhalten hatten. Gerührt kehrten wir zurück und beschlossen den Abend in einer kleinen Gaststätte von Finalborgo, wo wir uns über die Begegnung unterhielten.
Danach traten wir den Rückweg nach Genua an.
Das himmlische Wesen
Raphael sprach zu uns immer wieder mitten in der Nacht und auch untertags. Er sagte uns, daß jene Art und Weise, mit uns in Verbindung zu treten, „kosmischer Kontakt" heiße und wir dadurch, so oft wir wollten, mit ihm in Verbindung treten könnten.
Er gab uns auch einige Vorsichtsmaßregeln: Jedesmal, wenn wir in kosmischen Kontakt träten, sollten wir zuvor den Erzengel Michael bitten, daß er uns beschütze.
„Rufet Michael an", sagte er, „und ihr werdet nichts mehr zu befürchten haben !” Und wir machten es so.
Eines Nachts, vor dem Einschlafen, sagte Raphael zu mir: „Laß' jetzt ausgeglichene Ruhe in dich eintreten, denn du wirst einen Besuch bekommen."
Ich blieb ganz still, ohne mich zu rühren, und dachte über seine Worte nach. Ich überdachte das große Geschenk, das mir gewährt worden war, nämlich mit den Brüdern in Verbindung zu stehen. Ich wußte, daß jeder Bruder der Erde mit seinem Geiste zu den Brüdern aus dem All sprechen kann. Ich war belehrt worden, daß im Kosmos keiner allein ist und daß die Brüder keinen von denen verlassen, welche in den Schwierigkeiten unseres Planeten leben. Sie folgen, helfen und arbeiten zugunsten jener, die sich helfen und führen lassen. Zuweilen tun sie dies, indem sie sich zeigen, andere Male geben sie Zeichen ihres Handelns, wieder andere Male geht ihre Hilfe geheimnisvolle Wege und erscheint gar nicht nach außen hin.
Ich erinnerte mich an die von Raphael gegebene Empfehlung ruhig zu bleiben und entspannte mich noch mehr, als ich es schon war. Die Stunden der Nacht verflogen, und der Schlaf übermannte mich fast, aber nichts geschah. Dann dachte ich, daß der mir angemeldete Besuch vielleicht im Traume erfolgen werde. In der Tat hatte mir Raphael auch erklärt, daß der Traum die Teilnahme am Leben einer anderen kosmischen oder geistigen Dimension sei, die in uns ist, und daß auch die scheinbar zusammenhanglosen und sinnlosen Träume dies in Wirklichkeit gar nicht sind. www.universe-people.com www.cosmic-people.com
Jetzt wußte ich, daß die Brüder aus dem All sich uns auch durch Träume mitteilen, die in diesem Falle wirkliche und eigentliche Botschaften sind. Auch die Schrift ist reich an Ereignissen, bei denen Gott der Herr dem Menschen Seinen Willen im Traume kundtut. In diesem Zustande ist der Mensch tatsächlich viel empfänglicher, Unterweisung und Ermahnung von oben entgegenzunehmen.
Ich dachte an diese Dinge und war überzeugt, daß jenes die Art des Kommens meines Besuchers sein würde, als ich vor mir andeutungsweise ein zartes, vielfarbiges Licht erblickte. Ich sah genauer hin und bemerkte, daß es lebhafter wurde. Es war, als ob die Hand eines großen Künstlers mit Hilfe von Linien und Lichtern das Antlitz und die Körperform eines Mannes von etwa dreißig Jahren gestaltete.
Als dieses Meisterwerk vollendet war, hatte ich eine männliche Gestalt von wunderbarer Schönheit vor meinen Augen. Mein ganzes Wesen war davon entzückt. Sein Körper war mit einer weißen Tunika bekleidet, die an den Lenden von einer Schnur zusammengehalten wurde. Sein Antlitz war von unbeschreiblicher Lieblichkeit. Seine Stirne und alle seine Züge besaßen eine Harmonie und ruhevolle Majestät, wie ich sie mir nie hätte ausdenken können. Er hatte blaue Augen und kastanienbraune Haare, die ihm bis zur Schulter herabfielen. Ein gut aussehender Bart vervollständigte diese Lichtgestalt.
Dieses himmlische Wesen strahlte eine geheimnisvolle und tiefe Lebenskraft und unendliche Anmut aus, welche Frieden gab. Ich fühlte in ihm eine ganz reine Liebe, und mir war, als ob es mir diese sanft mitteilte.
Er kam mir näher, während ein feines Lächeln seine ganze Liebenswürdigkeit ausdrückte. Sie überkam mein ganzes Wesen, und ich habe vermocht, mich in ihm wiederzuerkennen.
In seinem feinen hehren Gesicht sah ich mich selbst, und ich fühlte in mir reinste und verzehrende Liebe, die von diesem Wesen ausströmte. Ich empfand so erhabene Gefühle, daß ich sie nicht zu beschreiben vermöchte; ich war in einem Zustand vollkommener Seligkeit und Vereinigung. Sein Licht durchdrang jede Zelle meines Leibes und seine strahlende Schönheit teilte mir einen großen Frieden und eine tiefe Sehnsucht nach Güte und Liebe mit.
Als alles verschwand, blieb in mir eine unbeschreibliche Freude zurück. Ich wollte wissen, wer denn mein Besucher war. Ein Name klang in mir wie eine süße Melodie, aber ich wagte nicht, mir eine solche Vermutung zu bestätigen. Da kam die Stimme Raphaels:
„Du wirst ihn in anderem Kleide wiedersehen", sagte er, und er wollte nichts anderes hinzufügen.
Ich sprach mit Tina davon. Wir wußten, daß am kommenden Sonntag eine neue Begegnung mit den Brüdern stattfinden sollte. Die Weisung lautete, uns auf die Autobahn in Richtung Rapallo zu begeben. Wir sagten es den Freunden, und diese waren glücklich, uns zu begleiten. Diese ihre unauffällige und begeisterte Teilnahme schien mir ein weiteres großes Geschenk der Brüder, die nun bereits an unserem alltäglichen Leben Anteil nahmen.
Wir ließen die Autos auf den Höhen von Zoagli zurück. Paolo, Anna, Gianna und Roberto blieben auf einer Wiese zurück. Tina und ich gingen zu Fuß weiter, denn es war keine befahrbare Straße mehr da. Wir stiegen weiter bergan, glücklich wie Kinder, die sich auf ein Fest begeben. Trotz des regnerischen Wetters und der noch kühlen Luft mußten wir schwitzen wegen des mühevollen Aufstieges. Wir bemerkten, daß es in jenem Jahre 1980 nicht recht schön werden wollte.
Wir gingen rings um den Abhang herum und standen plötzlich vor einem Tal, das sehr steil anstieg. In der Ferne konnten wir das Meer sehen und ein gutes Stück vom Küstenstreifen. Wir beschlossen, uns niederzusetzen und wieder Atem zu schöpfen. Das Gras war naß, und es hatte den Anschein, daß es wieder regnen würde.
Wir öffneten den Regenschirm, den wir mitgenommen hatten, und begannen wieder mit dem Aufstieg. Wir hatten erst wenige Schritte gemacht, als ein leichter, tiefer Summton an unser Ohr drang. Wir schauten in die Höhe und sahen einen großen Diskus kreisförmige Bewegungen über uns ausführen, als ob er einen freien Platz zum Landen suchte.
Die Gewandtheit, mit der das fliegende Ding seine Bewegungen machte, war ungewöhnlich. Es hatte keine brennenden Lichter und schien von dunkler Silberfarbe zu sein. Wir fühlten uns beengt, als ob unser ganzer Leib zerdrückt würde. Tina rief: „Raphael, was ist los ?” Ich suchte den kosmischen Kontakt, um zu erfahren, weshalb wir diese starke Bedrückung empfänden, die uns eine gewisse Angst verursacht hatte. Dieses Gefühl des Erdrücktwerdens steigerte sie noch. Dann entfernte sich die Scheibe, und sofort fühlten wir uns wieder gut.
Die Stimme Raphaels sagte uns: „Wir wollten euch dieses bedrückende Gefühl erleben lassen, um euch verständlich zu machen, wie sich in euch bei jeder Begegnung mit uns eine gewisse Reinigung und Neuordnung eurer Lebensenergien vollziehen muß. Euer Planet ist verunreinigt, weil das Herz des Menschen unrein ist. Die Erde ist in Unfrieden, und ungeordnete Schwingungen wie die Leidenschaften, welche die Irdischen aufpeitschen, schaffen immer weitere Zonen auf dem Planeten, wo die Lebensenergie in Unordnung ist. Eines Tages werdet ihr diese Tatsachen begreifen, die von eurer Wissenschaft nicht erfaßt werden können. Die wenigen, die begonnen haben, sie zu begreifen, werden nicht verstanden und sind allein.
Ich hörte Raphael zu und fürchtete, es könne sich das Gefühl der Gedrücktheit wiederholen.
„Jetzt entfernen wir uns", sagte Raphael von der diskusförmigen Scheibe her. „Folget dem Weg. Weiter oben werden wir uns wieder treffen."
Wegen des Regens und des schlammigen Weges stiegen wir dann sehr mühsam weiter. Das nasse Gras war schlüpfrig, und wir behalfen uns beim Aufstieg dadurch, daß wir uns an Sträuchern festhielten, bis wir auf einen Fußweg stießen, der in eine kleine Wiese einmündete. Wir waren noch nicht dort angelangt, da bemerkten wir die Scheibe einige dutzend Meter entfernt am Boden stehen. Ich war erstaunt, als ich die drei Kugeln sah, die, unter der Flugscheibe auf dem Boden aufsitzend, mit diesem durch Stützarme verbunden und in der richtigen Länge ausgefahren waren und so die Scheibe trotz des abschüssigen Geländes in vollkommenem Gleichgewicht hielten.
„Wunderbar !” rief Tina aus.
Zwischen uns und der Scheibe, wenige Meter entfernt, stand Raphael. Der Regen hatte sichtlich nachgelassen, aber der Mann aus dem All schien überhaupt nicht naß zu werden. Er grüßte uns herzlich und kam näher.
„Es ist sehr schön, sich hier oben zu treffen", sagte er. „Dieses Stückchen Erde ist hübsch !”
Tina machte den aus dem All kommenden Besucher darauf aufmerksam, daß unsere Begegnungen fast immer im Regen stattfänden.
„Es wird nicht immer so sein", antwortete Raphael. „Aber die Erde wird gereinigt werden müssen. Viel Wasser wird noch fließen müssen, und nicht nur das."
Tina sagte darauf zu ihm, daß sie sehr glücklich sei, und daß nunmehr auch der Regen bei unseren Treffen dazugehöre, und daß sie den Sinn der Reinigung begriffen habe, welche jenes unentbehrliche Naturelement darstellte.
Raphael lud uns ein, auf die Stimme des Regens zu lauschen. Er sagte, daß die Menschen immer mehr den Sinn für die Natur verlören. „Die Natur wieder zu finden", fügte er hinzu, „bedeutet, von vielen Übeln geheilt zu werden."
Wir standen schweigend da. Das Wasser rauschte auf Blätter und Gras. Die Nähe dieses Wesens gab der grauen Atmosphäre und der vom Regen durchnäßten Natur einen neuen Sinn.
„Wenn die Menschen der Erde nicht zum Frieden mit der Schöpfung zurückkehren und nicht lernen, die Natur zu betrachten, wird sie sich ihrem Herzen nicht offenbaren. Sie werden sich nicht weiter entwickeln können, trotz aller wissenschaftlichen Entdeckungen.
Das wahre Wissen, das die Höherentwicklung der Kinder des Gottvaters mit sich bringt, umfaßt die Wirklichkeit von unendlichen Welten des Universums, welche über die bloße materielle Dimension hinausgehen. Eure Wissenschaft, welche die Materie erforscht und gar nicht mit dem rechnet, was über sie hinausgeht, wird euch nur zur Erforschung der Oberfläche der Schöpfung führen mit der großen Gefahr, das Wesentliche zu übersehen. Aus diesem Grunde werden eure Errungenschaften stets schlecht angewendet werden."
Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen, und wir hatten den Regenschirm wieder geschlossen. Raphael hatte sich leicht an einen Baum gelehnt, und immer wieder ließ er seinen Blick umherschweifen, um diese blühende Pflanzenwelt zu bewundern. Wir ahnten, daß sich die Begegnung nicht mehr allzu lange fortsetzen würde.
Raphael lud uns ein, ein Stück neben ihm herzugehen, in die Richtung, welche dem Standort der Scheibe entgegengesetzt war.
„Eure Wissenschaft", fuhr er fort, „muß ihre Grenzen erkennen. Die Materie kann nicht die Materie überwinden. Sobald man einsieht, daß die wahre Erkenntnis auch andere Wege kennt, wird auch die Wissenschaft eine Hilfe sein auf dem einzuschlagenden Weg. So, wie ihr jetzt seid und bleiben wollt, werden wir euch niemals höhere Erkenntnisse geben können. Ihr würdet sie für eure Zwecke der menschlichen Gewalt benützen und darum auf gefährliche Weise. Ihr seid bereits daran, die Unordnung und die Verschmutzung auch in den Raum, der die Erde umgibt, zu bringen. Ihr werdet uns aber wachsam finden, denn es wird euch nicht gestattet werden, Zerstörung und Tod über den Planeten hinauszutragen."
Wir wanderten auf dem Wege dahin, einer neben dem anderen. Raphael, groß und majestätisch, war zwischen Tina und mir. Sein Schritt war sicher und leicht; er trug geschlossene Schuhe aus einem Material, das federleicht zu sein schien und kupferfarben aussah. Er trug einen ziemlich eng anliegenden Fluganzug von ähnlicher Farbe wie die Schuhe.
„Ihr gehört zur Brudergemeinschaft der Universalen Liebe", bemerkte ich. „Was hat also deine Aussage zu bedeuten, ihr würdet nicht zulassen, daß die gefährlichen Erdbewohner in den kosmischen Raum eindringen ?”
„Unsere Mittel sind friedlich", antwortete er. „Wenn ihr jedoch mit euren Kriegsplänen fortfahrt und falsche Friedensprogramme verfolgt, hinter denen ihr andere Absichten versteckt, so wird es euch nicht gelingen, sie zu verwirklichen. Denn wir werden es nicht zulassen. Zuerst müßt ihr die Lektion der Güte, der universalen Gerechtigkeit und der Liebe lernen. Erst dann könnt ihr tun, was euch beliebt."
„Wenn ich recht verstanden habe", sagte ich hierauf, „bedeutet dies, daß ihr niemals Gewalt anwenden werdet, um den Erdenmenschen den Zugang zum All zu verwehren, aber ihr werdet auf eine Weise handeln, daß es ihm nicht möglich sein wird, etwa die Atombombe und alles, was den unverschmutzten Raum in Mitleidenschaft ziehen könnte, über die Erde hinauszutragen."
„Richtig", bestätigte er. „Und das ist auch von den Universalgesetzen Gott-Vaters vorgesehen."
Er machte eine Pause, dann erklärte er uns, daß die Schrift durchblicken lasse, daß es den Kindern, welche sich gegen die Liebe des Vaters auflehnen, nicht möglich sei, eine gewisse, ihnen zugestandene Grenze zu überschreiten. Nur im Guten setzte der Vater keine Grenzen für die Wege, auf denen die Kinder guten Willens zu Ihm geführt würden.
„Die Planeten des ganzen Kosmos", sagte er ruhig, „gehören zur Universalen Liebe. Sie alle sind verpflichtet zu einem Wettstreit der Liebe und der Hilfsbereitschaft der einen gegenüber den andern. Jeder Bruder fühlt sich als Bruder, weil er Kind des Einen Vaters und Schöpfers ist. Wissen bedeutet nicht „Macht", wie bei euch, sondern mehr Hilfsbereitschaft, mehr Demut und Güte. Lieben bedeutet geben, ohne etwas zu beanspruchen. Empfangen ist schon in der Liebe eingeschlossen, aber nicht das ist der Zweck, der uns drängt, einander zu lieben. Auf Erden benützt man das Wissen, um über die Brüder zu herrschen. Allzu oft begeht einer, der höher oben steht, Ungerechtigkeiten und vergißt, was es heißt, tiefer unten zu stehen. Die einzige Macht, die wir anerkennen, ist jene liebevolle Macht des Himmlischen Vaters. Die einzige Macht ist diejenige, welche der Liebe entspringt. Wissen und Verantwortung sind Dienen, Güte, Demut und Einfachheit angesichts der unermeßlichen Dinge der Schöpfung."
Tina gab einen Kommentar und stellte fest, wie weit wir Irdischen noch von einer so einfachen und wunderbaren Wirklichkeit entfernt seien. Sie sagte, daß das, was Raphael uns soeben gesagt habe vom Leben auf den Planeten, die zur Universalen Liebe gehörten, der Traum so vieler Erdenbewohner sei, die Frieden und Gerechtigkeit erwarteten.
„Viele Menschen der Erde", ergänzte Raphael, „beachten die universalen Gesetze der Schöpfung nicht und nehmen sie nicht an. Andere haben diese Wahrheiten verdreht, haben sie der Härte ihres Intellekts (Verstands) entsprechend verkompliziert und lehren die Menschen, Bürden auf sich zu nehmen, die sie selbst nicht tragen können. Auch das wurde gesagt und geschrieben. So kommt es, daß viele Erdenbrüder dem göttlichen Gesetze nicht gehorchen, weil sie echte Rebellen sind, und andere, weil sie es nicht für wirklich und gerecht halten. Jene schlechten Lehrer haben eine große Verantwortung gegenüber ihren eigenen Brüdern. Die Schrift ist sehr streng mit solchen Leuten."
Ich sagte ihm darauf, ich glaubte erkannt zu haben, daß einige von den Wahrheiten, die er erwähnt habe, bereits vor zweitausend Jahren von Jesus von Nazareth verkündet worden seien.
„Wenn ihr diese meine Worte euren Erdenbrüdern mitteilen werdet", sagte Raphael, „werdet ihr einige finden, die zu euch sagen, daß all das nur ein Märchen sei. Andere werden euch sagen, von dem Augenblick an, da schon vor zweitausend Jahren dieselbe Botschaft gegeben worden sei, sähen sie keine Notwendigkeit, das gleiche von neuem zu verkünden. Sie werden sagen, daß es überhaupt nicht nötig sei, sie zweimal zu offenbaren, denn sie sei ihnen schon bekannt. Vor denen seid auf der Hut ! Hätte der Erdenmensch diese Lehre wirklich aufgenommen und in die Tat umgesetzt, so wären wir heute nicht hier, euch diese Mahnung zu bringen. Wir werden euch andere Worte sagen und von anderen Dingen sprechen. Laßt euch jedoch nicht allzusehr betrüben; denn viele warten auf dieses unser Wort und werden sich freuen, es zu hören."
Wir waren bei einem ganz einzigartigen Busch stehen geblieben. Raphael streichelte ihn, während er sprach, und bewunderte ihn, wie man es tun würde bei einem menschlichen Wesen. Tina hatte wieder den Regenschirm aufgespannt, denn es hatte wieder zu rieseln angefangen. Raphael achtete nicht auf das Wasser, das ihm auf den Kopf tropfte. Seine Haare blieben trocken, und das ließ mich annehmen, daß ihm eine besondere Energie zu Hilfe kam.
„Die Erde", fuhr Raphael fort, während er die Pflanze streichelte, „war der Garten von Eden, wie es in der Schrift steht. Eden ist der ganze Kosmos, welcher der Liebe des Schöpfervaters treu geblieben ist. Eines Tages aber wollten die Menschen der Erde die Frucht der Erkenntnis des Guten und des Bösen essen. Diese war verboten, weil den Geschöpfen dadurch Schaden erwuchs. Der Vater hatte seine Warnung gegeben. Die Menschen aber wollten der Mahnung des Vaters nicht glauben, und so fingen sie an, ihre Erfahrungen zu machen, und damit hatte der gegenwärtige Zyklus begonnen. Sie, die von den unendlichen Früchten der Universalen Liebe gegessen hatten, wollten eine einzige Frucht genießen, nämlich die armseligen Wege des Bösen zu verkosten. Und sie sagten auch, die Universale Liebe sei eintönig und langweilig, und verleumdeten auf diese Art die göttliche Schöpferphantasie. Der Mensch hat sodann das Böse an die Stelle des Guten gesetzt, die Ichsucht an die Stelle der Liebe, den Krieg an die Stelle des Friedens und den Rückschritt an die Stelle des Fortschrittes. Er verwilderte, und dafür gab er auch noch dem Vater die Schuld, der in seiner Liebe allen seinen Kindern eine würdevolle Freiheit erlaubt hatte. So verwirklichten sich die Worte: ,Wenn ihr von dieser verbotenen Frucht esset, werdet ihr davon sterben.'"
Der Bruder aus dem All hatte eine ernste Miene angenommen, in der sich sein innerer Schmerz kundgab, der mich zutiefst traf. Tina blickte ihn an mit einem Ausdruck der Erwartung. Das Leuchten dieses Antlitzes wurde nie schwächer und rief in mir ein Gefühl der Hoffnung wach. Seine heitere Gemütsruhe und die Güte seines Ausdrucks ließen einen Weg der Rettung ahnen.
„Wie wird es möglich sein", fragte Tina, „aus einer Lage herauszukommen, die auf der Erde schon seit vielen Jahrtausenden andauert ?”
„Alles steht geschrieben", sagte Raphael, indem er sich vom Busch entfernte. „Alles in Bezug auf die freie Wahl der Erdenmenschen wurde vorausgesehen und alles wurde im voraus für die Rettung eingerichtet in einem großen Liebeplan gemäß der Gerechtigkeit und Güte der universalen Gesetze. Die widerspenstigen Menschen wurden niemals sich selbst überlassen, sondern wurden unterstützt, geführt, bestraft und getröstet. Es wird ein Zeitpunkt kommen, in welchem Jener, Dem Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden, mit den Seinen eingreifen wird, und dann wird das Ende des Bösen kommen, wie es beschlossen ist. An jene, die noch nicht bereit sein werden zur Rettung, wird Gott der Vater denken. Wir werden dann nichts mehr unternehmen können. Wir werden den neuen Plan des Vaters, den Er vorbereitet hat, ausführen, aber für die Betreffenden wird es viel Schmerz und Enttäuschung darüber geben, daß sie eine große Möglichkeit der Errettung nicht zu nützen verstanden haben."
Er schwieg. Dann fügte er hinzu: „Wir sind die Cherubine der Schrift. Von Gott selbst wurden wir eingesetzt als Wächter von Eden. Niemals werden wir den Erdenmenschen den Zutritt zum unbefleckten Eden-Weltraum gestatten, solange sie nicht aus Geistern der Macht des Bösen wieder zu Geistern der Universalen Liebe geworden sind. Die Eroberung des Raumes anderer Welten ist ihnen von der Gerechtigkeit der universalen Gesetze verwehrt. Zuvor müssen sie endgültig auf das Böse verzichten. Dann wird die Erde von neuem der Garten von Eden sein, und die Irdischen werden von der Universalen Brudergemeinschaft angenommen werden. Es wird ihnen dieses Hindernis weggenommen werden, und wir kehren zurück und werden uns wiederum frei auf der Erde bewegen können, und sie auf unseren Wohnstätten, wie einst vor der Auflehnung."
Tina lächelte und wünschte, daß dieser Tag bald käme. Raphael las meine Gedanken und wiederholte, was er schon gesagt hatte.
„Wir", sagte er mit Betonung, „wenden in keinem Falle Gewalt an. Gewalt bringt immer Gewalt mit sich, Haß bringt Haß und Tod bringt den Tod. Unsere Waffen sind die Liebe, die Klugheit, die Weisheit und die Geduld. Wir sind jedoch so wirksam tätig, daß es alle eure Vorstellungen übersteigt. Wir werden nicht gestatten, daß das Böse in den Kosmos getragen wird, wo Harmonie, Lebenskraft und Liebe herrschen. Seit jeher verzichteten wir auf die Verlockungen des Bösen. Geschöpf zu sein mit einer Begrenzung, verpflichtet dazu, auf den Schöpfer zu vertrauen, der uns frei und würdevoll gemacht hat. Wir lieben seine Gesetze und wissen, daß seine Liebe unendliche Wege zum Ewigen Leben eröffnet. Es ist töricht, nicht auf weniges verzichten zu wollen, dafür aber vieles zu verlieren und nicht glücklich sein zu können. Wir lieben Gott, unseren Vater, weil Er uns liebt. Er liebt uns bedingungslos, und dasselbe tun auch wir, denn dies ist die rechte Ordnung. Bald wird auch euer Planet es begreifen, und dann wird für euch der ersehnte Tag anbrechen. Ich sagte, bald."
Wir begaben uns in Richtung Scheibe, die auf der Erde stand.
„Das bedeutet", schloß Raphael, „daß die Cherubine bald unter euch sein werden. Die Erde wird von neuem
Planet der Universalen Liebe sein und nicht mehr der Macht des Bösen. Wir werden euch mit uns nehmen ins All und auch ihr werdet in Raumschiffen in andere Welten reisen. Ihr werdet die vielen Wohnungen im Hause des Vaters aufsuchen, und das neue Zeitalter der Liebe wird die jahrtausendelange Geschichte beenden, die unter euch Kriege, Tod und Zerstörung geschaut hat."
Hier schloß die Begegnung. Raphael grüßte uns und machte sich auf den Weg zum Weltraumdiskus, der unsere Blicke anzog. Wir hätten ihn gerne besichtigt. Raphael wandte sich zu uns um und drückte sein Bedauern aus, daß er uns noch nicht zufriedenstellen könne.
Durch die Bullaugen sahen wir im Innern des Diskus zwei sehr schöne Gesichter. Wir grüßten mit einem Winken der Hand und erhielten darauf einen Gruß als Antwort. Die Türe schloß sich geräuschlos hinter Raphael. Dann ging das weiße Licht am höchsten Punkt der Kuppel an. Man hörte ein Summen, und wir sahen, wie die drei Kugeln eingezogen wurden, während die Flugscheibe in der Luft schwebend stehenblieb.
Die Zweige der Bäume rauschten, und die Sträucher duckten sich unter einem starken Windstoß. Wir spürten einen leichten Druck im Trommelfell, und der Diskus erhob sich schnell senkrecht in die Höhe, schwenkte dann im Flug quer zurück und verschwand in den Wolken.
Das Mutterschiff von den Sternen
Wir fuhren durch Spotorno, und am Westausgang des Städtchens schlugen wir den Weg ein, der nach einer Straßenüberführung steil anstieg. Es lag jene festtägliche und fröhliche Stimmung in der Luft, welche in der guten Jahreszeit jeder verkosten darf, der aus der Stadt hinausgeht. Wir kamen zwischen den Pinien und dem Grün der neu erwachten Natur durch und fuhren so etliche Kilometer weit.
In der Zwischenzeit war die Nacht hereingebrochen. Die Spitzen der Berge waren nur noch schwach sichtbar im letzten Dämmerlicht des Abendhimmels. Die Wolken verschwanden, und Sterne traten an ihre Stelle. Herrlich duftete die Luft, die der Regen gereinigt hatte.
Ich ließ den Wagen unserer Freunde an einem zum Parken geeigneten Platz halten und bat sie, an dieser Stelle zu warten, entsprechend den erhaltenen Weisungen. Dann fuhr ich mit Tina im Auto weiter.
Nach einer kurzen Strecke unter den Bäumen außerhalb der Hauptstraße, wanderten wir zu Fuß weiter. Da es finster war, behalfen wir uns zum Gehen mit dem Licht von Taschenlampen, die wir mitgenommen hatten. Tina sagte zu mir, wenn es nicht für die Brüder gewesen wäre, hätte sie sich nachts niemals an einen so abgelegenen Ort gewagt. Sie kam nur mit Mühe vorwärts wegen ihrer Schuhe, die zu diesem Zwecke nicht gut geeignet waren, und wir hielten uns an der Hand, um einander zu helfen und den Pfützen und dem Schlamm auszuweichen.
Nachdem wir lange gewandert waren, hörten wir Stimmen. Wir hielten sofort an, um ganz still hinzuhören. Es waren Männer- und Frauenstimmen.
„Sie sind es", sagte Tina; „ich bin dessen sicher. Sie sind bereits hier."
Ich war dessen gewiß, daß sie es waren, aber nachdem kein kosmischer Kontakt uns dafür die Bestätigung gab, zog ich es vor, Klugheit walten zu lassen. Ich bat Tina, nicht laut zu sprechen und nur langsam weiterzugehen. Sie aber war voller Freude und zeigte überhaupt keine Furcht.
Wir gingen gerade an einem langen Buschwerk vorbei, das wie eine natürliche Hecke die Grenze bildete für eine weite Fläche, welche so unserer Sicht verborgen blieb. Wir gingen daran entlang bis an deren Ende, wo wir auf eine ziemlich große Wiese gelangten. Dann und wann wurde die Stille von Nachtvögeln unterbrochen.
Die Luft war spürbar frischer geworden, weshalb wir die Pullover anzogen, die wir vorsichtshalber mitgenommen hatten. Mit Hilfe der Taschenlampen suchten wir aus dem Abstand die Wiese ab. Sie war unbebaut und in der Mitte von einem Seegrasstreifen durchzogen, welcher sie in zwei Teile teilte, wodurch die eine Hälfte tiefer und die andere höher zu liegen kam. Im nassen Gras gingen wir weiter.
„Ich spüre, daß sie hier sind", wiederholte Tina. „Ich meine, sie sind nicht weit."
Ich bestand jedoch darauf, daß sie ruhig sein müsse, und beschloß, hier zu warten, wo wir waren. Einstweilen setzten wir uns auf einen flachen Stein, der trocken schien, und harrten schweigend auf ein Zeichen ihrer Gegenwart. Da kam die Stimme Raphaels. Sie war deutlich und nahe: „Wir sind schon am Boden", sagte er, „ganz nahe bei euch."
Tina frohlockte und sagte, daß sie es schon gefühlt habe. Wir löschten die Lampen, und Tina zeigte mit der Hand auf etwas kaum Sichtbares am Ende der Wiese, wo der Rainstreifen das Gelände erhöhte.3) Dort, wo die deutliche und dunkle Baumgrenze begann, entstand ein zartes Leuchten, das immer heller und heller wurde. Die Umrisse einer riesenhaften „Zigarre", die auf der Wiese lag, begannen sich in der Dunkelheit deutlich abzuzeichnen.
3) Genau an dieser Stelle haben wir mit Giorgio, Tina und P. Lucas gestanden. A. + K.V.
„Wunderbar !” sagte Tina wieder. Wir waren außer uns vor Verwunderung und staunten über das, was sich unseren Augen darbot. Das Licht nahm an Stärke zu, und nun sahen wir das Ding gut. Es war Dutzende von Metern (vielleicht 100 bis 120) lang, und an der Stelle, wo es am dickbäuchigsten erschien, reichte es bis zur Höhe der hinter ihm stehenden Bäume hinauf. Eine lange Reihe von runden Bullaugen stieß farbige Lichterbündel in die Nacht hinaus, die aber nicht über den Platz mit den beschriebenen Grenzen hinausdrangen. Nach einigen Minuten wurde das Ding ganz hell, sodaß es festlich erleuchtet erschien wie ein Ozeanriese und noch viel mehr. Wir waren gebannt von den Farben und dem nach allen Seiten ausgestrahlten Licht, als ob es viele Quellen hätte, deren Herkunft wir nicht ausmachen konnten. Tina nahm mich beim Arm und wollte, daß wir uns zu dieser Weltraumzigarre begäben.
„Warten wir", sagte ich zu ihr. „Sie werden uns bestimmt etwas sagen."
Wir spürten in uns den gewohnten großen Frieden, den wir bei allen vorhergehenden Begegnungen empfunden hatten. Die Weltraumfähre machte einen so großartigen Eindruck, daß der von Licht überstrahlte Ort nicht mehr wiederzuerkennen war; man glaubte sich an einen anderen Ort, in eine Wunderwelt versetzt.
Das Strahlen der „Zigarre" nahm noch zu, und von den Rundfenstern her begann ein Spiel von Lichtern vor unseren Augen gleich einem unvorstellbaren Fest voller Schönheit und Mannigfaltigkeit. Dieses Licht und die Farben in rhythmischem, festlichem Spiel ließen im Herzen etwas erklingen, das schwer zu beschreiben ist. Von einem der äußersten Enden dieses Strahlenschiffes kamen hintereinander vier Flugscheiben heraus, die so leuchteten, daß sie wie Kugeln von weißem Licht aussahen. Sie ließen sich auf der Wiese nieder, auf den freien Platz zwischen uns und der großen „Zigarre".
Es öffneten sich die vier kleinen Türen, und daraus traten Männer und Frauen hervor. Ich erkannte die Gestalt Raphaels, und das Herz sprang mir vor Freude beinahe bis zum Hals. Tina grüßte mit Winken. Sie kamen uns entgegen. Ihre Körper umleuchtete ein phosphoreszierendes Licht. Raphael schritt als erster auf uns zu, die anderen folgten ihm.
„Willkommen zu dieser Begegnung !” sagte Raphael liebenswürdig. „Heute Abend werdet ihr andere Brüder kennenlernen, die in dieser Mission mitarbeiten."
Wir begrüßten Raphael und mit ihm Orthon und Firkon, die wir schon früher getroffen hatten. Orthon wirkte feierlich in seiner hohen Gestalt und seinem edlen Benehmen. Firkon zeigte uns seine Herzlichkeit, die uns früher bereits beeindruckt hatte. Wir gaben einander die Hand. Ihre Blicke waren voller Güte und ihre Gesten ließen eine rührende Schlichtheit erkennen.
Da wurde uns ein weiterer Bruder vorgestellt; seine Haare waren dunkel, er schien praktisch begabt zu sein. Er war nicht weniger schön, als die anderen, auch in seinem harmonischen Benehmen glich er ihnen. „Das ist unser Bruder Zuhl", stellte Raphael ihn vor. „Man schätzt ihn sehr, weil er so viel kann und weiß."
Dann wurde uns ein anderer Mann vorgestellt, der einen sehr liebenswürdigen Eindruck machte. Er lächelte, wie einer, der vieles sagen möchte ohne zu reden. „Sein Name ist Georg", stellte ihn Raphael vor, und auf mich zeigend, sagte er: „Er heißt wie du. Dieser unser Bruder lebte eine Zeitlang auf Erden, wohin er zu einer Aufgabe hinabgestiegen war. Jetzt ist er zu uns zurückgekehrt." Wir begrüßten uns mit einem warmen Händedruck. Darauf kamen vier Mädchen auf uns zu, deren Anmut mich ergriff. Die Kleinste von ihnen hatte blaue Augen und hellblondes Haar.
„Ich bin Kalna", stellte sie sich vor. „Und es freut mich, bei euch zu sein."
„Ich heiße Ilmuth", sagte die zweite, indem sie uns feierlich die Hände drückte. „Meine Freude über diese Begegnung ist groß." Sie war größer als Kalna, und ihre Haare, so schwarz wie Ebenholz, fielen ihr frei über die Schultern. Ihre dunklen Augen sahen einen durchdringend an. Sie war schön, dabei aber äußerst bescheiden und schlicht, wie es sich an ihrem Benehmen zeigte und in ihren Worten, die sie an uns richtete.
Dann wurden uns zwei weitere, braune Mädchen vorgestellt. Ihre Namen wurden uns jedoch nicht gesagt. Auch sie waren ein klares Zeugnis von überirdischer Schönheit und unvorstellbarer Anmut und Lieblichkeit und Güte. Männer und Frauen trugen alle Fluganzüge mit etwas weiten Hosen und Ärmeln. Alle gaben ein leichtes Leuchten von sich.
„Das ist eine außergewöhnliche Begegnung", sagte Raphael mit seiner weichen und tiefen Stimme. „Es ist wichtig, daß ihr die Brüder kennenlernt, die mit dieser Mission betraut sind. Aber wir sind viele, die sich um euch kümmern. Uns alle werdet ihr kennen lernen, jedoch nicht jetzt !”
Ein feiner angenehmer Wohlgeruch hatte sich in der Luft verbreitet. „Dieser Duft ist einmalig", sagte Tina; „er ist nicht von der Erde." - „Auch ich habe niemals so einen Duft erlebt", bestätigte ich.
Die Brüder lächelten. Allmählich entstand eine Vertrautheit, wie sie auf Erden in so kurzer Zeit nicht zustandegekommen wäre unter den Menschen unseres Planeten.
Orthon schaute Tina so gütig an und sagte ihr so liebenswürdige Worte, daß sie vor Rührung weinte. Wir setzten uns alle im Kreise ins Gras, ohne auf die Feuchtigkeit zu achten.
,Wir werden euch deshalb nicht krank werden lassen," hatte Raphael in scherzendem Tone gesagt. „Macht es euch nur bequem !”
Die Luft schien jetzt lau zu sein, als ob sie erwärmt worden wäre durch das Licht, welches einem das Herz erfreute. Ein tiefer Friede ließ uns ganz mit der Natur verschmelzen. Die Raumschiffe waren wie lebendige Anwesende.
„Die Erdbewohner", begann Raphael, der mit leicht gekreuzten Beinen mitten unter den Seinen saß, „sind daran, ungeheuere Geldsummen aufzuwenden, um sich mit uns im All in Verbindung zu setzen. Und wir sind doch überall auf der Erde. Wir sind hier mitten unter euch, und zwar so, wie ihr uns jetzt sehen könnt und auch mit euch unbekannten Mitteln. Viele wissen von unserer Existenz und unserer Gegenwart, und dennoch behaupten sie, nichts von uns zu wissen. Viele von denen, die uns gesichtet haben, beharren darauf zu sagen, daß wir uns auf unvernünftige und seltsame Art benähmen, ja, daß wir uns über sie lustig machten. Doch sie wollen den kleinen Schritt nicht tun, der sie dazu führen würde, das Warum des Ganzen zu begreifen."
Es folgte ein Schweigen. Ich freute mich heimlich über diese Anwesenden und über die Stille jener merkwürdigen Nacht inmitten der Wanderer des Lichtes. Ich erinnerte mich an die Worte, die Raphael bei der Begegnung auf den Höhen von Zoagli ausgesprochen hatte, und in Gedanken verglich ich sie mit dem, was er jetzt sagte. Ich war überzeugt, daß der Garten von Eden verunstaltet war bis zur Unkenntlichkeit durch die Menschen, welche sich gegen die Liebe des Schöpfervaters aufgelehnt hatten. Das bloße Beisammensein mit diesen Brüdern ließ mich so viele Dinge ahnen und begreifen. Ich hätte mir gewünscht, diese Nacht wäre niemals zu Ende gegangen.
„Einige", nahm Raphael wieder auf, „fragen sich, ob wir überhaupt existieren, und sie meinen: ,Wenn die Außerirdischen existieren, warum zeigen sie sich denn nicht allen und treten nicht auf ordentliche Weise mit uns in Verbindung ? Aber sehr viele Menschen der Erde wissen sehr gut, daß wir wirklich existieren und daß wir ihre egoistischen und kriegerischen Absichten nicht teilen. In Wirklichkeit möchten sie uns nämlich in ihrer Gewalt haben, um von uns Kenntnisse zu erlangen, die ihnen noch verheerendere und mächtigere Möglichkeiten in die Hand geben würden. Das ist der Grund, warum wir in entsprechender Weise handeln, um solche Gefahren auszuschalten, und warum wir auf den Augenblick warten, in dem es möglich sein wird, den Erdenbrüdern Erkenntnis zu vermitteln, damit sie diese den Universalgesetzen gemäß gebrauchen, welche den Gotteskindern gegeben wurden."
Der Mann, der meinen Namen trug, schaute mich liebevoll an. Ich fühlte ihm gegenüber große Dankbarkeit und Bewunderung. Zwischendurch ließ eine Nachtigall im Walde ihre Stimme hören. Still lauschten wir ihrem kunstvollen Lied. Ein neuer Wohlgeruch breitete sich aus.
Raphael sagte: „Bald wird die Erde wiederum der Garten von Eden sein. Ehe aber die Erdenbewohner von neuem wirklich glücklich sind, werden sie infolge ihrer gegenwärtigen Hartherzigkeit viel leiden müssen. Schließlich aber wird die Liebe, die in jedem von ihnen wohnt, die Oberhand gewinnen über alle böse Leidenschaft."
Mit seiner freundlichen Stimme mischte sich nun Firkon ins Gespräch: „In der Bibel liest man", sagte er lebhaft, „daß die Hebräer einen Auszug erlebten, der sie aus der Sklaverei herausgeführt hat. Nun gut, das ist auch unsere heutige Botschaft: Die Erde soll sich vorbereiten auf einen neuen Auszug, der in ihrer Geschichte nicht seinesgleichen hat. Kein einziges Ereignis, das je auf Erden geschehen ist, kann mit dem verglichen werden, was euch bevorsteht. Um das zu verstehen, muß man die „Zeichen" lesen, welche der Text über diesen Auszug erzählt. Wolken- und Feuersäulen, die ihr heute fliegende Untertassen und Mutterschiffe nennt, sah man über den Häuptern der aus Ägypten fliehenden Hebräer. Genau die gleichen Zeichen und Wirklichkeiten kündigen euch heute schon den neuen und letzten Auszug an, der euch aus dem Elend herausführen und in die Universale Liebe hineinversetzen wird, in das wahre Gelobte Land. Es ist sehr wichtig, daß alle dies einsehen. Die Zeit drängt."
Hatte ich auch nie mit besonderer Aufmerksamkeit den Exodus (im Buche Moses) gelesen, so ließ mich die Erklärung Firkons doch sehr gut begreifen, was er sagen wollte.4)
4) Allen Lesern, die das Ventla -Buch „Evakuierung in den Weltraum" noch nicht kennen, wird das Studium dieses aufschlufsreichen Werkes dringlich empfohlen. D.H.
„Wir werden euch begleiten", sagte Ilmuth mit ihrer süßen Stimme, „wie wir es damals getan haben, und noch viel größer wird jetzt unser Beistand sein. Wir werden euch in den Garten von Eden führen. Dieser Übergang steht unmittelbar bevor, denn schon stehen die zehn Plagen für den Planeten bereit, verursacht von den Geistern, die mächtig sind im Bösen. Ihr werdet eine Wüste durchwandern, im Vergleich zu der jene, welche die Hebräer überwunden haben, eine Oase war. Aber wir werden wie damals und noch viel sichtbarer über euch sein und euch jede Hilfe und jeden Trost geben. Wir werden euch in jeder Hinsicht helfen. Bei Tag werden wir Wolkensäule sein, und Feuersäule in der Nacht. Wir lassen euch niemals allein, und ihr werdet beschützt sein, wie noch nie ein Geschöpf auf eurem geplagten Planeten beschützt worden ist. Denn gewaltig wird die Verwüstung auf dieser Erde sein."
Dann nahm Kalna das Wort, und ihre entzückende Stimme war von beständigem Gesang der Nachtigall begleitet: „Die Hebräer", sagte sie, „waren von einem großen Bruder aus dem All geführt, der zu dieser wichtigen Mission unter euch geboren war. Sein Name war Moses. Ihr werdet von einem neuen Moses geführt werden, den wir alle lieben und anbeten. Er wird alle Völker während ihres letzten Auszuges wie ein guter Bruder und Vater führen. Alle, die auf ihn vertrauen und ihn als Führer haben wollen, können an das vorbestimmte Ziel gelangen. Keiner wird sich selbst überlassen sein, wenn er dies nicht will. Die Botschaft, die wir euch aus dem All bringen, ist eine Ankündigung der Hoffnung auf Rettung, während an den Horizonten eures Planeten sich düstere Wolken zusammenziehen."
„Ihr werdet entdecken", sagte Orthon in feierlichem Ton, „wie viel Gutes und Schönes in euch und in dem Geschaffenen ist, das euch umgibt. Zuvor aber wird das Böse euch allen seine unheilvolle Lehre erteilen, damit derjenige, der das Gute will, sich von jenem befreien und es aus dem eigenen Herzen verbannen kann. Bis das nicht geschehen ist, wird der Erdenmensch für sich selbst und für den ganzen Kosmos gefährlich sein. Und wir werden, wie es geschrieben steht, mit der Flamme des gezückten Schwertes zur Verteidigung des unberührten Teiles von Eden angetreten bleiben. Wir, die Cherubine, werden den Zutritt zu Eden für alle jene verhindern, die Zerstörung und Tod mit sich bringen wollen. Erst dann, wenn ihr die ursprüngliche Unschuld wieder erlangt habt und wenn das Böse nicht mehr in euch und auf eurem Planeten Herberge findet, dann werden die Schranken des Weltalls wieder offen sein. Dies wird ein großer Tag sein, und er wird bald anbrechen."
Diese Brüder weckten Hoffnung in unseren Herzen. Tina wollte eine Frage stellen: „Warum zitiert ihr nur die Bibel ?” fragte sie. „Gibt es nicht auch andere Texte, welche die Wahrheit über die Dinge, die ihr uns lehrt, überliefert haben ?”
„In den Jahrtausenden", antwortete Raphael, „wurden den Menschen viele Offenbarungen gegeben, und diese wurden von verschiedenen, glaubwürdigen Zeugen weitergegeben. Danach wollte der Vater auf besondere Weise in die Menschengeschichte eingreifen durch die Erwählung des Hebräervolkes, aus dem später Jesus
Christus geboren werden sollte. Die Bibel enthält die Offenbarung, die über dieses Eingreifen Gottes in die Geschichte des Menschen auf der Erde gegeben worden ist. Wir führen Seinen Willen aus und verfolgen seitdem beständig den Verlauf der Dinge, die nunmehr nicht bloß jenes Volk betreffen, sondern alle Völker der Erde. Andere Völker haben andere Wege eingeschlagen, und auch ihnen wurde geholfen. Was die Bibel so wichtig und zeitgemäß macht, kommt von dem, was Jesus Christus gesagt und getan hat. Der ganze Text ist die Einleitung auf die große Offenbarung, welche in der Apokalypse zusammengefaßt ist. In ihr sind alle wichtigsten Prophezeiungen der alten und neuen Geschichte des von Gott als Zeichen der Zeit auserwählten Volkes wieder aufgenommen. Darin wird der Auszug beschrieben, dessen bevorstehende Erfüllung wir euch ankündigen, die Leiden, welche die Erde überstehen muß, um sich vom Bösen loszureißen, die Rückkehr nach Eden. Alle Prophezeiungen haben sich immer wieder bewahrheitet. Jetzt stehen wir vor der Verwirklichung jener letzten. Über diesen Punkt werden wir euch die Dinge mitteilen, die wir für euch und eure Erdenbrüder als nützlich erachten. Zu viele Menschen lesen heute diese Zeilen im Geiste der bloßen Weiterbildung und mit trockenem Herzen, aber verblendetem Sinne. Dadurch haben sie die Einfachheit verloren, mit der jene Zeilen gegeben worden sind, und sie vermögen sie nicht mehr zu verstehen."
Nun unterbrach sich Raphael und sagte, aus Gründen der Sicherheit müßten einige von ihnen wieder an Bord der Raumschiffe gehen. Es wurde beschlossen, daß Raphael, Orthon und Firkon noch ein wenig bei uns bleiben sollten. Die anderen sollten mit drei Diskussen ins Mutterschiff zurückkehren, einen aber auf dem Boden in der Obhut von Zuhl stehen lassen.
Jene, die wieder an Bord gingen, verabschiedeten sich herzlich; alle sagten uns, daß wir uns bald wiedersehen würden, und versicherten uns ihrer Liebe und ihres Beistandes. Tina war erschüttert; sie sagte, sie wolle sich nicht von ihnen trennen. Aber Raphael erklärte nochmals, daß es notwendig sei. cosmic-people.com
Die Brüder aus dem All begaben sich zu den drei Scheiben, und als sie dort eingetreten waren, erhoben sich diese, um gleich darauf im Strahlschiff zu verschwinden. Die Lichter wurden gedämpft, wie nach Beendigung eines Festes, wenn alles wieder in den gewöhnlichen Zustand gebracht wird. Ein feinleuchtendes Flimmern hob sich kaum noch sichtbar vom Hintergrund ab. Auch von der auf der Wiese zurückgebliebenen Scheibe her konnte man kaum noch das Licht sehen, welches aus ihren Rundfenstern herausleuchtete.
Raphael lud uns zu einem kurzen Spaziergang mit ihnen ein. Firkon zog aus seiner Tasche einen kleinen Leuchtstab heraus, der ein rundumstreuendes Licht von sich gab. Wir gingen zwischen den Bäumen durch. Tina hielt mich unter dem Arm, und die drei Männer aus dem All gingen neben uns, Raphael zu meiner Rechten und Orthon und Firkon an der Seite Tina's.
„Wenn wir euch sagen, daß euch nicht erlaubt würde, in den Weltraum vorzudringen", sagte Raphael, „dann verwirklichen wir die Prophezeiung, die in der Genesis enthalten ist, wo gesagt wird, wie Gott der Herr uns als Wächter für Eden eingesetzt hat, um dem Menschen den Zutritt zum Baum der Erkenntnis zu verwehren, damit er ihn nicht mit dem Bösen anstecken kann. Die Ausübung des Bösen, die ihr in der Geschichte eures Planeten fortpflanzen wolltet, wird sich rasch erschöpfen, denn ihr werdet sehen, daß die Wege des Bösen, denen ihr gefolgt seid, sich gegen euch kehren. Nur die Wege des Guten und der Universalen Liebe kennen keine Verzögerung und keine üble Rückwirkung. Wer beständig irrige Wege benützt, muß zusehen, wie sie sich eines Tages gegen ihn selbst wenden. Das ist eine wichtige Vorkehrung, damit die Kinder, die im Irrtum sind, nicht den Rückweg zum Guten Vater unwiederbringlich verlieren."
„Wenn ich recht verstanden habe", sagte ich, „ist die Erde also dem Ende des gegenwärtigen Standes der Dinge nahe."
„Ihr seid am Ende des gegenwärtigen Standes der Dinge angelangt", erwiderte Firkon, indem er stehenblieb und mich anblickte. „Bald werdet ihr in der wunderbaren Ära sein, auf die euch die Schriften aller Zeiten hinweisen. Aber was vorher geschehen muß, wird sehr traurig sein. Es ist dringend notwendig, daß die Menschen schnellstens die Einfachheit der Größe der Botschaft die wir euch geben, erfassen. Die Schriften kündigen sie euch schon seit langer Zeit an. Aber auch jene, die euch die wahre Bedeutung dessen, was für euch gesagt und geschrieben worden ist, hätten erklären müssen, haben sich in den Windungen ihres verblendeten Verstandes verloren."
Unsere Gegenüber und alles, was wir seit einiger Zeit sehen und erleben konnten, waren doch der handgreiflichste Beweis für die Wahrheit dessen, was uns mitgeteilt wurde.
„Ich möchte wissen", fragte Tina etwas zögernd, „warum ihr diese Dinge nicht mächtigen und maßgebenden Menschen mitteilt. Es ist doch viel wahrscheinlicher, daß man diesen Leuten Glauben schenkt. Sie könnten ein großes Werk der Verbreitung jener Schriftworte durchführen, deren Erfüllung bevorsteht."
Orthon übernahm die Antwort: „Wir haben für unsere Botschaften immer einfache Menschen ausgesucht", sagte er, „die dem wirklichen Sinne unserer Worte nicht ihre Ausbildung und ihre eigenen Gedanken vorzogen. Ein aufgeschlossener Sinn ohne vorgefaßte Meinungen ist geeigneter, eine Botschaft aus dem All getreu zu übermitteln. Die Tatsache, daß die Irdischen nicht glauben, weil der Vermittler eine einfache Person ist, beweist nichts anderes als eine Diskriminierung, die auf ihren Stolz schließen läßt. Wir wissen jedoch, daß derjenige, welcher die Botschaft hören will und die Wahrheit liebt, diese Schwierigkeit nicht haben wird. Ein jeder wird die Wahrheit dessen, was ihm mitgeteilt wird, in seinem eigenen Herzen fühlen und finden oder nicht. Die Schrift kann als Prüfstein dafür dienen, etwa für die Wirklichkeit dessen, was sich auf eurer Welt zuträgt. Wir sprechen zu allen Menschen, die guten Willens sind."
„Es steht geschrieben", fuhr Raphael mit seiner wohlklingenden Stimme fort, „daß Gott der Herr die Menschen mit der weltweiten Sintflut bestraft habe und daß Er versprochen habe, diese werde sich niemals wieder ereignen. Die Bibel berichtet ferner, Gott habe durch Noah mit allen Menschen einen Bund geschlossen, auch mit jenen, die in der Zukunft noch geboren würden. Er gab dem Noah ein Zeichen als Bestätigung für Seinen Bund mit ihm und allen seinen Nachkommen; Er setzte als Zeichen den Regenbogen auf die Wolken. Es ist klar, daß Er nicht den Regenbogen meinte, den ihr nach einem Gewitter seht, sondern daß Er den Ausdruck als Symbol Seines Bundes mit dem Erdenmenschen wählte, der sich gegen Ihn empört und den Er mit der Sintflut bestraft hatte. Der Bogen war das Zeichen der Bundesbrücke zwischen zwei Ufern, des göttlichen mit Seinen treuen Kindern und des menschlichen, irdischen der Kinder, die sich Seinem Gesetz der Liebe widersetzt hatten. Er stellte aber diesen Bogen auf die Wolken des Himmels und bestimmte genau, daß die Wasser der großen Flut nie wieder vom Himmel herniederstürzen sollten, um den Erdenmenschen zu bestrafen. Und nun, wenn keine Wolken da waren, die hätten Regen bringen können, - wovon sprach da der Vatergott ? Jenes Wort von den Wolken bedeutet Flugschiffe, Raumschiffe und Sternenschiffe, das heißt, daß der Bund des Vaters uns unterstellt wurde und vor allem Jenem, Der in unserer Mitte ist und auf die Erde gesandt worden war, eben dieser neue Moses, der jetzt die Erde bei ihrem Auszug aus dem Bösen in das verheißene Land von Eden führen wird.
Jesaja sprach von uns, indem er fragte: ,Wer sind jene, die dahinfliegen wie die Wolken, wie die Tauben in ihren Taubenschlag?' Er sprach von unseren fliegenden Scheiben, die zum Mutterschiff fliegen, wie ihr es heute nacht gesehen habt. Der Ausdruck „Wolke" kommt ständig vor in der Bibel. Ezechiel befand sich vor der großen Wolke und beschrieb das Sternenschiff. Leset nach, was er euch überliefert hat. Und was waren die Wolkensäulen bei Tag und die Feuersäulen in der Nacht, welche über den Häuptern der Hebräer standen, die in der Wüste davonflohen ? Alles das ist die Kosmische Herrlichkeit Gottes des Herrn, ist Sein Himmlisches Heer. Er, der Herr der Heerscharen, handelt von jeher durch uns mit diesem Zeichen. Ich sagte euch schon", betonte Raphael, „daß der Herr aus der Wolke sprach, wie es in den Psalmen heißt."
Raphael machte kehrt, um zur Wiese zurückzukommen, wo Zuhl mit dem Diskus und dem Strahlschiff*) warteten. Und er sagte: „Es steht geschrieben: ,Ich setze Meinen Bogen in die Wolken, und er wird als Zeichen des Bundes dienen zwischen Mir und der Erde.' Diese Zeichen habt ihr vor euch, und sie sind Millionen von Erdenmenschen gezeigt worden. Es ist äußerst wichtig", bekräftigte er mit festem Ton, „daß, wer verstehen will, die Wahrheit der Schriften auch versteht. Die Wahrheit erleuchtet den Verstand und entflammt das Herz. Aus diesem Grunde machen wir uns ans Werk und bitten viele Menschen der Erde um ihre Mitarbeit."
*) Strahlschiff, italienisch Astronave, wurde im Sanskrit-Altindisch mit „Ventla" bezeichnet. D. H.
„Leset !” betonte er weiter. „Leset jedes Wort und erwägt es. Gott sagte zu Noah: ,Wenn Ich die Wolken über der Erde ansammle und der Bogen in den Wolken zu sehen sein wird, so will Ich Meines Bundes gedenken, der zwischen Mir und euch und allen lebenden Wesen jeder Art besteht, und niemals mehr soll das Wasser zur Flut werden, um jegliches Fleisch zu vernichten.'
Meint ihr nicht, daß das Auftauchen unserer Raumschiffe an eurem Himmel häufiger wird ? Wir versichern euch: Gott der Vater hat uns gesagt, daß dies schon der Zeitpunkt ist, in dem Er beabsichtigt, die Flugschiffe der treuen Kinder über der Erde anzuhäufen, und bald wird auch der Regenbogen über ihnen sichtbar sein, auf daß der Bund zwischen uns und dem Vater allen bekannt werde, ein Bund, der auch ausgedehnt wird auf die Kinder der Erde. Auf diesen Himmelsschiffen werden wir uns befinden, und da wird vor allem Derjenige sein, der versprochen hat, wiederzukommen auf den Wolken des Himmels mit großer Herrlichkeit und Macht. Er wird euch mit uns nach Eden zurückbringen, um Seinen Garten wieder zu bevölkern."
In der Zwischenzeit waren wir in die Nähe der Wiese gelangt, und ich sah im Hintergrund den sanften Licht-Schimmer des Sternenschiffes und jenen des Diskus, bei dem Zuhl geduldig wartete. Firkon ergriff das Wort:
„Es ist gut, Nachdruck darauf zu legen, daß die Herzen sich der Botschaft öffnen, die in den Worten der Schrift enthalten ist, und daß diese in Beziehung stehen zu den Zeichen der Zeiten. Viele möchten alles mit Hilfe ihrer logischen Überlegungen lösen und mit den Entdeckungen ihres studierten Kopfes, die Wahrheit aber ist viel einfacher und tiefer als ihre Tüfteleien. Die Kinder des Vaters, welche die Wahrheit wollen, werden spüren, wie sie an ihre Herzen anklopft, und werden ihr aufmachen. Wir werden euch immer helfen."
Raphael legte mir eine Hand auf die Schulter, schaute mich freundlich an und sagte zu mir: „Die Offenbarungen, die wir euch heute machen, werden viele überraschen, wie sie euch jetzt überrascht haben. Sie werden euch viel Unverständnis und Leiden verschaffen. Es ist aber nötig, daß dies geschehe, damit viele Dinge entschleiert werden. Viele Menschen guten Willens werden euch Glauben schenken und euch helfen. Sie helfen damit der guten Sache Dessen, der nicht lügt, und wir werden mit ihnen sein. Nun müssen wir gehen. Unser Gruß heißt, Auf Wiedersehen !”
Wir grüßten einander aufs wärmste mit einer brüderlichen Umarmung. Die drei gingen zum Diskus, der sie an Bord nahm, und in einem Augenblick war er im Innern des Stemenschiffes verschwunden, das jetzt noch größer zu sein schien. Es gab einen Summton von sich, während seine Leuchtkraft zunahm, und wechselte seine Farbe, aus weißlich, wie es war, wurde es organgegelb. Dann erhob es sich sehr schnell zu den Sternen empor und fegte wie der Blitz davon und verschwand.
Unsere Freunde hatten sich von dem Orte, an dem wir sie zurückgelassen hatten, nicht entfernt. Robert hatte sich die Bilder, die er auf telepathischem Wege erhalten hatte, vergegenwärtigt und genau das Sternenschiff und die vier Diskusscheiben gezeichnet. Nico hatte vom Hügel aus, den er durchstreifte, ein Licht gesehen, das sich auf seltsame Weise am Himmel bewegte. Der Zickzackkurs dieses Lichtes ließ keinen Zweifel an seiner Herkunft aufkommen. Anna und Paul hatten Teile der Unterhaltung in kosmischem Kontakt verfolgt. Alle hatten Zeichen empfangen, welche der Erfahrung entsprachen, die Tina und ich in direktem Kontakt mit den Brüdern aus dem All erlebt hatten.
Innerlich bewegt und glücklich fuhren wir zur Riviera hinunter, um auf die Straße nach Genua zu gelangen.
Begegnung inmitten der Leute
Eines Abends lud ich Tina zu einem Spaziergang am Strand von Nervi ein. Wir luden auch Paul und Robert dazu ein. Unser Auto stellten wir dem Bahnhof gegenüber ab und machten uns dann auf den Weg zur Meeresküste. Es war ein bezaubernder Abend, und die Luft war mild. Wir wanderten lange Zeit dahin und hielten bisweilen an, um dem Schauspiel der Wogen zuzuschauen, welche gegen die Klippen schäumten. Es war uns, als ob sich etwas ereignen würde. Im Geiste wandte ich mich an Raphael und suchte, mit ihm in kosmischen Kontakt zu kommen, erhielt aber keine Antwort. Wir kehrten um und gingen in Richtung Bahnhof zurück. Als wir aber auf der breiten Palmenallee mit ihrem wohlriechenden Frühlingsduft dahinspazierten, da gewahrten Tina und ich einen ungewöhnlichen Frieden.
Plötzlich war ich von etwas überrascht und drückte Tina's Hand. Sie sagte nichts; sie bemerkte selbst, was mich in Staunen versetzt hatte: Raphael spazierte auf der unserem Gehsteig gegenüberliegenden Straßenseite. Ihn begleitete ein anderer Bruder aus dem All. Die zwei schritten langsam und unbefangen dahin. Wenn einer nicht wußte, wer diese Spaziergänger waren, hätte er sie gewiß für zwei gutaussehende und vornehme Erdenmenschen gehalten. Ganz unauffällig entfernte ich mich von unserem Gehsteig und ging zu ihnen hinüber. Tina blieb bei den Freunden, die sich nicht darum kümmerten, weshalb ich die Seite gewechselt hatte.
Raphael wandte sich um, lächelte ein wenig, sagte mir aber in kosmischem Kontakt, daß wir uns nicht in normalem Gespräch unterhalten könnten. So folgte ich ihnen in kurzem Abstand und hatte so den Beweis vor Augen, daß die Brüder wahrhaft unter uns gegenwärtig waren, um für uns zu wirken !
Raphael trug einen sehr eleganten Anzug von blauer Farbe aus ganz leichtem Stoff. Auch der andere war elegant, aber mehr sportlich gekleidet. Als ich das recht bedachte, wurde mir klar, daß die Liebe dieser Wesen keine Grenzen kannte und daß sie tatsächlich bereit waren, alles für uns zu tun.
„Wenn du die Bibel liest", sagte Raphael im Geiste zu mir, „wirst du geschrieben finden: ,Vernachlässigt nicht die Gastfreundschaft, denn manche durften dabei, ohne es zu ahnen, Engel beherbergen."'
Er setzte den Spaziergang mit dem Begleiter an seiner Seite fort. Ich folgte ihnen, äußerlich gelassen, aber ich dachte über diese Worte der Schrift nach. Es schien mir unfaßlich, daß in diesem Buche die Dinge so klar ausgedrückt waren, die ich jetzt an mir selber erleben durfte.
Raphael fuhr fort: „Wenn wir aber vor Zeiten von den Brüdern der Erde mit Liebe und Anstand aufgenommen wurden, so würde das heute nicht mehr der Fall sein. Auf Erden, wir wiederholen es, gibt es weniger Liebe als die Luft, welche ihr einatmet." Dann sagte er etwas, als ob er zerstreut mit jemandem reden würde, und fügte dann hinzu: „Heute könnten wir uns nicht offen zeigen. Wer an die Wahrheit und Güte unserer Botschaft glauben will, wird es tun, weil er in derselben eine Parallele im eigenen Herzen finden wird.
Wer nicht glauben will, der würde auch unsere Gegenwart in seinem Sinne handhaben. Es wird die Zeit kommen, wo wir uns offen zeigen können, und dann wird unsere Freude groß sein."
Nach diesen Worten wünschte er mir gute Fortsetzung des Spazierganges mit den Freunden und bat mich, nicht mehr hinter ihm herzugehen. Er wandte sich um und lächelte, und dasselbe tat auch sein Begleiter.
Erklärungen und Belehrungen
Wieder wurde von Raphael ein neues Treffen vereinbart.
Wir kamen an den Ort der Begegnung, als die Sonne schon am Untergehen war. Die Wanderer des Lichtes ließen nicht lange auf sich warten. Wir erblickten Raphael, und bei ihm waren Firkon, Orthon, Kalna und Ilmuth. Sie traten näher und grüßten uns sehr herzlich. Wir setzten uns ins Gras. Von hier oben sahen wir das Tal vor uns liegen und im Hintergrund das Meer. Wenige Meter hinter uns begannen die Bäume des Waldes.
Raphael warf Firkon einen Blick zu, und ich verstand, daß er ihn bat, das Wort zu ergreifen. Und dieser begann auch gleich mit der ihm eigenen Lebhaftigkeit:
„Wenn wir euch sagen, daß unsere Sternenschiffe das Weltall durcheilen, so wollen wir damit nicht sagen, daß wir bloß materielle Räume durcheilen. Der Raum beinhaltet vor allem grenzenlose übermaterielle Universen. Die einzige Dimension, welche unter die Beobachtung eurer Wissenschaft fällt, ist jene der Materie. Die kosmischen Dimensionen aber sind so zahlreich und verschiedenartig, daß ihr davon keine blasse Ahnung haben könnt. Es ist viel Wissen und viel Zeit erforderlich, um zu ermessen, was wir euch da sagen. Nicht einmal mit viel Phantasie könnt ihr jetzt auch nur ein bißchen von solchen Wirklichkeiten erfassen."
Firkon wartete, bis unser Begriffsvermögen einiges von dem eben Gesagten erfaßt hatte. Ich sah, daß die Brüder aus dem All, die rings um uns saßen, sehr aufmerksam zuhörten.
„Im Kosmos", fuhr er fort, „gibt es nicht nur die materielle Dimension. Es gibt übermaterielle Dimensionen, die nicht bloß Breite, Länge und Tiefe umfassen, sondern einen viel größeren Reichtum und unendliche Lebenswirklichkeiten, wodurch all das, was ihr hinten, vorne, oben, unten, innen und außen nennt, überholte Begriffe werden. Je höher ein Universum ist, desto mehr drückt sich seine Lebenskraft in neuen, freieren Formen aus, und das Bewußtsein weitet sich zu einem viel umfassenderen Blickwinkel. Jeder kosmischen Dimension entspricht ein Menschenleib von gleichem Entwicklungsgrad. Jedes neue Universum, das von der sich entwickelnden Seele des Menschen erobert wird, stellt sich ihm und seinen Sinnen, die zu einer neuen und höheren Einheit gelangt sind, in einer Bedeutung und in einem neuen Denken dar, welche der früheren, überholten Dimension unbekannt waren. Und somit bringt jede neue Stufe des Alls neue Wirklichkeiten und neue Seinsarten der Lebenskraft mit sich, und diese gehen stets aus denselben Universalgesetzen hervor, welche die ganze Schöpfung ordnen. Je entwickelter und dadurch vollkommener die Dimensionen sind, um so mehr kennt das Bewußtsein dessen, der sie erlebt, die Liebe, mit der alles erschaffen wurde, und die Liebe, die in ihnen wirkt. Die Allumfassende Liebe ist die Lebenskraft, die alles Sein zusammenhält."
Firkon machte wiederum eine Pause. Der lebhafte Ton seiner Stimme und seine Gesten beseelten seine Erklärungen, die er mit Beispielen und Vergleichen veranschaulichte.
„Sobald ein Sternenschiff auf dem Erdboden steht", sagte er, „ist es vollkommen materialisiert. Es bleibt aber in kosmische Kraft eingehüllt, die es von den Schwerkraftgesetzen des Planeten unabhängig macht. Aus diesem Grund können wir uns mit Leichtigkeit von der Erde erheben und in einem Augenblick jedes eurer Physik entsprechende Gesetz überwinden. So steigen wir von der Erde bis zur idealen Geschwindigkeit der Entmaterialisierung auf, und zwar ohne jegliche Schwierigkeit, weil wir frei sind vom Gesetz der Schwerkraft. Wenn wir die Frequenz unseres Lebensrhythmus erhöhen, befinden wir uns unmittelbar im Einklang mit dem Leben anderer Dimensionen. Nach Belieben können wir in die Himmel höherer Dimensionen aufsteigen oder wieder absteigen zu tieferen Dimensionen, bis zu dieser materiellen Stufe."
Ich wollte eine Frage stellen: „Die Sternenschiffe", fragte ich, „- in welcher Dimension konstruiert ihr diese ?”
Firkon lächelte und erklärte: „Wir können sie bauen, in welcher Dimension wir wollen. Für uns ist es ganz einfach. Wenn man große Erkenntnisse besitzt und darum in vollkommener Übereinstimmung mit allem Geschaffenen steht, gehorcht man willig den Universalgesetzen Gottes, unseres Vaters. Dann ist alles gut und möglich.
In der Schrift wird wiederholt gesagt, daß all das, was Gott der Vater schuf, gut war, sogar sehr gut; denn es war das Werk Seiner Hände. Die Schwierigkeiten kamen erst für jene, die das Böse ausprobieren wollten. Sie verfielen in Unwissenheit bezüglich der Universalgesetze, und ihre Unwissenheit verführte sie zur Vermessenheit. Jedes gute Kind des Vaters überläßt sich einfach und vertrauensvoll den Händen Seines Schöpfers, der nichts äußer achtgelassen hat. Er wirkt durch die Schöpfung selbst und durch Seine höherentwickelten Kinder. Diese stehen Ihm näher und kennen Seine Gesetze der Liebe besser. Wenn jedoch Seine Kinder, wie es auf der Erde geschieht, demjenigen nicht mehr vertrauen, der das All erschaffen hat, und sie sogar stolz werden, dann wird alles schwierig, das heißt verwikkelt."
Firkon gab Orthon ein Zeichen mit der Hand, daß er das Wort ergreifen möge. Orthon begann zu lächeln und sagte: „Dem Jakob zeigten wir die Leiter, welche von der Erde bis zum Himmel aufstieg. Er sah die Engel daran auf- und absteigen. Meint ihr nicht", fragte er, „daß diese Leiter all die kosmischen Dimensionen bedeutet, welche die Erde vom Himmel trennen ? Wir durchqueren alle diese Himmelsstufen bis zu euch herab und kehren nach oben zurück. An der Spitze dieser Leiter befindet sich die Himmelsschranke."
Tina bat um Erklärungen über diese Himmelsschranke, welche Orthon erwähnt hatte.
„Der kosmische Bereich", erklärte darauf Orthon, „den wir Himmelsschranke nennen, besteht praktisch aus den letzten Dimensionen, deren Form noch derjenigen entspricht, die ihr kennt. Jenseits davon befindet sich das reine All, die reine Lebenskraft, das Wesen des Lebens, das des Mittels der äußeren Form nicht mehr bedarf. Um euch davon einen Begriff zu geben", erklärte er weiter, „- unterhalb der Himmelsschranke, in den kosmischen Bereichen und in ihren Universen und Welten, gibt es viele, viele Raum-Ebenen, aber oberhalb dieser Schranke sind es die bewußten Wesenheiten, die den Raum bilden. Je höher man im Kosmos zur Himmelsschranke emporsteigt, desto mehr befreit man sich von den Formen, um immer freier das Universalbewußtsein auszudrücken, es verwirklichen sich aufs höchste alle Seinsmöglichkeiten, die in uns angelegt sind, und man tritt bewußt in den Schoß des Schöpfervaters ein, in die Selige Gottheit. Die Anschauung des Unendlichen wird immer tiefer und wirklicher. Aber die Entwicklung hört niemals auf. Der Schöpfer und Vater hat keine Grenzen und hat auch Seinen Kindern keine gesetzt, welche die unendlichen Wege Seiner Göttlichen Liebe gehen wollen."5) Nun stellte Tina eine weitere Frage: „Wenn man beim Beten sagt: ,Vater Unser, der Du bist im Himmel', -versteht man da unter ,Himmel' den Raum über der Himmelsschranke oder auch den kosmischen ?”
5) Den geistig Strebenden und Fortgeschrittenen wollen wir die UG-Schrift Nr. 9 „Sieben Himmelsstufen" sehr empfehlen, da diese Broschüre ungeahnte Einblicke in die Sphären des Paradieses und der eigentlichen oberen Himmelswelten vermittelt. Beziehbar: Urgemeinde-Verlag, Postf. 130185 D-6200 Wiesbaden 13.
Orthon lächelte. „Gott", antwortete er, „kann nicht in einen Raum eingeschlossen werden, weder in kosmischen noch überkosmischen. Aber außerhalb der Himmelsschranke, in der höchsten Reinheit des Bewußtseins, besitzt man eine immer unmittelbarere Anschauung der Göttlichen Wesenheit. Die Anteilnahme an der göttlichen Wirklichkeit wird stets selbsttätiger. Daher ist der Himmel die Gottheit selbst, die den Raum ausmacht, aber man versteht darunter auch jede Raumebene, die zu erreichen ist in diesem Aufstieg zum Schöpfer, der Quelle aller Erkenntnis und allen Glückes."
Firkon machte eine Miene, als wolle er einen schwer verständlichen Gedanken ausdrücken.
„Gewiß" sagte er, „es ist eine Frage von Fachausdrükken und von Worten, aber das Wesentliche ist in großen Linien so vorstellbar, wie wir es beschrieben haben. Alles, was in Worten ausgedrückt ist, wirkt eingeschränkt. Der Kosmos ist eine grenzenlose Wunderwelt. Der Himmelsraum ist das Aufblühen des Bewußtseins in Bezug auf die unendlichen Möglichkeiten der Liebe, welche die Grundlage von allem ist, das lebenstiftende Wesen des Alls. Die Liebe ist die Gottheit selbst. Die Entwicklungsleiter der Lebenskräfte, die Dimensionen, die Lebensräume, der Weg der Bewußtseinsträger, -nichts in der Schöpfung kennt Sprünge oder Leerläufe. Der Vater hat alles geschaffen mit unendlicher Sorgfalt, mit feinen Abstufungen und mit unbegreiflicher Liebe. Die vorzüglichen All-Gesetze stehen im Dienste Seiner Kinder, die Er unendlich liebt. Diese aber sind derart frei und haben eine so hohe Würde, daß sie die Möglichkeit haben, sich ihnen zu widersetzen und diesen Plan der Liebe und des Ewigen Lebens zu entstellen und durcheinanderzubringen. Der Mensch muß einsehen, daß er ein Geschöpf ist mit der einzigen Einschränkung, nicht Gott zu sein und deshalb Ihm allein Liebe und Gehorsam zu schulden. Diese Sünde gegen Ihn war der Anfang des Bösen im Kosmos."
Ich dachte eben, daß der Erdenmensch sich so benimmt, als gäbe es nur dieses Leben. So stellte ich an Raphael die Frage: „Ist es nicht möglich, etwas Konkretes zu tun, um den Menschen der Erde größere Beweise dafür zu liefern, daß es andere Welten gibt und daß ihr dort lebt ? Das würde viele Gewissen zum Nachdenken bringen; denn diese leben in dem Irrtum, zu behaupten, daß es nach diesem Leben auf der Erde kein anderes mehr geben könne."
Raphael schaute mich gütig an, in seinen Augen aber lag verschleierte Trauer, die mir beinahe wie ein Vorwurf erschien.
„Du hast noch nicht verstanden", sagte er dann, „daß es nicht die äußeren Beweise sind, die viele dazu veranlassen werden, von ihren Irrtümern und vom Bösen Abstand zu nehmen. So viele Beweise sind den Menschen gegeben worden während dieser vieljahrtausendelangen Geschichte von Blut und Ungerechtigkeiten. Aber sie wurden abgelehnt, und so wuchs für viele die Verantwortung und Schuld. Jesus gab Tausende von Beweisen während Seines öffentlichen Lebens und auch während Er am Kreuze starb sowie nach Seinem Tode.6) Wenige jedoch haben sie angenommen. Heute sehen viele Menschen derartige Dinge, daß sie die Wirklichkeiten, welche wir euch erklärt haben, begreifen könnten, und dennoch geben sie denselben eine irreführende Deutung. Und wo sie gezwungen sind, ihre Unwissenheit zuzugeben, trösten sie sich darüber hinweg, indem sie einfach sagen, eines Tages würden diese Tatsachen von der menschlichen Wissenschaft erklärt werden. Nicht die Beweise werden eure Welt retten, sondern die Liebe, die Geduld und der Glaube jener, die auf der Erde geistig schon weiter fortgeschritten sind, nämlich die Menschen guten Willens. Die unendliche Macht der Liebe wird über das Böse siegen, das eben doch seine großen Grenzen hat. So wird euer Weg des Todes und der Gewalt ein Ende nehmen. Die Liebe des Vaters und die Seiner getreuen Kinder wird die überzeugende Macht in den verstockten Herzen sein, und dann wird sich ihr Sinn der Erkenntnis öffnen. Was würde es nützen, sich Wahrheiten anzueignen, ohne zuvor den Irrtum aus dem eigenen Bewußtsein ausgemerzt zu haben ? Doch nur dazu, die eigene Schuld zu vergrößern. „Du mußt einsehen", sagte er gütig, „das Licht wird geschenkt, damit es nützt, nicht, um den Augen, die an die Finsternis gewöhnt sind, wehe zu tun." „Dann also", sagte ich, „wird diese Erleuchtung stufenweise erfolgen ?”
6) Alle diese Taten und Worte Jesu (Joh. 21; 25) sind von Ihm selbst kundgegeben in den 11 Bänden „Das Große Evangelium Johannes", Lorber-Verlag; beziehbar: Urgemeinde-Verlag, D-62 Wiesbaden 13
„Richtig", gab Raphael zur Antwort, der heiterer geworden war. „Gott will keinen zerschmettern, und wir benehmen uns gemäß Seiner Liebe zu den irrenden Kindern. Doch ist es wichtig, alles nur Mögliche zu tun, um zu verhindern, daß die Wege des Bösen bis an die Grenze des Erlaubten reichen. In diesem Falle nämlich wird die Zurückführung um so schmerzlicher sein, je weiter der Irrtum gegangen ist. Das Leiden ist die große, universale Stimme, die zur Rettung mahnt. Es ist das Echo dessen, was Gott der Vater leidet, dessen Schmerz unermeßlich größer ist als alles Leid Seiner Geschöpfe. Er läßt zu, daß Seine Kinder, die der Gefahr ausgesetzt sind, ein Krümlein von diesem Seinem göttlichen Leid verkosten, damit sie begreifen, daß das wahre Glück nur darin besteht, bei Ihm in Seiner Wahrheit und Weisheit zu bleiben."
Es herrschte Schweigen. Ich hatte niemals daran gedacht, daß Gott der Vater ein Wesen ist, das leiden könnte. Ich war der Ansicht, daß nichts Seine unendliche Seligkeit stören könnte. Firkon blickte mir in die Augen. Ich merkte, daß er meine Gedanken las. Er lächelte. Dann wurde er ernster und sagte: „Gewiß, mein Lieber, nichts kann die unendliche Seligkeit Gottes antasten. Das bedeutet jedoch nicht, daß Er nicht gleichzeitig leiden müßte wegen der Auflehnung und des Leidens Seiner Kinder. Er leidet, ohne aber deshalb Seine Seligkeit zu verlieren."
Dann schwieg er nachdenklich. Er seufzte, und mit ernstem Ton fügte er hinzu: „Wenn ihr wüßtet, was das Leiden Gottes heißt!..."
Mehr sagte er nicht; ich merkte nur, daß ein schwerer Schmerz auf ihm lastete. Ich sah in ihm einen großen Sohn des Vaters, der seine ganze Liebe zu diesem unendlichen Wesen bekundete, einem Wesen, welches nicht verdient hat, verraten zu werden in dem Vertrauen, das Es Seinen Kindern als eine außerordentliche Gabe geschenkt hatte und das nur ein solcher Gott hat geben können.
Ich entschuldigte mich für die Schwerfälligkeit meines Verstandes und die Härte meines Herzens. Raphael lächelte und sagte, daß die ganze Schöpfung eine Schule der Liebe sei. Er versicherte, daß die Erkenntnis jedem geschenkt werde, der sein Herz der Güte und der Einfachheit öffnete.
Nun mischte sich Kalna mit ihrer süßen Stimme ins Gespräch; ihr Antlitz wurde leuchtend. „Die Schriften", sagte sie, „sprechen oft von der Tiefe des Herzens, in der Gott zu Seinen Kindern spricht. Sie ist die Dimension des Geistes, jener Teil des menschlichen Wesens, welcher der Tiefe des Bewußtseins entspricht. Herz und Geist bedeuten in der Schrift das gleiche. Das Herz kennt nicht die Schwierigkeiten des Verstandes, sondern besitzt die Fähigkeit, sich zu versenken in die Betrachtung Gottes, in die Liebe, die Güte, die Wahrheit und Seines Wesens. Wenn die Kinder des Vaters die Himmelsschranke überschreiten und in das reine All eintreten zur unmittelbaren Anschauung der Gottheit und Ihrer unendlichen Wunder, dann nehmen sie am Ewigen Leben teil, und zwar nicht mehr mit den umständlichen Gesetzen des Verstandes, sondern durch die klaren und reinen Fähigkeiten des Herzens oder des Geistes. Die Menschen der Erde haben größten Wert gelegt auf die tiefschürfende Aufbauarbeit des Verstandes und haben das Herz gefangengesetzt. Sie haben sich verloren im Labyrinth der Gedanken und haben dem Stolz erlaubt, seinen Sitz auf diesen allesdurchwühlenden Gedankengängen aufzuschlagen. Der in Irrtum verfallene Verstand hat zuerst begonnen, das Herz gefangenzunehmen und hat dann seine zerstörende Tätigkeit gegen dieses selbst gerichtet. Aber die Dimension des Herzens zu zerstören bedeutet, den eigenen ewigen Tod heraufzubeschwören, den Tod des Geistes, die Verwerfung. Jesus hat euch diesbezüglich die Wahrheit gesagt.
Euer Unglück", fuhr Kalna fort, „hängt von der Tatsache ab, daß in euch Verstand und Herz in ständigem Konflikt stehen. Oder besser, ihr habt Materie und Geist gegeneinander gehetzt. Dieser Kriegszustand ist aus dem Stolz hervorgegangen, der in euch wohnt. Jede Leidenschaft kommt vom Stolz. Alle eure zerstörenden Leidenschaften aus der Dimension des Herzens entspringen eurem Verstand, der vom Stolz durchdrungen ist. Würdet ihr euren Verstand von seiner Überheblichkeit befreien und demütig und einfach, gut und rein werden, wie euch der Vatergott erschaffen hat, so hättet ihr das ganze Problem des Bösen und eures Unglückes gelöst."
Nun ergriff Ilmuth das Wort. Ihre Augen funkelten. „Ihr seid überzeugt", sagte sie, „daß es schwer ist, den Stolz abzulegen. Ihr sagt die Wahrheit, denn ihr seid nur noch imstande, alles durch jene Linse zu sehen, auch eure Reinigung. Außerdem ist euch eine perfektionistische Reinigung gelehrt worden, die für euch nicht möglich ist, und dann kommt ihr schließlich zu der Überzeugung, daß der Weg des Guten für euch auf der Erde nicht möglich ist. Dies geschah deshalb, weil auch eure Lehrer und Hirten voller Stolz und Perfektionismus waren. Demgegenüber besteht der Weg der Reinigung und Befreiung vom Stolz aus kleinen Schritten, einer allmählichen Reinigung, Stückchen für Stückchen. Es ist, wie wenn man den Lungen langsam immer mehr Sauerstoff zuführt, und am Ende ist man entgiftet. Euer Geist hat alle Fähigkeiten, euch ganz allmählich umzugestalten, wenn ihr eurem Bewußtsein täglich etwas Einfachheit und Demut geben würdet, und ihr würdet dann auch entdecken, daß ihr etwas anderes seid, als was ihr bisher zu sein geglaubt habt. Aber wenn ihr euch jeden Tag ein wenig gehen laßt im Bösen und im Stolz, so wird die Dimension eures Herzens absterben, sie erstickt, ohne daß ihr es merkt.
Gott ist gut. Er sieht die guten kleinen Dinge eures Herzens mit Liebe an. Er verlangt nicht viel, um Seine verlorenen Kinder zu erretten. Aber auch, um sich vom Stolze zu heilen, darf man nicht stolz sein. Demut und Einfachheit führen zu Demut und Einfachheit. Liebe und Geduld führen zur Liebe und zu innerem Frieden. Denkt nicht zu viel an eure Bosheit, sondern vielmehr an die Güte des Vaters und an die Seiner treuen Kinder, die in Seinem Namen zu eurem Wohle arbeiten."
Nun ergriff Raphael wieder das Wort: „Der Verstand", sagte er, „hat die Fähigkeit, die Inhalte der Dimension des Herzens festzuhalten, zu bearbeiten und zu verändern. Doch die Fähigkeiten des überlegenden Verstandes können, gut gebraucht und nicht im Widerspruch mit der Stimme des Geistes, dem Herzen dazu verhelfen, seine Inhalte auszudrücken. Der Intellekt wird zum Fallstrick, wenn er diese Inhalte verzerrt und unterdrückt. Dann sind Herz und Verstand Feinde geworden, während Unglück und Krankheit hereinbrechen, die in eurem Leben so viel Schmerz bedeuten.
Ich wiederhole es euch: Der Verstand kann zum Feind der allumfassenden Liebe und der Gesetze Gottes werden und kann dann die Liebe im Herzen des Menschen ertöten. Der Weg, welcher euch gezeigt worden ist -wir wiederholen es -, ist der Weg der Einfachheit, der Demut und Güte. Strebt nach diesen Dingen, damit sie euch der Vater gewähre. Bittet Ihn darum, und ihr werdet die Rettung kommen sehen."
Ilmuth fuhr fort: „Wer das Gute liebt, für den gibt es keinen Tod, in keiner Hinsicht. Es ist ein gewaltiger Irrtum, zu denken, daß mit dem Tode des materiellen Körpers alles aus sei. Dies ist die Frucht innerer Blindheit und Unwissenheit. Sterben heißt, auf anderen Planeten geboren zu werden mit einem neuen Körper, es heißt, neue, in euch verborgen schon vorhandene Lebensformen hervortreten zu lassen. Auf neuen Welten ins Leben zu treten bedeutet, ein höherentwickeltes Bewußtsein wirksam werden zu lassen, heißt, glücklicher sein in einem höheren Bewußtsein und in einem Lebensraum mit reicheren Möglichkeiten.
Jesus warnte die Menschen der Erde davor, sie sollten sich hüten, die Liebe in ihrem Herzen zu töten mit dem Stolz und mit der Scheinheiligkeit ihres Intellekts; denn das hieße, sich in so hohem Maße zu verstricken, daß sie nicht mehr auf höheren Planeten geboren werden könnten, sondern sich vielmehr der Gefahr aussetzten, in eine solch verwirrte Lage zu geraten, daß dieser Zustand mit dem Tod verglichen werden kann. Der Schmerz des Vaters über diese verlorenen Kinder ist so groß, daß diese es merken, und ihr Leiden nimmt zu, weil ihr Wille sich hartnäckig weigert, sie aus der Umklammerung des Bösen, das sie gefangenhält, freizugeben. Es gibt starrköpfige Brüder, die so unsinnig handeln, daß sie sich selbst und ihre Brüder verderben und folglich zu wahren Dämonen werden; - wie könnte man bei solchen nicht von Tod reden ? Es besteht immer Hoffnung und Rettung, aber es ist unrecht, die Freigebigkeit und großzügige Güte eines so anbetungswürdigen Vaters zu mißbrauchen. Dies kann großes Leiden mit sich bringen; denn Er ist auch gerecht. Wehe uns, wenn es nicht so wäre !”
Es folgte ein Schweigen, das mir wie eine Mahnung vorkam. Die Sonne war bereits untergegangen, und die Berge hatten sich in dunkles Blau gehüllt. Das Tal schien um vieles heimeliger geworden.
Raphael sagte, es sei Zeit aufzubrechen, aber er versprach auch, uns bald wieder zu begegnen.
„Wir müssen euch noch vieles sagen", bemerkte er. Der Abend neigte sich, und die Dämmerung fiel über die ganze Gegend. Wir verabschiedeten uns wie altbekannte Freunde, traurig darüber, daß wir scheiden mußten.
Wir wurden von Raphael gebeten, uns einige Dutzend Meter zu entfernen. Wir sahen, wie sich das Türchen der Flugscheibe öffnete und schneeweißes Licht hervorbrach, das die ganze umliegende Pflanzenwelt beleuchtete. Alle gingen hinein und grüßten uns freundlich mit der Hand. Dann schloß sich die Türe wieder geräuschlos, und sofort stieg die Scheibe mit unglaublicher Schnelligkeit auf. Kurz danach war sie verschwunden. Das Gras auf der Wiese war plattgedrückt und wurde vom Wind leise berührt.
Ein Licht auf dem Meer
Am Abend des fünfzehnten Juni war ich zu Hause und war gerade daran, einen Abschnitt aus der Genesis zu lesen, als ich in kosmischen Kontakt kam. Die Stimme Firkons lud mich ein, mich mit Tina und den Freunden nach Nervi zu begeben. Wir parkten wie gewöhnlich in der Nähe des Bahnhofes und spazierten langezeit so dahin, aber nichts geschah. Immerhin war ich ruhig; ich war sicher, daß die Brüder sich zeigen würden.
Wir begaben uns ins Innere der kleinen Stadt, und dann kehrten wir auf den Spazierweg am Meer zurück. Gianna sagte, sie wäre bereit, auch die ganze Nacht dazubleiben, nur um etwas zu sehen. Ich antwortete ihr, daß die Geduld immer belohnt wird, jedoch in meinem Herzen begann ich zu befürchten, daß sie sich aus irgend einem Grunde nicht zeigen würden.
Plötzlich aber sahen wir vom Meere her ein weißes Licht kommen, von der Seite der Küste von San Fruttuoso. In seiner Begeisterung schrie Paolo laut auf, und ich mußte ihn zur Zurückhaltung ermahnen.
Das Licht näherte sich bis ungefähr auf fünfzig Meter vom Strande, an dem der Spazierweg verlief. Nun war die Fliegende Scheibe da, gut sichtbar für alle, und Paolo und Gianna sagten mit lauter Stimme: „Sie sind es tatsächlich ! Es sind die Brüder !”
Paolo hatte einen klaren kosmischen Kontakt, und er war genau und im voraus unterrichtet über die Phasen der Begegnung.
„Jetzt schalten sie das weiße Licht an der Unterseite an", sagte Paolo. Und das Licht ging wirklich an. „Nun verstärken sie das Licht !” Und das Licht wurde heller. „Jetzt dämpfen sie die Lichter !” Und die Lichter verloren an Helligkeit.
Und so ging es weiter, Paolo kündigte mit lauter Stimme die roten, grünen und blauen Lichter an, die promt angingen. Die fliegende Scheibe nahm alle Farben an, und dann entfernte sie sich in Richtung Süd-West und verschwand am Horizont.
In kosmischem Kontakt erreichte mich die Stimme Raphaels, der mir Zurückhaltung empfahl und uns nahelegte, von da fortzugehen. Ich fürchtete, daß die Leute, welche der Annäherung der Scheibe beigewohnt hatten, uns aufhalten und Fragen stellen könnten, aber Raphael versicherte mir, daß dies nicht geschehen würde.
Zu meiner Rechten hatte ich zwei alte Leute, die buchstäblich mit offenem Munde dastanden und zum Himmel blickten. Wahrscheinlich konnten sie sich nicht zusammenreimen, was in Wirklichkeit vorgefallen war. Sie werden vielleicht an ein ungewöhnliches Flugzeug geglaubt haben. Ich dachte daran, ihnen irgend eine Erklärung zu geben, aber Raphael legte mir nahe, es nicht zu tun.
Ich gehorchte, und wir gingen von da fort mit großer Freude im Herzen.
Bild 1 Giorgio Dibitonto und Tina de Pascale
Bild 2 Karl L. Veit Abschied zur Reise nach Medien
Bild 3 Gustav Doré Der junge Tobias und der Engel
Bild 4. del Sarto Raphael geleitet Tobias
Bild 5 Rembrandt Der Engel Raphael verlässt die Tobias-Familie
Bild 6 Maler unbekannt Physischer Tod und Hinübergang
Bild 7 Gustav Doré Es werde Licht!
Bild 8 Karl L. Veit Veit Geheimnis der Karfreitagnacht
Bild 9 Foto Die Zufahrt-Höhenstraße
Bild 10 Zeichnung Landkarte östlich Genua
Bild 11 Foto Das Tal der Kontakte
Bild 12 Foto Der Landeplatz
Bild 13 Karl L. Veit Veit Mutterschiff mit vier ausgefahrenen Disken
Bild 14 George Adamski Teleaufnahme des Rundobjekts
Bild 15 Telefoto Mutterschiff mit sechs ausgefahrenen Disken i.d. Atmosphäre
Bild 16 Sternschiff Kosmisches Strahlschiff Runder „Adamski-Typ"
Die hehre Frau
Die folgende Begegnung geschah in der großen Ebene, mitten unter Getreidefeldern. Wir hatten viele Stunden gebraucht, um mit unserem Auto dorthin zu kommen. Wie immer waren wir vom kosmischen Kontakt geführt. Das Wetter war schön, und es war warm. Die Sonne war zeitweise von einer dichten Wolke verdeckt. Am Orte angekommen, verließen wir den Wagen und gingen zu Fuß zwischen den Kornfeldern durch. Das Himmelsgewölbe erschien viel weiter, als es sonst in den Gebirgsorten aussieht, an die wir bei den vorhergehenden Begegnungen gewohnt waren. Plötzlich sahen wir verschiedene Formationen von Fliegenden Scheiben vorbeiziehen, solch eine Anzahl von Raumflugzeugen, daß wir ganz verblüfft waren. Bei jedem Vorbeiflug dieser Formationen entstand ein ungewöhnlich eindrucksvolles, aber angenehmes Schwingungs-Geräusch, das sich wie die Töne von unermeßlichen, himmlischen Stereoklängen anhörte.
Danach sahen wir das Sternenschiff von einem Punkte des Himmels sich lösen. Es näherte sich und blieb in der Luft stehen, ein paar hundert Meter über dem mit goldenen Ähren bedeckten Boden schwebend. Eine Flugscheibe kam daraus hervor, so groß und schön, wie wir sie vorher noch nie gesehen hatten.
Tina brach wie immer in Freudenrufe aus. Die kosmische Flugscheibe ließ sich auf der kleinen Wiese nieder, die das Getreidefeld in zwei Teile teilte. Raphael, Firkon, Orthon, Kalna und Ilmuth stiegen aus, begleitet von einer jungen Frau von außergewöhnlicher Schönheit, die uns tief beeindruckte. Alle waren einfach gekleidet mit weiten Fluganzügen oder langen Kleidern bis zu den Knöcheln. Das Gewebe schien leicht und ohne Naht, und die Farben schimmerten vom Beige bis Himmelblau und von Violett bis Blau. Die Frau war in sanftem Himmelblau gekleidet, ihr Haar war kastanienblond und fiel ihr bis auf die Schultern herab. Sie trug ein Paar Sandaletten, die goldfarben schienen, aber die Farbe gab schillernde Reflexe, weshalb manche Farben so aussahen, daß ich sie nicht beschreiben kann. Ihrem Äußeren nach schien sie etwa zwanzig Jahre alt. Ihre lieblichen blauen Augen drückten unsagbare Schönheit und Güte aus. Aus ihrem ganzen Wesen strahlte erhabene Feinheit und Größe. Sie bewegte sich mit anmutiger, natürlicher Einfachheit und kam so auf uns zu.
„Seid willkommen zu dieser Begegnung mit uns, die wir schon lange ersehnt haben", sagte Sie mit weicher Stimme.
Raphael machte den Vorschlag, daß wir uns in den Schatten eines Baumes setzen sollten, der am Rande der kleinen Wiese stand, welche die beiden Kornfelder trennte.
Der große Diskus stand ein paar dutzend Meter von uns entfernt, und wir konnten ihn nur im Stehen erblicken, denn wenn wir saßen, ragten die Ähren über uns hinaus.
Jeder fand einen recht bequemen Platz. Die reizende Jungfrau setzte sich an einem leicht geneigten Rain, der mit Grasbüscheln bedeckt war, nieder. Raphael sagte, daß das kosmische Strahlschiff, welches wir noch unbeweglich am Himmel stehen sahen, von einem Magnetfeld geschützt und so für das menschliche Auge unsichtbar sei.
Die Brüder bekundeten ihre Freude, bei uns zu sein, und wir taten dasselbe. Dann wurde es still, und die liebliche Frau aus dem All begann zu sprechen.
„Sobald es euch gegeben sein wird, mit unseren Sternenschiffen im All zu reisen, werden wir euch andere Dinge sagen, die euch mitzuteilen uns am Herzen liegt. Die jetzige Mission hat zum Ziel, euch Erkenntnisse zu vermitteln und Erfahrungen erleben zu lassen, die euch fähig machen, euren Erdenbrüdern unsere Botschaft zu überbringen. Alles Leben im Universum ist in gegenseitiger Verbindung. Wenn ein Planet in Gefahr schwebt und den Frieden und die Eintracht der ganzen Familie des Vaters bedroht, sorgen wir in Seinem Namen für die Rettung."
Wir alle waren zu ihr hingewandt und hörten ihr mit größter Aufmerksamkeit zu. Die Sonne ließ rötliches Licht auf ihr Antlitz fallen, sodaß das bezaubernde Farbenspiel ihre wunderbare Schönheit hervortreten ließ, während ihre Worte und ihre Gesten eine große Weisheit und Erkenntnis ausdrückten.
„Das Gute", fuhr sie fort, „ruft wieder Gutes hervor, die Freude verbreitet Freude. Die Liebe erzeugt Liebe, und Erkenntnis weitere Erkenntnis. Das ganze kosmische Leben ist in Bewegung. Dasselbe Gesetz gilt für das Böse, welches wieder Böses erzeugt, wenn es nicht dazu dient, dessen Nutzlosigkeit und Schädlichkeit begreiflich zu machen. Das Böse auf eurem Planeten hat schon so viel Unheil angerichtet, indem es Tod und Zerstörung brachte, wie man sie früher nie gesehen hatte. Wir aber sind hier, um euch zu versichern, daß alles Notwendige zu eurer Rettung getan werden wird."
Sie schwieg, was unsere Aufmerksamkeit noch erhöht hätte, wenn es möglich gewesen wäre.
„Alle Kinder der Universalen Liebe sind jetzt an der Arbeit für euren Planeten, der sich in ernster Gefahr befindet. Bald werden die Kinder der Erde sich in einem Leiden befinden, wie sie es in ihrer Geschichte noch nie gekannt haben."
Nun sprach die wunderbare Frau langsam, und Traurigkeit verschleierte ihr Antlitz, sodaß ihre Stimme wehmütig klang. Trotzdem aber wich ihr majestätisches Wesen nie von ihr, im Gegenteil, es trat nur noch stärker hervor.
„Wir sind", fing sie wieder an, „mit dem Benehmen der Erdenbrüder unzufrieden. Im Laufe der Zeit haben wir verschiedene Warnungen ergehen lassen, und auch die Zeichen haben nicht gefehlt. Und dennoch haben die Urheber von Tod und Zerstörung ihre schrecklichen Pläne weiterverfolgt, und die übrigen haben drauflosgelebt, ohne sich übermäßige Sorgen zu machen, und waren nur auf ihre eigenen Geschäfte bedacht. Der Vater kann weiterhin die törichte Verbohrtheit vieler Erdenmenschen nicht mehr hinnehmen, und bald werden diese sich selbst eine gewaltige Züchtigung bereiten, welche dazu dienen wird, die Herzen zu reinigen, aber auch, um die begonnene und nicht rückgängig zu machende Zerstörung der guten und schönen Dinge, die auf diesem Planeten geschaffen worden sind, zum Stillstand zu bringen."
Mit erstaunlicher Genauigkeit erklärte die würdevolle Frau aus dem All, was ihr auf dem Herzen lag. „Wir richten an die Bewohner der Erde eine letzte Einladung, damit alle, die von Herzen den Sieg der Güte und die Rückkehr zu den einfachen, kostbaren Werten des Lebens wünschen, sich mit uns und unseren Bemühungen um ihre Rettung zusammentun.
Solange die Kinder der Erde nicht endgültig auf das Böse, das in ihnen ist, verzichten, können wir ihnen keine neuen Erkenntnisse geben. Die Erde kann aber nicht in dem gegenwärtigen Zustand verbleiben; ein neues Zeitalter ist notwendig, um die ganze Menschheit so weit zu bringen, daß sie den richtigen Schritt vollziehen kann zu einer Entwicklung, der sie erlöst aus einer jahrtausendelangen Geschichte von Blut und Zerstörung."
Mit betrübter und sanfter Stimme sagte sie dann: „Wir laden alle Menschen guten Willens ein, ihre Augen zum Himmel zu erheben, jeden Tag etwas besser zu werden, wenn es auch nur für wenige Minuten ist, und der Güte und Demut wenigstens einen Spalt zu öffnen, damit ihnen die Augen aufgehen und sie klar die ganze Gefährlichkeit der gegenwärtigen Lage auf der Erde erkennen. Dann, und erst dann können wir unsere Botschaft der Hoffnung und der Rettung in ihr Herz senken. Man braucht nicht viel zu tun, aber dies wenige sollte in jedem Herzen und in den gewöhnlichen Dingen des Alltags geschehen."
Seufzend fügte sie dann hinzu: „Keiner, wirklich keiner auf der Erde kann fortan den Planeten vor der Zerstörung retten, in den er von wahnsinnigen Menschen hineingerissen wurde. Die Rettung wird vom Himmel kommen, aber wir brauchen die Mitarbeit von allen und ein bißchen Güte und Hinwendung zum Guten. Dies kann wirklich jeder in sich und in seiner Umgebung erreichen; ein jeder kann ein Steinchen dazulegen. Viele Steine werden von uns beigebracht, und dann werden wir das übrige besorgen, damit das Gebäude der Liebe und der Rettung für die Zukunft errichtet werde. Unsere Sorge um euch", seufzte sie traurig, „ist ein geringer Teil von derjenigen des Vaters. Ihr nähert euch den letzten Zeiten einer Geschichte, welche an die äußerste, von den Universalgesetzen des Vaters erlaubte Grenze gelangt ist, und ihr merkt es nicht; ihr seid wie Blinde. Wir rufen euch fortwährend Warnungen zu, und ihr hört sie nicht, als ob ihr taub wäret. Ihr wollt nicht mehr zu Dem beten, der euch retten kann, weil euch der Mangel an Demut daran hindert, und ihr steuert einem unerhörten Abgrund zu und kümmert euch gar nicht darum. Wir wollen, daß ihr euch darüber klar werdet und daß ihr das tun könnt, was die gerechten All-Gesetze verlangen, damit wir euch viel Leid ersparen können. Das Leiden wird jedoch nicht zu vermeiden sein, damit auf dem Planeten ein neuer Tag anbrechen kann, der das Böse und den Schmerz für immer besiegt, aber es wäre möglich, das Schlimmste zu vermeiden, - vielleicht ist es noch möglich. Dies ist die letzte große Botschaft der Liebe und der Rettung, die wir geben, um euer Gewissen wachzurütteln für die Dinge, die vor der Tür stehen."
Ihre Augen begegneten den meinigen und dann denen Tina's. Ich war erschüttert; denn ich dachte, wenn dies die letzte Mahnung war, dann stünden die Dinge jetzt an einem Punkt von ungeheurer Tragweite. Ich hatte einen Augenblick der Verwirrung, gemildert allerdings von der Anmut und der Größe dieses Antlitzes.
„Man wird uns niemals glauben", sagte ich. „Keiner wird uns glauben wollen, daß ihr uns eine letzte Warnung gegeben habt für die in Gefahr schwebende Erde."
Hierauf erwiderte sie:
„Die binnen kurzem eintretenden Geschehnisse werden den Stolz vieler beugen, und die Gemüter werden empfänglicher sein im Zuhören, weil sie immer mehr sehen, daß die Ereignisse übereinstimmen mit dem, was ihr ihnen sagt. Als Gott Moses bat, Sein Volk aus der Sklaverei herauszuführen, und als Moses sein Unvermögen äußerte, sich Glauben zu verschaffen, versicherte ihm der Herr, sie würden ihm glauben, weil sie mit eigenen Augen sehen könnten, daß sich seine Worte erfüllten. Sicher, auch ihr müßt auf euch nehmen, daß viele euch auslachen und widersprechen, und eure Worte werden die Menschen ohne Demut nicht verbessern können. Aber ihr sollt es trotzdem sagen, und wir werden euch beistehen. Es ist dringend notwendig, allen die wirkliche Lage vor Augen zu halten und jeden aufzurufen, seine Gesinnung und sein eigenes Leben zu ändern in Einfalt und Güte, wenn es auch nur ein Stückchen jeden Tag gelingt. Wir werden euch auch lehren zu beten, wie ihr solltet, und alle werden einsehen, daß Beten das Schönste ist, was die Kinder des Vaters tun können. Nichts ist einfacher und größer, als sich in Verbindung zu setzen mit der ganzen Brudergemeinschaft der Universalen Liebe der Kinder des Guten Vaters und Schöpfers. Dies ist ein Weiteres von den Dingen, welche die Erdenmenschen in Einfalt und mit gutem Willen angehen müssen, damit es ihnen gelingt, Rettung zu erlangen."
Ihre letzten Worte hatte ich nicht gut verstanden. Sie las in meinen Gedanken und sagte: „Beten heißt, das eigene Herz zum Himmel zu erheben, zum Schöpfer und zu uns, Seinen getreuen Kindern. Betet, und zwar wie ihr es eben fertig bringt und wie ihr wollt, aber betet ! Zu einem Gebete braucht es nicht viel."
Ernst fuhr sie fort: „Die heutige Zeit auf der Erde wurde vor Jahrtausenden vorausgesagt. Es wurden Zeichen gegeben, sie zu erkennen, und diese Zeichen gab es und gibt es immer noch. Die Menschen aber sind zu sehr auf ihre egoistischen Vorteile bedacht, sie sind zu sehr eingenommen von ihren Ängsten und von der Absicht, auf ihrem verkehrten Wege fortzufahren. Darüber werden wir euch ausführlicher sprechen, wenn wir an Bord unserer Sternenschiffe sind. Vorerst sage ich euch nur, daß eine wunderbare Zeit für die Erde anbrechen wird. Das vorausgesagte Zeitalter wird eintreten, in welchem die Träume der Guten alle in Erfüllung gehen werden; der Tod wird nicht mehr sein, noch Krankheiten, noch Leiden. Die Gerechtigkeit wird lebendig sein im Herzen und im Leben der Erdenkinder. Aber die Menschen haben die Macht, das endgültige Ende für den Planeten heraufzubeschwören, wenn sie ihn so zerstören wollen, daß es nicht mehr gut zu machen ist. Wir werden eingreifen, um die Opfer vor einer so großen Verwüstung zu retten. Es hängt von euch allen ab, eine derartige Katastrophe zu vermeiden und zu ermöglichen, daß auf der Erde nach dem Sturme eine Zeit des Friedens und der Freude einkehre auf dem Wege der Einsicht und in der Erwartung, auf höherentwickelte Planeten aufzusteigen. Andernfalls werden wir diese Zeit trotzdem verwirklichen, jedoch könnte sie sehr kurz sein. Danach würden sich alle Prophezeiungen erfüllen, die das Ende ankündigen. Tatsächlich wurden diese Ereignisse in der Schrift festgehalten, aber die Stunde und die Dauer weiß nur Gott der Vater, und zwar deshalb, weil die Freiheit aller Kinder des Schöpfeis eine echte und keine erfundene Sache ist."
Mein Verstand kämpfte mit dem Herzen, das vollauf den Sinn ihrer Worte erfaßt hatte. Die hoheitsvolle Frau aus dem All lächelte und machte mir Mut.
„Versucht nicht", sagte sie, „die Dinge jetzt verstehen zu wollen, die euch später erklärt werden. Wir bereiten euch nach und nach vor, damit ihr davon nicht durcheinander kommt. Wir werden euch auch helfen, die großen Dinge, die euch geoffenbart werden, aufnehmen zu können. Das ist notwendig, und ihr braucht niemals zu fürchten, euer inneres Gleichgewicht zu verlieren; wir werden euch Frieden und Ruhe, Kraft und Mut schenken. Ihr selber werdet darüber verwundert sein."
Ich war ihr dankbar und ich sah, daß auch das Gesicht Tina's einen gelösteren Ausdruck annahm. Was ich da hörte, schien mir größer zu sein, als ich bis dahin gedacht hatte, und ein Schauder des Schreckens wollte sich meiner bemächtigen. Nun fühlte ich mich wieder frei und zweifelte nicht mehr an der Hilfe für uns und die Erdenbrüder, welche bestimmt offen sein würden für eine so große Botschaft über die Hilfe von Seiten jener wunderbaren Wesen und der hohen Frau aus dem All.
„Es wird geschehen, was notwendig ist", sagte sie noch, „aber bald werden die Worte der Propheten in Erfüllung gehen, und die ganze Welt wird darüber erstaunt sein."
Ihr Gesicht nahm einen Ausdruck an wie von jemand, der über Worte nachdenkt, die in seinem Herzen geschrieben stehen.
„Nun", sagte sie mit sicherer Stimme, „ich bin daran, neue Himmel und eine neue Erde zu schaffen. Es wird nicht mehr der vergangenen Dinge gedacht werden; sie werden in keines Menschen Sinn mehr zurückkehren. Und es folgt ein Leben in beständiger Freude."
Sie schwieg wieder, und ihr Gesicht hatte den Ausdruck von bezaubernder Liebenswürdigkeit angenommen. Gütig blickte sie Tina an, und dann, indem sie ihr Haupt allen zuwandte, als wollte sie für das ganze irdische Menschengeschlecht sprechen, fügte sie hinzu: „Der Wolf und das Lamm werden miteinander weiden, und der Löwe wird Stroh fressen wie ein zahmer Ochse. Es wird kein Übel mehr auf Erden geben und keine Zerstörung. Seht, dies ist es, was sich bald auf der Erde zutragen wird, nach den Dingen, die sich jetzt bald ereignen werden."
„Wir möchten", fuhr sie fort, „zu euch sprechen von all dem Schönen, das euch erwartet, aber wir können es nicht unterlassen, die Welt daran zu erinnern, wie es wirklich um sie steht. Aufgrund der Ichsucht vieler wird es Kriege und Vernichtung geben, und ihr werdet eine schmerzvolle Reinigung durchstehen müssen, ehe die Worte, die ich zitiert habe, Wirklichkeit werden. Betet, daß die Zeit des Bösen abgekürzt werde."
Raphael hatte eine traurige Miene angenommen, ebenso die anderen. In ihren edlen Gesichtern spiegelte sich eine lebhafte Anteilnahme an den Worten der Frau aus dem Weltall. Sie begegnete ihren Blicken mit einem milden Lächeln. Dann fuhr sie fort:
„Sodoma und Gomorrha wurden in Wirklichkeit vom Feuer zerstört zu einem höheren rettenden Geschick, als es jenes materielle war, das sie mißbraucht hatten. Wir sind für alle Erdenkinder hier, um eine bevorstehende Züchtigung anzukündigen. Wenn wir uns heute so zeigen würden wie damals, würde uns kein besseres Los zuteil, als jenen Brüdern, die gesandt wurden, um das nahe Ende anzukündigen. Die verderbten Menschen jener Stadt wollten Gewalt anwenden gegen unsere Boten. Heute würden wir einem schlimmeren Lose entgegengehen; die Besten aber würden gleichgültig lachen."
Sie blickte mich an mit ihren leuchtenden Augen, und dadurch milderte sie in meinem Herzen die Erregung, die ihre Worte hervorriefen:
„Wir machen es nicht wie damals", fügte sie hinzu, „wo wir mit Feuer eingegriffen haben, weil wir verhindern wollen, daß sich unter euren Füßen ein Abgrund auftut; heute bereitet ihr euch selbst die Bestrafung vor. Wir werden das Feuer benützen, um der Zerstörung, die ihr hervorgerufen und womit ihr den Planeten verwüstet habt, neues Leben zu geben. Es würde nichts helfen, euch die todbringenden Waffen, welche ihr bereitstehen habt, wegzunehmen; ihr würdet euch sofort andere herstellen. Die Folgen von Tod und Vernichtung durch diese Waffen werden euch selbst strafen und euch zur Vernunft bringen. Der Planet wird wiedererstehen mit jenen, die es verdient haben, ihn für eine neue Zeit zu bewohnen. Dann wird die Erde von neuem der Garten von Eden sein."
Ich erinnerte mich an die Schau der Auswirkungen des Atomkrieges, wie ihn mir die Brüder gezeigt hatten. Meine Stadt und andere waren vom Erdboden verschwunden, und nach der Reinigung im Feuer begannen Gras und Pflanzen wieder zu wachsen. Verstreute Häuser und Menschen, welche die Erde bearbeiteten, Tiere und Bilder von Herrlichkeit und Einfachheit hatten mir das Herz mit Freude und Liebe erfüllt. Ich hatte gesehen, wie die Brüder kamen und sich mit diesen neuen Menschen der Erde unterhielten. Auch eine Unterhaltung zwischen den Brüdern und den Irdischen konnte ich mitanhören. Ich hatte verstanden, daß nicht viel Zeit vergehen würde, bis eine rasche Entwicklung unseren Planeten zu den großen kosmischen Wirklichkeiten geführt haben wird.
Einige Leute, die dort wohnten, wo einst meine heutige Stadt lag, waren an Bord von Sternenschiffen gestiegen. Diese Bilder, die mir gezeigt worden waren, gingen mir schnell durch den Kopf und verknüpften sich mit den Worten, welche die Frau aus dem All soeben ausgesprochen hatte. Ich sah von neuem, was mir vor kurzem gezeigt worden war: Menschen, die auf die Berge flohen, während es in der Ebene Atombombenexplosionen in Kettenreaktion gab mit ihren schauererregenden Zerstörungen.
Ich hatte Tausende von fliegenden Scheiben und Sternenschiffen ankommen sehen. Männer, Frauen und Kinder hieß man bei geöffneten Türen eintreten, andere wurden aufgesogen und vom Boden weggehoben, denn für das Rettungswerk war nicht einmal mehr Zeit zur Landung.7) Wiederum sah ich diese Dinge und fand, daß die Worte dieser wunderbaren Frau aus dem All die Umstände bis ins einzelne genauestens beschrieben. Sie wartete, bis sich meine Gedanken und meine starke Erregung etwas beruhigt hatten, und fuhr dann wieder fort:
7) Alle Freunde, die es noch nicht kennen sollten, mögen das hochaktuelle Buch „Evakuierung in den Weltraum" ernsthaft studieren und mit unorientierten Mitmenschen darüber sprechen, wie dies die höher gestellten Extraterrestrier, die Himmelswesen und der Schöpfer des Lebens Selbst anraten. D. Herausgeber
„Leider meinen die Erdenmenschen heute, die Schriften seien nur Märchen, und machen sich alle Mühe, ihresgleichen zu überzeugen, daß alles, was geschrieben steht, nur symbolisch sei. Dies ist ein großes Übel, das die Menschen noch mehr verblendet."
Nun fing sie wieder leiser zu sprechen an: „Noah wurde ausgelacht", sagte sie, „als er die Sintflut vorhersagte, die dann wirklich gekommen ist. Es steht geschrieben, daß diese der Verderbnis der Seelen wegen hereinbrach. Wenn die eigenen geistigen Kräfte verderben, dann trägt das materielle und kosmische Leben, das mit dem Geiste eng verbunden ist, alle Folgen. Jegliche geistige Verunreinigung erzeugt wiederum Verunreinigung in den anderen Dimensionen, die mit dem Geiste in lebendiger Verbindung stehen. Euer Planet wird immer mehr verunreinigt, weil euer Herz unrein ist. Die Bosheit und darum die Unreinheit der Menschen zu Noahs Zeiten verursachte die damalige Katastrophe. Heute richtet ihr damit, in Hinsicht auf die Folgen, eine noch viel schlimmere an. Wir geben euch noch diese letzten Warnungen in der Hoffnung, daß ihr zur Einsicht kommt, wir haben aber nicht mehr die Absicht, unsere Brüder der Gefahr auszusetzen, wie wir es damals in Sodoma und Gomorrha zuließen, als die Bewohner jener Städte versuchten, gegen unsere Sendboten mit Gewalt vorzugehen."
Ihre Stimme wurde fester, ohne jedoch ihren sanften Klang zu verlieren. Mit einer Geste der Hand untermalte sie ihre Worte und rief aus: „Ihr glaubt heute immer weniger an die Prophezeiungen, die sich doch zu jeder Zeit erfüllt haben. Bald wird das Wehklagen über Babylon eine Wirklichkeit auf Erden sein. Schon sind die drei Engel der Apokalypse vorübergegangen, um die Menschen vor dem Kommenden zu warnen, aber keiner oder nur wenige haben sie angenommen oder angehört. Schon lange hat das Gebet der Märtyrer das Ende erlangt für die guten Brüder auf dieser Erde des Leidens und der Ungerechtigkeit. Das siebte Siegel ist bereits geöffnet worden von dem, der Macht dazu hatte und hat. Nun wird die Erde wegen der Torheit und Starrköpfigkeit der vielen die sieben Donnerschläge hören und die sieben Becher trinken, welche die sieben Plagen enthalten. Aber diese Zeit wird sehr abgekürzt werden um der Gebete der Gerechten willen, wie es geschrieben steht."
Wir sahen, wie sich die Augen der schönen Herrin mit Tränen füllten. Sie glänzten in ihren Augen und auf den Wimpern wie leuchtende Wassertropfen. Tina weinte und sagte zu ihr, daß sie Sie trösten wolle in ihrem so tiefen Schmerz. Ich war verlegen und gestand mir, daß ich nie hätte begreifen können, warum sich diese hohen Geschöpfe so sehr für unsere Angelegenheiten einsetzten. In ihnen war nur Liebe und keinerlei Gewaltsamkeit, nicht einmal den großen Übeln dieser Erde gegenüber, welche dem Kosmos solchen Kummer bereiteten. Ich dachte an das Leid des Vaters und hielt es für begründet, daß diese Kinder, die Ihn so sehr lieben, sich derart betrüben. Und doch gingen meine Gedanken weiterhin wirr durcheinander. Ich verstand, und doch wieder nicht. Ich war erschüttert.
Die vornehme Frau wandte sich an die weinende Tina und tröstete sie: „Alle Menschen der Erde, welche die wahre Gerechtigkeit und den Triumph der Liebe und des All-Vaters auf der Erde ersehnen, haben nichts zu fürchten. Wenn wir einem Volke in der Wüste Beistand geleistet haben, dann stellt euch jetzt vor, wie groß die Hilfe und Unterstützung sein werden, die wir dem Menschengeschlechte angedeihen lassen, das sich sammeln wird unter dem Banner des Allmächtigen Gottes in der noch nie dagewesenen Wüste dieses so schicksalhaften historischen Augenblicks. Ihr werdet uns über euch und bei euch haben. Niemals werden wir euch verlassen, und durch euch wird es uns gelingen, viele Brüder, die sonst verloren gingen, in Sicherheit zu bringen."
Tina wischte sich die Tränen aus den Augen.
„In jener Zeit", fuhr die wunderbare Frau aus dem All fort, „war es Moses, der sein Volk, das wir aus der Sklaverei erretten wollten, angeführt hat. Es gab sehr wichtige Gründe, um derentwillen wir beschlossen hatten, dies zu tun. Heute hat für euch die Stunde der universalen Wahrheit geschlagen, und ein neuer Moses wird alle jene in Sicherheit bringen, die es wollen, ohne Unterschied von Rasse und Volk. Er wird imstande sein, in jedem Herzen auch das geringste Verlangen nach dem Guten und nach Gerechtigkeit zu lesen, welche gleichbedeutend sind mit der Universalen Liebe."
Die Frau schwieg, und Raphael regte sich, um das Wort zu ergreifen. „Es steht geschrieben", sagte er, „daß in jenem Augenblicke von zwei Menschen, die auf dem Felde sind, der eine weggenommen und der andere zurückgelassen wird; zwei Frauen werden an der Mühle mahlen, die eine wird weggenommen und die andere zurückgelassen. Wer die Voraussetzung hat, gerettet zu werden, den werden wir retten. Wir können niemandem gegenüber gewaltsam sein, nicht einmal zum Zwecke der Rettung. Es können nicht Brüder in Welten gebracht werden, die sie nicht wünschen. Der Vater zwingt keinen mit Gewalt, zu Ihm zu kommen. Jeder tut es oder wird es tun aus freien Stücken und eigenem Antrieb. Da nun die Stunde nahe ist, ist es notwendig, darüber nachzudenken, damit die Zeit, welche der Irrsinn des Menschen vorbereitet, keinen überrasche."
Firkon erhob die Hand zum Zeichen, daß er um das Wort bitte. „Die Schrift warnte euch davor", sagte er, „nicht scheinheilig zu sein. Es wurde euch gesagt, daß Zeichen am Himmel euch die neue Zeit der Liebe auf Erden ankündigen würden, jedoch schreckliche Dinge vorausgehen würden. Scheint es euch nicht, daß dies die vorausgesagten Zeichen sind ? Unsere Sternenschiffe und unsere fliegenden Diskusscheiben zeigen sich den Erdenmenschen in immer größerer Anzahl. Am Himmel zeigen wir euch in Bewegung befindliche Lichter und Zeichen an Sonne, Mond und Sternen. Viele Menschen der Erde sind Zeugen von außergewöhnlichen Vorkommnissen. Habt ihr nicht den Eindruck, daß wir euch schon geraume Zeit die Ankündigung für die nahende Erfüllung aller Prophezeiungen geben ? Die Zeichen stehen bereits hoch am Himmel. Seltsame Dinge, die von Johannes vorausgesagt sind, etwa die Wasser, welche sich in den Meeren und Flüssen rot gefärbt haben, sind eingetroffen. Schon gibt es für die Mächtigen das Mittel, die Menschen der Erde zu töten und die materiellen Dinge unberührt zu lassen. Diese und andere Dinge geben euch, wenn ihr es recht überlegt, die Bestätigung, daß ihr in der vorausgesagten Zeit steht."
Orthon seufzte und sagte: „Kriegsgerüchte und Volk gegen Volk geschahen noch nie unter Umständen wie heute, wo es möglich ist, den Planeten gänzlich zu vernichten. Nichtsehen ist Blindheit, und Nichthören Taubheit ! Jener, der gekommen ist, euch diese Dinge anzukündigen, hat euch gebeten, verständig zu sein und nicht zu heucheln. Was euch auf der menschlichen Ebene interessiert, das versteht ihr. Macht also euer Herz weit auf und öffnet euren Verstand den Dingen, die über ihn hinausgehen und die euer wahres Glück ausmachen können."
Orthon wurde still, und ich merkte, daß er seine Rede beendet hatte.
Die schöne Frau aus dem All erhob sich, und wir alle taten dasselbe. Die Sonne stand tiefer, leicht verschleiert vom Nebeldunst, der den Himmel mit rötlichen Schatten bemalte. Wir gingen zum Kornfeld, und die Frau strich über einige Ähren. Dann blieb sie stehen und wandte sich an uns:
„Fürchtet nichts ! Kein Mensch guten Willens lasse Angst oder Schrecken in seinem Herzen aufkommen. Wer den Frieden und die Wahrheit liebt, für den wird bald ein großes Fest sein. Kein Haar von eurem Haupte wird gekrümmt werden ohne einen wirklichen Grund, den nur der All-Vater kennt. Lebt in dieser Gewißheit und laßt Hoffnung und Frieden euer Herz erfüllen."
Sie machte noch einige Schritte in Richtung der Flugscheibe, die man über die Ähren hinweg sah. Majestätisch stand sie da und spiegelte das Rot des Himmels auf den Seitenflächen der runden Kuppel, von der ich nicht wußte, ob sie aus Metall und Glas zusammengeschmolzen war. Es brannten darin keine Lichter, aber es schien wie Licht, das jeden Augenblick hell aufleuchten wollte. Wir blieben stehen. Die würdevolle Frau heftete ihren Blick mit ihren anmutigen und liebevollen Augen auf mich; von ihren Pupillen ging ein Licht aus, das tief in mein Gemüt drang und mir eine unaussprechliche Freude und innige Rührung schenkte.
„In Fatima" sagte sie, „haben Tausende von Menschen das große apokalyptische Zeichen der Sonne geschaut. Zwei große Kriege waren unzweideutige Zeichen der Wahrheit jener Botschaft, die ich euch gegeben habe und die nichts anderes war, als eine Erklärung der Schriften in eurer Zeit. Ihr durchlebt jetzt gerade diese Zeit, die dem von Johannes vorausgesagten Tausendjährigen Reich unmittelbar vorausgeht. Bald werdet ihr verstehen, was er euch prophezeien wollte, als er von diesem Reiche sprach und in welches er die erste Auferstehung verlegte. Ihr werdet erfahren, was es für die Überlebenden bedeutet, entrückt zu werden in den Wolken, um dem Herrn entgegenzugehen in der Luft. Bald schon wird der neue Tag anbrechen", fügte sie mit fester Stimme hinzu, „an welchem auf Erden eine neue Menschheit leben wird. Die Tiere werden nicht mehr wild sein, weder giftig noch schädlich. Euer Bangen vor den traurigen Ereignissen, die eurer harren, wird sich für euch alle in unfaßbare Wonne verwandeln. Wir werden bei euch sein bis zur Erfüllung dieser Dinge und erst recht danach, in dem neuen Zeitalter der Universalen Liebe auf eurem Planeten."
Ich war mir gewiß, daß ich sie wiedersehen würde. -Raphael sagte, daß die Zeit zum Abschied gekommen sei.
Die Flugscheibe nahm diese erhabenen Persönlichkeiten, die aus dem All zu uns herabgekommen waren, auf und erhob sich in die Luft dem rotleuchtenden Abendhimmel entgegen. Da machte sie eine leichte Wendung und trat in das über den Kornfeldern schwebende Mutterschiff ein. Dieses schoß zur Sonne hin davon, indem es seine Farben in Blau und helles Orange wechselte.
Wir standen da und bewunderten die untergehende Sonne, die glühend über der Ebene stand.
Das Sonnenwunder
Am neunundzwanzigsten Juni 1980 lud ich die Freunde zu einem Ausflug auf den Bracco ein, und mit ihnen kam zum erstenmal auch Gianna mit. Ich wußte, daß uns die Brüder ein Zeichen ihrer Anwesenheit geben würden, und darum hatte ich mit Tina vereinbart, daß ich allein ins Gebirge vorausgehen würde, in der Hoffnung auf wenigstens eine kurze, nahe Begegnung.
Um drei Uhr nachmittags verließen wir bei der Ausfahrt von Levanto die Autobahn, um wieder in die Berge hineinzufahren.
Nach einiger Zeit gelangten wir auf einen Platz zwischen zwei Pinienhainen. Wir ließen die Wagen stehen und stapften zu Fuß den steilen Anstieg hinauf. Dort oben war es sehr schön, und unsere Herzen waren froh erregt.
Als wir oben ankamen, setzten wir uns ins Gras und nahmen einen Imbiß ein, in der Erwartung, daß sich die Brüder aus dem All irgendwie bemerkbar machen würden. Später, da nichts geschah, entfernte ich mich und stieg allein etwas höher hinauf. In der Zwischenzeit hatte ich am Himmel eine unregelmäßige Bewölkung bemerkt, und die Sonne verbarg sich hinter den Wolken. Immer dichterer Nebel kam auf, während die Temperatur schnell absank. Ich begann mich zu sorgen wegen des Schweigens von seiten der Brüder; wir hatten keinerlei Kontakt bekommen. So stieg ich wieder hinunter zu Tina und den anderen. Dort war es weniger kalt, aber trotzdem war die Luft nicht gerade warm, und die Feuchtigkeit wurde unangenehm. Im Stillen bat ich die Brüder, sie möchten uns doch wenigstens ein Zeichen ihrer Anwesenheit geben, aber das Schweigen zog sich hin bis fünf Uhr abends. Ich konnte mir nicht erklären, was da geschah, und fing stark an zu zweifeln, ob ich nicht irgend eine Botschaft von ihnen mißverstanden hätte. Bei den anderen entschuldigte ich mich und sagte, ich wüßte nicht, was ich davon halten sollte. Die Brüder gaben auch keinerlei Hinweis, daß sie unsere Sorge bemerkten. Immer dichterer Nebel senkte sich nieder, und ich machte den Vorschlag, zu den Autos zurückzukehren und auf irgendeinen Fingerzeig zu warten.
Ich hatte diesen Vorschlag noch nicht ganz ausgesprochen, da hörte ich telepathisch die vertraute Stimme Raphaels, die mir einen Satz sagte, den ich andere Male schon gehört hatte: „Du Kleingläubiger !” wies er mich gutmütig zurecht. „Wegen so wenigem bist du enttäuscht. Wartet noch ! Inzwischen schicken wir euch ein wenig Sonne !”
Nach wenigen Minuten begann der Nebel sich zu lichten, und eine milde Sonne erwärmte die Luft, sodaß die Temperatur merklich zunahm. Ich fühlte mich wirklich als ein Mensch von schwachem Glauben und gab vor allem meine Ungeduld zu.
Wir stiegen alle höher hinauf, bis zu der Stelle, wohin ich allein schon gekommen war. Der Himmel war blau geworden und das dunkle Gewölk zog immer weiter davon. Wir waren fröhlicher geworden; Nico fühlte sich sogar aufgelegt zu lachen, wohl aus Freude darüber, sich im Kontakt mit den Brüdern aus dem All zu wissen. Wir setzten uns ins Gras, und ich bewunderte die außergewöhnlich schöne Landschaft von Pinien und Farnkraut, von so vielen Pflanzen und Pflänzchen. Ich bewunderte die Farbe des Grases, das nicht mehr so zart war wie im Frühling, aber doch noch seine jugendliche Frische zeigte.
Während jeder auf seine Weise an diesem Fest der Natur teilnahm, rief Gianna aus: „Schaut ! Die Sonne !”
Das Licht ringsum war sichtlich schwächer geworden. Vor der Sonne kreiste wirbelartig eine große Kugel und erweckte den Anschein, als ob die Sonne selbst angefangen hätte sich um die eigene Achse zu drehen. Anfangs beschlich mich ein Gefühl der Angst, dann aber schaute ich diesem Schauspiel ruhig zu, während das Licht weiterhin die ganze Gegend überstrahlte.
„Hättet ihr früher zur Sonne hinaufgeschaut", sagte Raphael in kosmischem Kontakt, „dann hättet ihr uns schon eher sehen können. Nun aber wollen wir euch den Gruß Gottes des Vaters überbringen, des Schöpfers der Sonne, die der Erde Leben schenkt nach Seinem Willen." himmels-engel.de
Verblüfft betrachteten wir das ungewöhnliche Schauspiel und machten ab und zu erstaunte Bemerkungen. Nico hatte seine Sonnenbrille bei sich, und so versuchten wir alle, damit den rotierenden Globus zu betrachten. Man sah durch sie noch deutlicher, wie sich die Scheibe inmitten der Sonne im Kreis drehte. Hatte man dann eine Weile geschaut, so war es, als ob die Sonne selbst sich um die eigene Achse drehte.
Da dies nicht aufzuhören schien, setzte ich mich ins Gras. Tina kam an meine Seite, und halblaut machten wir unsere Bemerkungen über diese Zeichen an der Sonne
„Das Wort ,Apokalypse'", sagte sie zu mir, „macht mir Angst, auch wenn uns richtig erklärt worden ist, daß wir nichts zu fürchten hätten. Wichtig ist nur, daß viele Menschen einsehen, daß sie vom Bösen ablassen müssen, damit sie gerettet werden."
Um ihr Mut zu machen, sagte ich zu ihr: „Wenn wir unser Denken auf die wunderbaren Dinge in der Schöpfung gerichtet halten und mit den dienenden Vermittlern der Liebe und der Rettung vereint bleiben, so werden wir den anderen helfen können und voran noch uns selbst."
Gianna sagte, sie glaube an den Triumph der Universalen Liebe, die ja stärker ist als alles Böse. Nico betonte, für ihn sei es schwer zu begreifen, daß man die Gerechtigkeit als Strafe auffassen könne. So gab jeder seinen Beitrag.
Die Sonne fuhr fort in ihrem Schauspiel, und die Scheibe, die sich vor ihr drehte, war immer deutlicher zu sehen. Wir machten den Vorschlag, ein Gebet zum Vater zu sprechen. Gianna improvisierte eines, das ihr von Herzen kam. Sie dankte Ihm, daß Er uns das Leben, die Erde und die Sonne geschenkt hat und für die Brüder aus dem All, die so erhaben und so gütig sind.
Tina bat Ihn, die Vernunft der Menschen möge von der Universalen Liebe erleuchtet werden und auf der ganzen Erde vom Bösen ablassen, damit das neue Zeitalter des Friedens anbrechen könne.
Wir beteten das Vater-Unser. Wir waren alle bewegt, und jeder spürte im eigenen Herzen die Liebkosung und die Macht dieses Vaters, der so Groß und so Barmherzig ist.
Plötzlich schrie Nico: „Schaut neben die Sonne !” Jetzt fuhr die Sonne fort, sich zu drehen, aber ohne die Scheibe davor, die sich an die Seite begeben hatte, aber immer noch innerhalb des feurigen Umkreises verblieben war. Es war nicht mehr so leicht, den Blick auf jenes Feuer gerichtet zu halten, aber es war noch möglich. Dann waren die Sonne und die Scheibe zwei verschiedene Dinge, und so kehrte alles wieder in den normalen Zustand zurück, einschließlich des Lichtes in der Umgebung.*)
*) Vergleichen Sie den umfangreichen Aufsatz von Antonio Ribera/ Barcelona: „WAS GESCHAH BEI FATIMA ?” mit dem berühmt gewordenen Foto von Alfredo de Fendricas vom 13. Oktober 1917. Im ganzen geschahen damals sechs Sichtungen. Es hatten bei der fünften mehrere hundert und bei der sechsten („Sonnenwunder"] 70 000 Augenzeugen beigewohnt. - Publiziert in UN Nr 98 Oktober 1964. K. L. Veit
„Das war ein Geschenk von Gott dem Vater für uns", rief Gianna aus.
„Diese Zeichen des Himmels müßten die Menschen auf der Erde doch nachdenklich machen", sagte Tina. Die anderen aber konnten nicht begreifen, was uns schon ausführlicher erklärt worden war.
Wir kehrten ins Tal zurück, als es bereits Nacht war, und wir hatten nicht wenig Mühe, den Platz ausfindig zu machen, wo wir unsere Autos abgestellt hatten.
An Bord des Sternschiffes
Am Abend des siebenundzwanzigsten Juli 1980 war eine neue Begegnung. Nach einem leichten Aufstieg zeigte uns das Licht der Flugscheibe die Anwesenheit der Brüder aus dem AU an. Raphael kam uns entgegen und führte uns zum Flugdiskus, der zwischen den Bäumen am Boden stand. Aus der offenen Türe drang blendend weißes Licht und beleuchtete die Wiese. Meine Gedanken lesend versicherte mir Raphael, ich würde an keinerlei Störungen noch an Schwindel zu leiden haben. Von der Nähe gesehen erschien das Weltraumflugzeug gewaltig, und ein feines Licht drang aus allen seinen Teilen. Tina war sichtlich ergriffen. Raphael trat in die Weltraumflugscheibe ein und gab uns ein Zeichen mit der Hand, ihm zu folgen. Als erste trat Tina ein, dann ich, und schließlich Paul, der mit uns gekommen war.
Das Innere war denkbar einfach. Der Aufenthaltsraum war von einem Licht erhellt, das sich überallhin verteilte, ohne daß eine sichtbare Lichtquelle zu finden war. Unter der großen Kuppel dienten vier leuchtende Tafeln als Wände. Ich spürte eine außergewöhnliche Rührung; wir alle waren von diesem Licht überflutet, das auf unserem Planeten nicht seinesgleichen kennt. Friede und Gefühle der inneren Befreiung mischten sich mit der Dankbarkeit diesen wunderbaren Wesen gegenüber, die uns eine derartige Gelegenheit boten. Ich war tief bewegt.
Tina unterhielt sich mit Orthon, während Firkon Paul etwas erklärte, der ihn voller Staunen anblickte. Ich sagte zu Raphael, ich sei nicht imstande, meiner Freude Ausdruck zu verleihen.
Raphael lächelte und sah Paul an, der nun schwieg und einen Ausdruck annahm wie einer, der ein außergewöhnliches Erlebnis hat und dieses nicht mit Worten zerreden möchte.
Eine der Wände war mit farbigen Linien erhellt und blitzte von Lichtern. Ein Bruder, der ihr gegenüber saß, stand auf und ging auf uns zu, um uns willkommen zu heißen. Er war groß, hatte blau-grüne Augen, und die kastanienbraunen Haare, welche kupferfarben glänzten, fielen ihm bis fast auf die Schultern herab. Ich war von seiner erlesenen Höflichkeit beeindruckt. Er entschuldigte sich und trat wieder an seinen Platz vor der Leuchtwand zurück.
Die Tür schloß sich, und der Boden unter unseren Füßen geriet in leichte Erschütterung und in anhaltende Vibration.
„Wir steigen", sagte Raphael. „Bald werden wir an Bord des Sternenschiffes sein."
In dem Saal unter der großen Kuppel waren drei Stuhlgruppen. Raphael lud uns ein, Platz zu nehmen, und auch er setzte sich nieder. Die anderen Brüder sprachen in gedämpftem Ton mit dem Manne, welcher der Pilot zu sein schien.
„Das Sternenschiff", teilte uns Raphael mit, „befindet sich außerhalb der Erdatmosphäre. Wir werden nicht lange brauchen, es zu erreichen."
Es kamen Orthon und Firkon und setzten sich auch neben uns. Letzterer äußerte seine Freude, uns an Bord der fliegenden Scheibe zu haben und lächelte gutmütig über meine Furcht, vom Schwindel befallen zu werden, wie ich sie vor dem Aufstieg hatte. „Wie du siehst", sagte er liebenswürdig, „geht es uns allen gut." Ich lachte mit ihm und versicherte, daß ich mich wirklich wohl fühlte, wie ich es mir gar nicht hätte vorstellen können. Tina drückte ihre Bewunderung aus über die Einfachheit und das Funktionieren der ganzen Anlage in dem Diskus. Paul war es gelungen, zu sagen, wie sehr er überrascht sei, sich im Weltraum zu befinden. Ich dachte eben daran, wie uns die Brüder so gewaltige Erfahrungen auf so einfache Weise und in so entgegenkommender Güte erleben ließen. Ich sagte mir, das alles kann nur die Frucht einer großen Erkenntnis und Einsicht in die Dinge sein. Ich weiß nicht, wie viel Zeit verging. Der Diskus erfuhr ein ganz leichtes Rucken.
„Wir sind angekommen", meldete Raphael. „Jetzt fahren wir ins Mutterschiff ein."
Wir standen auf, und das Türchen öffnete sich. Nachdem wir ausgestiegen waren, gingen wir durch einen nicht sehr hohen Gang. Die Wände schienen aus einem mit Glas verschmolzenen Metall zu sein. Sie besaßen eine gewisse Durchsichtigkeit und Leuchtkraft, die schwer zu erklären ist, aber sehr angenehm für das Auge. Am Ende des Ganges öffnete sich vor Raphael eine Tür, ohne daß jemand eine Klinke berührt hätte.
Wir traten in einen ziemlich großen Saal ein. Die Wände hatten dasselbe Aussehen wie der Gang, aber sie waren von noch mehr Licht überflutet, und jener unerklärliche Eindruck, als wären sie schön durchsichtig und tief, war noch stärker. Der ganze Raum war von farbigem Licht erfüllt, das auf allen Gegenständen lebendige Spiegelungen erzeugte, als ob sich unzählige Lichter widerspiegelten, deren Quelle nicht auszumachen war. Und dies gab allem, was uns in die Augen fiel, den angenehmen Ton von Wärme und Vornehmheit.
Tina wollte das Gewebe eines dieser Lehnstühle berühren, die in Gruppen da und dort in diesem gefälligen Räume aufgestellt waren. Firkon lächelte ihr zu, da er in ihren Gedanken eine Frage las. Dieses Gewebe, dem bleichen Golde ähnlich, konnte aus Stoff sein, aber seine Stärke und Schmiegsamkeit ließen an etwas denken, das auf Erden unbekannt ist. „Wir haben vieles auszutauschen", sagte er. „Die Zeit ist kurz." Ich bemerkte, daß ich, seit wir an Bord dieser Raumflugzeuge gestiegen waren, jedes Zeitgefühl verloren hatte.
Raphael lud uns ein, uns zu setzen. Wir nahmen auf einem Sofa Platz, vor dem fünf Lehnsessel im Halbkreis aufgestellt waren. Auf diesen setzten sich Raphael, Orthon und Firkon. Ich betrachtete die Decke, und sie schien mir weniger hell als die Wände. Kaum merkliche Veränderungen in der Farbtönung erweckten den Eindruck, als sei sie in ihrer ganzen Dicke aus flüssigem Material. Es war, als ob unsichtbare Hände auf einem Krippenpapier spielten, und die Wirkung auf den Beobachter war angenehm und beruhigend. Es traten Kalna, Ilmuth und Zuhl ein, und wir jubelten innerlich vor Freude. In diesem zauberhaften Licht und in ihrer farbenprächtigen Kleidung schienen sie noch jugendlicher. Nachdem sie uns feierlich begrüßt hatten, setzten sie sich.
„Seit langer Zeit erwarteten wir diesen Augenblick", sagte Raphael mit großer Herzlichkeit. Seine Stimme machte die Stimmung noch freudiger. Tina, Paul und ich lächelten gerührt, ebenso die Brüder. Raphael sah mich liebevoll an, und ich konnte nicht umhin, die erlesene Schönheit der Blumen zu loben, die in durchsichtigen Vasen auf dem Tisch zu unserer Rechten aufgestellt waren. Sie hatten sehr anmutige Farben und Formen, ellipsen-, rund- oder kelchförmig gestaltet. Auf der Erde hatte ich noch nie ähnliche gesehen. Sie verbreiteten einen äußerst angenehmen Duft, der warme Gefühle weckte.
„Die Universale Liebe ist das Leben der ganzen Schöpfung. Das Geheimnis des Bösen liegt allein im Verlust der Liebe. Lieben heißt, im Licht sein. Die innere Blindheit, die Unwissenheit und die Bosheit sind Auswirkungen des Mangels an Liebe. Das Göttliche Wesen ist Liebe, und aus Ihr geht die ganze Schöpfung hervor."
Mit diesen Worten begann Raphael, uns von Dingen zu sprechen, die unsere Aufmerksamkeit fesselten. „Das Böse", fuhr er fort, „besteht darin, nicht in der Liebe zu sein. Für den, der in der Liebe ist, ist es nicht schwer, die unendlichen Wege der Erkenntnis zu beschreiten, die zum Schöpfer führen, der höchsten Sehnsucht jedes geschaffenen Wesens. Für denjenigen, der nicht in der Liebe ist und darum im Bösen, ist die wahre Erkenntnis schwer und sogar unmöglich. Je mehr man im Lichte der Erkenntnis ist, um so leichter ist das Innewerden der Liebe. Je mehr man im Bösen ist und darum fern von der Erkenntnis, um so schwerer ist es und unmöglich, in der Liebe zu sein.
Leider gibt es auf Erden wenig Liebe und wenig Erkenntnis. Das ist der Grund dafür, daß die Menschen, ehe sie auf den rechten Weg zum Schöpfer, der Quelle alles Guten, gelangen können, vieles durchmachen und erleiden müssen, um die Täuschungen und Irrtümer des Bösen einsehen zu können."
Und dann sagte uns Raphael eine große Wahrheit. „Weil ihr im Dunkel seid", sagte er, „macht ihr die Dinge kompliziert. Die Einfachheit ist einer der großen Wege des Lichtes. Darum ist euch gesagt worden, daß es, um den Himmel zu erobern, notwendig sei, Kind zu werden. Das, was groß und tief ist, ist immer äußerst einfach." Nun ergriff Orthon wieder das Wort und sagte: „Es werden euch viele Dinge gezeigt werden. Wir werden es einfach und methodisch aufbauen, damit euch einige grundlegende Wahrheiten gegeben werden können, die euch dazu verhelfen, mit höheren Wirklichkeiten vertraut zu werden. Danach werden wir euch das Sternenschiff besichtigen lassen und mit euch ein Fest feiern."
Firkon bat uns, unseren Verstand aufnahmebereit zu machen und auch mit dem Herzen ganz dabei zu sein.
„Blickt in diese Richtung", sagte Kalna, indem sie auf die Wand zeigte, die links von uns war, dem Tisch mit den Blumen entgegengesetzt. „Paßt auf, was euch da gezeigt wird."
Wir drehten uns, und alle richteten ihren Blick auf die angegebene Stelle. Das Licht in dem Raum wurde schwächer und schuf eine intimere Stimmung. Tina und Paul zuckten mit keiner Wimper. An einer Stelle des Zimmers entstand wie eine Art Rauch, als ob sich Dampf zusammenballte und eine graue Nebelwolke bildete. Die Wolke erfuhr eine weitere Umwandlung; es tauchten die Umrisse von drei Gestalten auf. Wir sahen verblüfft auf diese unglaubliche Umwandlung, die aus dem Nichts zu entstehen schien. Nach und nach beobachteten wir, wie die Gestalten eines Mannes, einer Frau und eines Kindes sich vor uns bildeten. Sie waren wirklich vor unseren Augen, und zugleich schienen sie wie in einer Film- oder Theaterszene. Diese Nebel formten noch die Gebilde einiger Bäume, und darunter zeichnete sich alles ab, was eine Wiese mit Gras, Blumen und niedrigen Sträuchern darstellen konnte. Der Mann saß auf einem Stein. Die Frau, die aufrecht stand, war mit Pulli und Hosen bekleidet. Das Kind kritzelte mit einem Stückchen Holz ein paar Zeichen auf den Boden. Es war eine Szene auf dem Lande, vielleicht der Ausflug einer kleinen Familie. Diese Darsteller, die wir in schwarz-weiß sahen, wie beim farblosen Fernsehen, aber als plastische Gestalten, begannen jetzt allmählich farbig zu werden. Die graue und nebelartige Substanz nahm Farbe an, und schnell hatte die Leuchtkraft der ganzen Szene stark zugenommen. Gleichzeitig nahm auch das Licht des Raumes, in dem wir uns befanden, ab. Ich wurde immer mehr erfaßt von dem, was ich sah.
Der Mann stand auf und redete mit der Frau, die seine Gattin sein mußte. Das Kind trällerte zum Zeitvertreib vor sich hin, ohne sich um seine Eltern zu kümmern, die in seiner Nähe waren. Wir hörten die klangvolle Stimme Ilmuths, die uns auf etwas aufmerksam machte. „Jetzt", sagte sie, „wird euch in dieser Familienszene gezeigt werden, was wir euch gerne verständlich machen wollen. Gebt gut acht !”
Die Farbe der menschlichen und pflanzlichen Gestalten und der anderen Dinge wurde zunächst stärker, dann nahm sie allmählich ab. Die Kleider der drei Personen verschmolzen mit diesen hauchdünnen Farben, und es erschienen drei wohlgestaltete Menschenkörper, der eines Mannes, einer Frau und eines Kindes. Das zarte Rosa der drei Körper ließ eine hellblaue Färbung hindurchschimmern, die an allen Stellen und dem rosaroten Körper hervortrat und einen leicht helleren Körper herausbildete, und zwar in einer solchen Perspektive, daß man deutlich die zwei deckungsgleichen Körper sah, aber gleichzeitig erkannte, daß sie in Wirklichkeit voneinander getrennt waren. Der Vorgang wiederholte sich, und noch andere Körper tauchten auf, jeweils genau deckungsgleich, aber doch unterschieden durch die unterschiedliche Farbe und Leuchtkraft. Ich konnte beobachten, daß ein Körper, je tiefer er in diesem räumlichen Durchblick erschien, um so leuchtender war, aber er überblendete nicht den Anblick der darüberhegenden, dunkleren Körper. Ich zählte deren sieben. Der tiefste erschien ganz weiß und pulsierte, als ob er rhythmische Lichtstöße von sich geben würde. Bei jedem Pulsschlag strahlte er eine Helligkeit aus, die alle anderen Körper durchflutete bis zum letzten, zart rosafarbenen.
„Beobachtet !” sagte Ilmuth. „Beobachtet auch die Pflanzen und Felsen." Auch bei diesen war dasselbe geschehen, wie bei den Personen. Eine solche Vorführung hatte ich noch nie gesehen. Alles zeigte eine Tiefe des Lebens, einen Reichtum von Farbtönen, rhythmische Übergänge von einer Lichtstufe zur anderen und eine Symmetrie von Formen, daß ich nur so staunte. So etwas hätte ich nie ausdenken können.
„Hier ist es euch möglich", erklärte Ilmuth, „euch die verschiedenen Dimensionen der Lebenskraft im Menschen, in der Pflanzenwelt und in den Formen des Mineralreiches anschaulich vorzustellen. Wir könnten diese sieben Dimensionen auch unterteilen in drei einander ähnliche Seinsweisen."
Ich blickte hin und sah, daß die drei ersten, mehr oberhalb liegenden Körper, vor allem in Bezug auf die Dichte und auf den Grad der schwachen Leuchtkraft, in ihrem Erscheinungsbild einander ähnlich waren. Die drei folgenden waren heller und schienen feiner und deutlicher ausgestaltet zu sein, je tiefer sie lagen. Der innerste, der ganz weiß pochte, erschien jetzt in einer ungewöhnlichen Helligkeit, und deutlich strahlte er im Rhythmus starke Lichtfluten auf alle anderen Körper aus, womit er ihre ganze Länge und Tiefe durchdrang. Es wurde mir klar, daß es auf Erden nicht möglich war, all diese lebendigen Wirklichkeiten zu durchschauen, und daß diese unglaubliche Szene meinen Sinnen Möglichkeiten verschaffte, die in einem normalen Bewußtseinszustand, wie wir ihn auf der Erde gewöhnlich haben, nicht möglich sind.
„Der äußerste Körper", sagte Ilmuth, „ist der materielle Körper. Die anderen sind nicht mehr von materieller Energie, sondern von kosmischer oder astraler, wie eure Gelehrten von der Erde sie nennen. Mit jedem dieser Körper kann der Mensch in verschiedenen Welten und Dimensionen und auf höherentwickelten Planeten leben. Der äußerste Körper stirbt, und der darunterstehende ist bereit, sich der neuen energetischen Umgebung völlig anzupassen. Das ist es, was beim Tode geschieht, aber in Wirklichkeit ist es nur eine Geburt mit dem neuen Körper einer höheren Dimension auf einer höheren Welt von der gleichen Entwicklungsstufe wie die seines neuerworbenen Körpers. Weil die Dimensionen sehr zahlreich sind, sind auch die im Menschen steckenden möglichen Körper nicht nur sieben, sondern sehr viele. Wir zeigen euch nur sieben, um euch das Verständnis zu erleichtern."
Ich war ganz vertieft in diese wunderbare Wirklichkeit. Ich hörte die Stimme Tinas, die ausrief: „Die Schönheit des letzten, leuchtenden Körpers ist bezaubernd !”
„Das ist es, was wir euch besser verstehen lassen wollten", mischte sich Kalna ins Gespräch, und in ihrer Stimme lag Zufriedenheit. „Der ganz weiße Körper, welcher Wellen von Lebensenergie aussendet zu den Astralkörpern bis hin zu diesem materiellen, ist die Sichtbarmachung dessen, was ihr ,Geist' nennt. In der Schrift findet ihr, daß das Menschenwesen eingeteilt wird in Leib, Seele und Geist. Dabei versteht man unter Leib diesen sterblichen Körper, unter Seele die astralen Körper und unter Geist jenen wesentlichen Teil des Menschen, der unsterblich ist und niemals sterben wird, weil er Sitz des Lebens und des Bewußtseins ist."
„Der Geist", fuhr Ilmuth fort, „hat die Fähigkeit, im grenzenlosen All oberhalb der Himmelsschranke zu leben, während er aber, solange er noch mit astralen Körpern umkleidet ist, die Himmelsschranke nicht überschreiten kann und sich in einer kosmischen Welt von entsprechender Entwicklungsstufe aufhalten muß."
Firkon erklärte: „Die Brüder aus dem (essentiellen) All, wie wir es sind, haben den geistigen Körper schon herausgearbeitet und weilen deshalb normalerweise in den wunderbaren Lichtwelten im überkosmischen All. Die Brüder aus dem All, in den Schriften oft als Engel oder als Der Heu bezeichnet, können Reisen in die kosmischen Dimensionen unternehmen und sich, wenn nötig, mit kosmischen Körpern bekleiden. Die Brüder hingegen, die noch nicht so weit entwickelt sind, daß sie sich vom kosmischen Leibe befreien und somit die Himmelsschranke überschreiten können, jenseits derselben das unendliche All des Lichtes ist, haben die Möglichkeit, Reisen in Welten unterhalb ihrer Entwicklungsstufe zu unternehmen. Das können sie selbständig tun, kraft ihrer Kenntnisse und ihrer Aufträge, die sie sich stellen oder ihnen anvertraut werden. Um höher zu kommen, wie es für euch heute geschehen ist, müssen sie sich uns anvertrauen, die wir bereits die Himmelsschranke überschritten haben und darum eine Erkenntnis besitzen, die es uns erlaubt, euch in Welten reisen zu lassen, die über eurer Entwicklungsebene liegen."
„Dann also", unterbrach Paul, „könnten wir euch Brüder des Alls nennen, und die anderen, welche sich nicht von allen kosmischen Körpern befreien können, mit dem Namen Brüder des Kosmos bezeichnen."
„Ganz richtig", antwortete Orthon. „Unser Wissen ist geistig, und darin ist auch das kosmische Wissen eingeschlossen. Andererseits gibt es Brüder, die ein großes kosmisches Wissen haben, aber arm sind an jenem geistigen. Man muß auf die kosmischen Kräfte immer mittels der geistigen oder mystischen Kraft einwirken, und das bedeutet, sich dem Schöpfer anzuvertrauen, der durch seine Kinder des Lichtes wirkt. Wer nur durch kosmische Kräfte wirkt, hat keine Garantie, daß er richtig und ohne negative Folgen handelt. Wirkt er aber mit denen zusammen, die im Lichte sind und dem Geistbereich angehören, über mystische Kräfte verfügen und die mächtige, lautlose Handlungsweise des Schöpfers kennen, dann ist er Vermittler des Universalen Planes der Liebe und der Rettung durch die göttliche Vorsehung und ist außer Gefahr zu irren. Keiner kann sich eine Erkenntnis anmaßen, die über seine eigenen Grenzen hinausgeht."
Raphael lenkte unsere Aufmerksamkeit auf das, was nun in der farbigen Wolke vor sich ging, welche die drei menschlichen Gestalten und einen Garten zeigte. Der Mann und die Frau stritten miteinander. Ich merkte, daß der Mann mit seinen Armen herumfuchtelte, wie es gewöhnlich bei einer heftigen Auseinandersetzung der Fall ist. Wir hörten seine Stimme. Er machte seiner Frau Vorwürfe wegen einer Sache, die ich nicht richtig verstand, die aber das Kind betraf. Dieses schien sich um den Wortwechsel zwischen seinen Eltern gar nicht zu kümmern und spielte weiter.
„Achtung !” sagte Raphael. „Jetzt werdet ihr die Auswirkungen des Zornes auf die feinstofflichen Körper und auf den geistigen Körper dieser Menschen sehen."
Der Mann schalt die Frau mit strengen Worten, indem er sie beschuldigte, daß sie nicht imstande sei, ihre Pflicht zu tun. Er war aufgebracht, und die Frau sah ihn betroffen an. An der Figur des Mannes sah ich, wie sich die Umrisse seiner Körper verformten, als ob sie von einer rohen Kraft verzerrt würden. Die Harmonie der Linien wurde gestört. Vom geistigen Körper, der dunkler wurde und seine schneeweiße Lichtausstrahlung verlor, ging so etwas wie Wellen von Energiefetzen aus, welche die anderen Körper durchfuhren und dabei deren Licht, deren Geschlossenheit und deren Form veränderten.
Der Mann schrie nun, und die Frau weinte. Das weißliche Licht seines Geistkörpers wurde schmutzig, fast dunkelbraun. Sein ganzes Wesen wurde von dieser unansehnlichen Färbung durchdrungen, und seine Gestalt zog sich zusammen und blieb entstellt. Nur der materielle Körper, obwohl Behälter dieser Verunstaltungen, bei denen die Lichtausstrahlung und die Schönheit der anderen Körper zerstört wurde, erlitt eine geringere Schädigung. Jetzt gingen aus dem Körper des Mannes gleichsam Wogen von dieser dunklen ungeordneten Lebensenergie hervor, breiteten sich in immer weiteren Kreisen auf die umliegende Luft aus und drangen in die Körper seiner Frau ein, die sich infolge dieser Durchdringung ebenfalls zusammenzogen und dabei verunstaltet wurden und eine Verdunkelung ihrer natürlichen Leuchtkraft erfuhren.
„Was ihr da seht", erklärte Raphael, „geschieht in jedem Menschenwesen, dessen Bewußtsein sich dem Zorne hingibt. Seine Lebensenergie wird finster und entstellt. Vom geistigen Körper geht diese Zerrüttung auf alle anderen Körper über, bis zu diesem materiellen, und alle leiden darunter. Die Lebensenergie jedes Einzelwesens steht durch die Umwelt in lebendiger Verbindung mit der Energie der Wesen seiner Art, und darum hilft er den Brüdern, wenn er geordnet und gut lebt, aber er schadet seinen eigenen Artgenossen, wenn er ungeordnet und schlecht lebt. Alles Geschaffene ist in lebendigem gegenseitigen Austausch. Alles ist Wirklichkeit, und je feiner eine Wirklichkeit ist, um so lebensvoller ist sie. Der Gedanke und seine Formen und das, was ihr Phantasie oder Einbildungskraft nennt, ist von einer Wirklichkeit und Ausdruckskraft, welche die Materie nicht enthalten kann. Ich will damit sagen, daß der noch an die Materie gebundene Mensch staunen wird, wenn er die Gebundenheit der materiellen Energie gewahr wird angesichts der lebensvollen Beständigkeit seines Geistes mit seinen Gedanken, Gefühlen und Empfindungen, die in ihm enthalten sind. Da er aber vorläufig diese Dinge durch die Brille (von) der Materie (her) betrachtet, schafft er sich eine Illusion, die ihm die Materie als ganz wirklich und echt erscheinen läßt und jede andere, feinere Wirklichkeit als gegenstandslos und leer."
Inzwischen fuhr der Mann in seinem Wutausbruch fort, und die soeben beschriebene „Energie-Ansteckung" überflutete nun auch das Kind, das immer noch den Anschein erweckte, als ob es sich um das Zerwürfnis der Seinen nicht kümmerte. Auch die Pflanzenwelt wurde von diesen dunklen und in Unordnung geratenen Energiewellen geradezu in rhythmischer Strahlung ständig durchdrungen, und dies bewirkte eine Unstimmigkeit bis in die Felsen hinein. Und auch wir begannen, uns von diesem Unbehagen angegriffen zu fühlen.
„Wie schrecklich !” sagte Tina. „Schrecklich !” Die Szene erfuhr eine Art Beschleunigung und verlangsamte sich wieder zum natürlichen Tempo. Nun umarmte der Mann zärtlich seine Frau, die sich die Tränen abtrocknete. Der Kleine befand sich zwischen beiden und lachte vergnügt. Die Körper der drei Personen und der ganzen Pflanzen- und Mineralwelt erfuhren eine Art Wiederherstellung. Wellen von Licht und Farbe gaben diesen Gestalten neue Harmonie und Lebendigkeit. Wir fühlten Freude und Glück in uns zurückkehren, während der Schrecken über das Geschehene und Erlebte von uns wich.
Die Szene erlosch Stück um Stück, und die Nebelschwaden wurden wieder grau und entschwanden allmählich. Das Licht des Raumes wurde so wie zuvor. Raphael und die anderen lächelten uns zu, wie beim Wiedersehen nach schmerzlicher Trennung. Mit Freude dachte ich einen Augenblick an die Reise von der Erde zum Sternenschiff, in dem ich mich jetzt mit Tina, Paul und den Brüdern befand.
Raphael ergriff wieder das Wort: „Hätten alle Kinder Gott des Vaters die ihnen gewährte Freiheit dazu benutzt, um nur den unendlichen Wegen der All-Liebe zu folgen, und hätten sie sich ausschließlich der Güte Seiner universalen Gesetze anvertraut, dann wäre es nicht nötig gewesen, kosmische Dimensionen zu erfahren, die ach so beschränkt sind im Vergleich zum unendlichen All jenseits der Himmelsschranke. Weil es aber zu Beginn einen Rebellen gab, der seine Anhänger überzeugte, daß man dem Guten Vater den Gehorsam verweigern und auch ohne Ihn handeln konnte, so entstand durch diesen Stolz die Notwendigkeit, das Böse zu erfahren. Und dann erschuf der Vater, da Er wußte, daß andere dieses schlechte Beispiel nachahmen würden, Dimensionen mit engeren Grenzen, nämlich den Kosmos, die astralen und materiellen Welten, welche zwar ebenfalls wunderbar, weil sie immer das Werk Seiner Göttlichen Hände waren und welche die Schönheiten der herrlichen Harmonien des Himmelsraumes widerspiegelten, aber doch engere Grenzen besaßen. Dort würden viele Seiner Kinder versucht sein, den Egoismus anstelle der allesumfassenden Liebe zu üben, die Bosheit anstelle der Güte, den Sadismus anstelle des Glükkes über die Freude der Brüder. Sie würden den Wegen des Bösen folgen, anstatt des Guten, den Haß anstelle der Liebe, ihrer Blindheit statt der wahren Erkenntnis, welche das Leben schenkt. Darum wurde die Materie erschaffen, damit nämlich der Geist und das Bewußtsein, welche in sie eingeschlossen sind, in ihr einen Schutzwall hätten. Ihr habt gesehen, daß der materielle Körper der weniger empfindliche war und daß er die in den feineren Körpern des Menschen verursachten Störungen in sich zurückbehielt und bremste. Hätten diese Kinder keinen materiellen Körper und auch keine Astralkörper, so würden sie das Böse, welches ihr Bewußtsein verkosten will, in viel offenkundigerer und schmerzlicherer Weise verspüren. Es ist wichtig, daß sich der Mensch von der Nutzlosigkeit und Gefährlichkeit des Bösen während seines materiellen Lebens überzeugt, denn sonst wird er es in feinstofflichen und wirklicheren Dimensionen auskosten, aber unter viel größeren Leiden und mit dessen ganzer Heftigkeit. Es ist notwendig, daß der Mensch die Güte des Vaters begreifen lernt, der den Seiner Liebe untreuen Kindern die Freiheit nicht weggenommen hat, sondern ihnen freigestellt hat, sich davon in einer Umgebung von geringerem Leiden zu überzeugen. Das Leiden in sich selbst ist ein Heilmittel, der Schmerz ist die Stimme des Vaters, der Seine Kinder heimruft; Leiden ist Reinigung und Liebe. Wehe, wenn es das Leiden nicht gäbe, bis das letzte Kind des Vaters zurückgeholt ist ! Ihr habt die Wirkung des Schmerzes an diesem Mann gesehen, der begriffen hatte, daß er seine eigene Frau beleidigte und der feinfühligen Seele des Kindes Schaden zufügte Der von seinem Bewußtsein empfundene Schmerz war eine lebendige Energie, die aus seinem Geist frei wurde und seinem Wesen wieder die Harmonie zurückgab und neu ordnete, ebenso die seiner Gefährtin und seines kleinen Kindes."
„Sobald die Güte und die Liebe von den Erdenkindern wiedererlangt sein werden", sagte Kalna mit ganz zärtlicher Stimme, „dann wird euer Geist wunderbare Lebensenergien hervorbringen, welche eurem Verstand Licht und euren Herzen Wärme geben werden. Dann wird die wohltätige Kraft, die von euch ausströmt, eure geistigen, seelischen und materiellen Übel wieder heilen. Auch die Tiere werden dadurch entgiftet werden, ebenso die Pflanzen und die Steine. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr die ganze lebendige Wirklichkeit der Umwelt an euer Bewußtsein gebunden ist. Die selbstbewußten Wesen bestimmen tatsächlich die Beschaffenheit ihrer lebendigen Umwelt, ihrer Welten. Alles ist lebendige Wirklichkeit, jede Gemütsbewegung, alle eure Wünsche, Gedanken oder Gefühle und genauso jede eurer Leidenschaften. Diese Wirklichkeiten lächerlich zu machen bedeutet, euren Weg zum Lichte noch um viele Jahrtausende zu verlängern. Jedes Kind des Vaters wird aus eigenem Antrieb und aus freien Stücken zur Erkenntnis gelangen, kraft der eigenen Überzeugung von der Wahrheit, vom Guten und vom Trug des Bösen. Wir werden euch immer helfen, bis der Vater von neuem darüber glücklich sein wird, wiederum eure Liebe und euer Vertrauen zu Ihm, empfangen zu können, zu ihm, dem Alleinigen Schöpfer und Gott, der Höchsten Liebe.
Jeder Gedanke hat seine eigene Form, seine eigene Farbe, seinen besonderen Duft, seinen eigenen Klang und eine Bedeutung. Das gilt für alles, was im menschlichen Geiste lebt. Die Kinder des Vaters können Paradiese schaffen oder unendliche Höllen hervorbringen. Der Vater wird Sich immer bemühen, sie wieder an Sich zu ziehen, und wir werden Seine treuen Kinder und Mitarbeiter sein, so lange, bis alle sich von der Wahrheit der Dinge überzeugen."
Firkon schaute mir in die Augen, und ich merkte, daß er in meinen Gedanken die Frage gelesen hatte, die ich stellen wollte.
„Ja", sagte er mit ernstem und festem Ton. „Gewiß, all dies wird ein Ende haben. Die Kinder des Vaters, die daran sind, falsche Versuche durchzuführen, werden bald zur Einsicht kommen. Sie werden auf Erden so viel Schmerz verursachen, daß auch die Blinden sehen und die Tauben hören werden. Die Herzen werden sich aus ihrer tausendjährigen Starre lösen und ihr Verstand wird nach Licht verlangen. Dann wird der Vater ein Fest abhalten, wie es in der Geschichte der Schöpfung noch nie eines gab, weil der verlorene Sohn endgültig in sein Vaterhaus zurückgekehrt ist."
„Es steht geschrieben", fügte Raphael nachdenklich bei, „daß nur der Sohn des Verderbens verloren geht. Dies macht das Herz des Vaters unendlich traurig und verursacht auch uns großen Schmerz. Diese starrköpfigen Menschen werden die Lehre nicht begreifen wollen, jedoch werden sie nicht mehr schaden können. Für sie wird der ganze Liebes- und Heilsplan keine Frucht getragen haben. Wir können uns nicht an die Stelle Gott des Vaters setzen. Er wird auch für sie etwas vorbereitet haben. Aber wehe, die unendliche Güte, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zu versuchen. Diese unsere verstockten Brüder mögen nicht vergessen, daß es für sie immer und in jedem Augenblicke Barmherzigkeit, Verzeihung und Liebe gibt. Aber sie werden leiden müssen im Maße ihres unglaublichen Starrsinnes."
„Alles, was in diesen Jahrtausenden auf der Erde geschehen ist", fügte Raphael mit Traurigkeit, aber mit entschiedener Stimme hinzu, „in der langen Geschichte von Leid, Ungerechtigkeit und Blut im Kosmos, wird ein abschreckendes Beispiel bleiben, damit der Irrtum in all seinen Formen des Grauens zu sehen ist. Dieser hat nunmehr die Grenze fast erreicht, die der Vater in Seinem liebevollen Herzen gesetzt hat. Er wird nicht mehr zulassen, daß weiterhin noch jemand leide, und alle werden für das, was sie auf sich genommen haben, ihre Belohnung erhalten."
Tina war aufmerksam und ernst. Paul sah Raphael neugierig und freundlich an.
„Nun", sagte Ilmuth, „seht euch an, was wir euch zeigen."
Das Licht wurde wieder schwächer. Die graue Wolke färbte sich rasch, und vor uns sahen wir ein Kind, das in seinem materiellen Körper schwer verkrüppelt war. Seine feinstofflichen Körper dagegen strahlten und leuchteten und hatten so entzückende Farben und eine derartige Harmonie, daß Tina einen Ausruf der Verwunderung von sich gab. Ich betrachtete es, und mir tat dieser schreiende Gegensatz weh. Die innere Schönheit des Kindes war überwältigender als der leidvolle Eindruck seiner äußeren Verkrüppelung.
„Wenn das Bewußtsein des Menschen in seiner Aufgabe als Energie- und Lebensspender in Unordnung geraten ist und so auf dem Planeten diese grauenhaften Dinge hervorruft", sagte Ilmuth, „dann sind oftmals wir es, die Besitz nehmen von diesen Körpern. Ihr wißt es nicht, aber um in verkrüppelten Körpern und kranken Gehirnen zu leiden, steigt fast immer ein Engel herab, um eine hohe und wirksame Aufgabe zum Vorteil der Erdenbrüder zu übernehmen, die vom Bösen ablassen müssen."
Sie schwieg. Ich war über das, was ich gehört und gesehen hatte, erschüttert. Meine Liebe zu diesen Brüdern wuchs über die Maßen. Der geistige Körper des armen Kindes leuchtete von unbeschreiblichem Glanz. Dieses Licht ergoß sich eindringlich und sanft in die äußeren Körper und verteilte sich ringsherum.
„Dies sind die Lungen eurer Welt", sagte sie. „Wenn ihr diese Dinge eines Tages begreift, wird es auf Erden keinen Menschen mehr geben, der Gott anklagt, daß Er
Geschöpfe erschaffen habe, um sie zu quälen, sondern ihr werdet der Bösartigkeit eures harten Herzens die Schuld geben und jene preisen, die eure Schmerzen lieber als ihr und schuldlos haben tragen wollen, nur um euch retten zu können. Was hätte sonst das Blut der Märtyrer, die guten Werke und die Liebe zu aller Zeit für einen Sinn ? Was für eine Bedeutung hätte auch das, was Jener auf Sich nahm, der an einem Kreuze starb, um euch die ganze Wahrheit vor Augen zu führen und euch die größte Lehre über die All-Liebe zu geben, die jemals auf der Erde erteilt worden ist ? Die Stunde der Wahrheit rückt näher, und sobald der Schleier des Vergessens, der notwendig war zur Linderung des Schmerzes, aufgehoben ist, wird jedermann wissen, ob er auf der Erde geboren wurde, um erlöst zu werden, oder um die anderen zu retten, nachdem er zuerst selbst Erlösung finden mußte. Denn auch die Engel, wenn sie auf der Erde als Menschen geboren werden, müssen zuerst selbst gerettet werden, und dann werden sie die Kraft haben, andere zu retten, indem sie ihre schwierige Sendung ausführen.
Einige von uns ziehen es vor, physische Leiden in einem gemarterten Leibe zu ertragen, anstatt euch die verheerende Wirkung des Bösen auskosten zu lassen. Es steht geschrieben, du sollst nicht richten. Richtet nicht, sondern bleibet in der Liebe, denn das ist die einzige Garantie gegen das Böse für den Sieg des Guten. Vertraut euch Gott dem Vater und Seinen Kindern an, die in der Liebe zu eurem Heile arbeiten. Seid gut und schlicht !”
Ilmuth hatte zu sprechen aufgehört. Die Nebelwolke verlor ihre Farben und verschwand, indem sie uns den Anblick jenes Wesens wegnahm. Das Licht kehrte in den Saal des Sternenschiffes zurück. Eine lange Reihe von Gedanken gingen mir klar durch den Kopf.
Raphael bat uns, ihm zu folgen. Orthon und Firkon gingen mit uns. Wir besuchten verschiedene Abteilungen dieses riesigen und staunenerregenden Lichthauses. Wir wurden in einen Saal geführt, wo wir miteinander ein köstliches Getränk einnahmen. Dann sang Kalna ein Lied, und wir hörten eine Musik, die Tina zu Tränen rührte. Unsere Seelen waren erfüllt von Freude und Friede und von der Gewißheit, daß uns die Brüder grenzenlos lieben. Dann geleiteten sie uns durch den Gang zurück in die Flugscheibe, die uns auf die Erde zurückbringen sollte. Unsere Reisebegleiter waren wieder Raphael, Orthon und Firkon.
„Es wird die Zeit kommen", sagte Ilmuth, während Kalna uns zulächelte, „daß wir uns nicht mehr trennen müssen. Alle Brüder der Erde, die es wollen, werden mit uns in den Weltraum fliegen können. Es wird schon genügen, den Wunsch dazu zu haben, und vor allem, Kinder der Liebe des Vaters zu sein. Gemeinsam werden wir andere Welten besuchen und neue Himmel durcheilen. Wir werden immer Aufgaben der Liebe und Erkenntnis für andere Brüder übernehmen, die sich rasch höherentwickeln wollen. Und dann werden wir dem Vater von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, denn wir werden über die Himmelsschranke hinausschreiten. Seid dessen gewiß", schloß Kalna; „dies ist die Wahrheit." Wir verabschiedeten uns alle mit einer Umarmung.
Wir nahmen Platz in dem Diskusflugzeug, während das Licht des Aufenthaltsraumes auf uns einwirkte, um uns auf die Rückkehr in die Erdatmosphäre vorzubereiten. Unser Herz war im Weltraum geblieben, auf dem Strahlschiff mit all seinem Lichtzauber, seinen Farben und Wohlgerüchen. Der Diskus brachte uns an die Stelle zurück, von der aus wir einige Stunden vorher abgeholt worden waren. Es war ungefähr sechs Uhr morgens.
Aufenthalt im Weltraum
Nun werden die außerordentlichen Erlebnisse einer weiteren Raumfahrt mit den Besuchern von den Sternen geschildert, die Tina, Paul und ich erfahren durften, nachdem wir gemäß neuer Verabredung auf dem Landeplatz das Rundobjekt erwartet, eingestiegen und emporgeschwebt waren.
Die Flugscheibe hielt im unermeßlichen Weltraum an. Millionen und Abermillionen von Gestirnen tauchten überall auf und waren viel größer, als die Sterne von der Erde aus erscheinen; sie glänzten und funkelten so, als ob jedesmal eine bunte Feuerflamme aufloderte.
Meine Erregung war so stark, daß mich bisweilen ein Gefühl der Furcht überkam, ich fühlte mich diesem endlosen Schauspiele gegenüber so winzig klein. Ich dachte an die unendliche Größe des Vaters, den Schopfer all dieser Herrlichkeiten, und bat Ihn, Er selbst möge mich lehren, Ihn zu lieben in meinen Brüdern und in allen Dingen, die Er geschaffen hat.
In der Gewißheit, daß Er mich gehört hatte, sagte ich zu Ihm, es wäre mein sehnlichster Wunsch, die Unendliche All-Liebe und ihre Gesetze genügend zu kennen, um durch all diese Räume des Kosmos aufzusteigen, die Himmelsschranke zu überschreiten um dann hintreten zu dürfen, Seine Unerschaffene Schönheit zu bewundern. Ichstockte, weilichfürchtete, daß mein Gebet anmaßend war angesichts eines so unermeßlichen Wesens. Raphael blickte mich wohlwollend an und lächelte.
„Nein", sagte er, „der aufrichtige Wunsch, das himmlische Vaterhaus Gottes zu erreichen, ist nicht Vermessenheit. Der sehnlichste Wunsch des Vaters selbst ist, daß alle Seine Kinder, die auf dem Wege durch den Kosmos sind, zu Ihm zurückkehren."
Der kosmische Raum, der sich meinem Anblick darbot, bildete nicht bloß ein gewaltiges Schauspiel von pulsierenden Lichtern, sondern war von dahinziehenden Leuchtkörpern durchflutet, die ihren Bahnen folgten, von einer unsichtbaren Kraft gelenkt, und von farbenprächtigen Energiefeldern erfüllt, die aus dem dunklen Hintergrund des Raumes auftauchten.
Raphael zeigte auf das mächtige Sternschiff in seiner Zigarrenform hin, welches, ich weiß nicht in welcher Entfernung, vor uns im Raume schwebte. Es war eingetaucht in einen weißen Lichtschein, der von zwei Farbtönen, einem blauen und einem tief orangenen, durchdrungen war.
Die Rundfenster strahlten ein Licht aus, welches den Strahlenschein der „Zigarre" noch weiter erhellte. Die Form dieses Strahlschiffes war weniger dickbäuchig als bei jenem, das bei Spotorno auf der Erde gelandet war; es war ein bezauberndes Schauspiel.
Raphael kündigte uns an, daß wir mit der Flugscheibe in das Strahlenschiff eintreten würden. Kurz darauf stiegen wir in einem inneren Landungsraum aus, wo die Scheibe sich niedergelassen hatte. Ich sah eine Art Schienen. Durch eine Tür wurden wir in einen Empfangssalon geführt. Dort standen Lehnsessel und ein Tisch, die anscheinend beide aus demselben Material bestanden, das schwach lichtdurchlässig glänzte. Beim Hinsetzen meinte ich, daß es sich um einen festen Stoff handelte, merkte jedoch, daß es angenehm weich war. Das Licht, welches sich in diesem Strahlschiff verbreitete, rief in uns eigenartige Empfindungen und Wirkungen hervor, die ich nicht zu erklären wüßte.
Wir fühlten uns frischer denn je, und alle unsere geistigen Energien erfreuten sich eines unsagbaren Friedens. Wir befanden uns in einem Zustand der Seligkeit, der uns gleichsam umwandelte und alle in uns schlummernden Kräfte aufweckte. Wir fühlten höchste Aufmerksamkeit und waren zutiefst empfangsbereit für alles, was da jetzt in Wort und Bild auf uns zukam.
Unser Herz brannte von einer Liebe, die man auf Erden nicht zu spüren bekommt.
Ilmuth trat mit einem Manne ein, dessen Antlitz Bewunderung erweckte; es wirkte nämlich schön und sympathisch. Wir setzten uns im Halbkreis auf das Sofa und in die Lehnstühle.
Dieser Mann blickte uns liebenswürdig an, und sagte folgendes: „Nunmehr neigt sich unsere Mission, die von oben für euch gewünscht wurde, dem Ende zu. Aber bei dieser Gelegenheit könnt ihr hier noch Erfahrungen machen und Erkenntnisse erwerben, die eure Vorbereitung ergänzen. Wir müßten euch von viel mehr Dingen sprechen, als es möglich war in Anbetracht der uns zur Verfügung stehenden kurzen Zeit und anderer Probleme, die wir für euch in Angriff nehmen mußten. Das soll euch nicht mit Sorge erfüllen, denn wir werden euch allezeit beistehen und auch das Licht und die Hilfe leisten, die für euch unentbehrlich sein werden."
Jetzt trat Orthon ein und mit ihm Zuhl. Sie setzten sich schweigend nieder, während der Mann seine Botschaft fortsetzte.
„Auf der Erde", sagte er mit ernstem Gebaren, „stehen viele Probleme an, ernste und dringende. Die Rückständigkeit vieler Völkerschaften verursacht Hunger und Tod wegen Unterernährung und Krankheiten als Folgen der Armut. Das ist eine sehr schwere Schuld, die auf den
Völkern mit blühender Wirtschaft lastet. Auf der Erde gibt es so viele und gute Hilfsquellen, daß es allen ordentlich gehen könnte. Doch der Egoismus und die Gier nach Bereicherung und Macht sind die Ursache, daß die Ärmsten schrecklich leiden und zugrundegehen."
Tina unterbrach ihn und fragte: „Warum greift ihr nicht ein, um diese Völker vor dem Hunger zu retten ? Weshalb handelt ihr nicht so, daß jene, welche die Möglichkeit und den Willen haben, sich dafür einsetzen könnten, dieses ganze Elend zu lindern ?”
Der Mann runzelte seine hohe Stirne und seufzte.
„Wir können es nicht", versicherte er, „und das verursacht uns großen Kummer. Wenn wir uns so unmittelbar in die Angelegenheiten eures Planeten einmischten, würden wir noch viel ernstere und schwerere Probleme schaffen. Wir haben euch bereits gesagt, daß ihr nur einen Teil des Problems kennt; tatsächlich müßten wir in diesem Fall mit Gewalt eingreifen, um eine gerechte Verteilung der Güter aufzuerlegen, und müßten uns auch in eure kriegerischen Auseinandersetzungen einschalten. Alles würde sich ändern: Wir würden mit hineingezogen in den Strudel des Hasses und der Gewalt, die auf der Erde herrschen, und auch wir würden gewalttätig werden. Dagegen sind die Universalgesetze in der Lage, das Böse, das in den Menschen ist, auf dem Wege der Geduld endgültig und ein für allemal auszurotten. Jene, die ungerecht leiden, werden unendlich mal mehr belohnt werden, als sie es sich vorstellen können.
Darum hat Jener, der auf die Erde gekommen ist und für Seine Brüder starb, gesagt: ,Selig ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes ! Selig ihr, die ihr jetzt Hunger leidet, denn ihr werdet gesättigt werden ! Selig ihr, die ihr jetzt weinet, denn ihr werdet lachen!' Und Er sagte auch: ,Freuet euch an jenem Tage und frohlocket, denn euer Lohn wird groß sein im Himmel!'
„Es gibt so wichtige und viele Gründe, weshalb wir am geistigen Ursprung eurer Angelegenheiten wirken; wir wirken in der Tiefe der Herzen jener, die leiden, und sind die Engel des Trostes für die Leidtragenden. Der Vater hat uns diesen Auftrag für die Erde gegeben, für diesen Planeten, über den wir wachen, den wir lieben und den wir, entgegen allem Anschein, zum Heile führen, damit alle zu Demjenigen finden, der sie in die verdiente himmlische Wohnung bringen wird. Hat Er euch denn nicht, bevor Er getötet wurde, gesagt: ,Ihr seid von unten, Ich bin von oben; ihr seid von dieser Welt, Ich bin nicht von dieser Welt?' Bevor Er schied, sagte Er noch: ,Wenn Ich gegangen bin und euch einen Platz bereitet habe, werde Ich wiederkommen und euch mit Mir nehmen, damit auch ihr seiet, wo Ich bin.'
Er, dessen Weisheit die unsere weit überragt, und dessen Liebe all das völlig enthält, wozu wir alle fähig wären, sah alles voraus und weiß alles. Er lehrte uns, daß die Geduld einer der großen Wege des Ewigen Leben ist. Die Härte des Bösen, die auf viele seiner rebellischen Brüder übergegangen ist, wird auf Widerstand stoßen: die Geduld und das Leiden der Guten wird ihr entgegengesetzt. Dies wird den Irrtum besiegen. Zwang dem Zwang, Gewalt der Gewalt und Böses dem Bösen entgegenzusetzen, würde dieses letztere nicht ausrotten, sondern nur günstige Bedingungen schaffen für das Überhandnehmen des Bösen selbst, wie es seit Jahrtausenden auf der Erde geschieht. Unsere Erkenntnisse erlauben uns, solche Irrtümer zu vermeiden. Darum sagt die Schrift: Hierin liegt die Geduld der Heiligen.'"
Er schwieg, und es schien, als sei er sich bewußt, wie viel Leid auf der Erde herrscht. Sein Antlitz erhellte sich zu einem Lächeln, das eine Hoffnung andeutete, und er fuhr fort:
„Wir haben euch gesagt, daß dies wirklich das Ende des Bösen auf der Erde sei. Schon ist die siebte Posaune bereit, die Verkündigung der Erlösung vorzunehmen. Das siebte Siegel ist bereits durch Jenen gelöst, der nicht lügt. Der Kelch des göttlichen Zornes ist gefüllt für jene, die sich seit jeher an den Qualen der anderen erfreuen."
Diese letzten Worte wurden mit strenger Stimme ausgesprochen, und das versetzte mich in Staunen. Paul, der immer so wenig sprach, schaute ihn an und fragte: „Wie ist es möglich, die Wirklichkeit der Liebe des Vaters und der Universalen Brudergemeinschaft mit dem göttlichen Zorne, von dem du soeben gesprochen hast, zu vereinbaren ?”
Der Mann seufzte. „Wenn ein Vater gute Kinder und widerspenstige Kinder hat", sagte er mit leiser Stimme, „so ermahnt er die bösen zur Besinnung. Wenn diese sich aber darauf versteifen, das väterliche Wort zu überhören und starrsinnig sich selbst und ihre eigenen Brüder in Gefahr bringen, dann wir die Warnung des Vaters strenger. Aber die Strenge dieses Vaters ist nicht bösartig. Er ist ein guter Vater, und sein einziges Bestreben besteht darin, den Sohn zur Vernunft zu bewegen zu seinem eigenen Wohl. Wenn dieser dann wahnwitzige Dinge unternimmt und sich umzubringen versucht, dann wird sich der Vater gezwungen sehen, alles zu tun, was in seiner Macht steht, um ein solches Unglück zu verhindern. Und wenn die Bösartigkeit der Widerspenstigen sich in Verachtung gegen ihn kehrt und das Leiden der Brüder um jeden Preis will, um stur den eigenen Willen durchzusetzen, aus purer Ichsucht und in dem Wunsch nach Gewaltanwendung, dann wird das Herz des verletzten und verratenen Vaters im Zorn entbrennen. Eine strenge Strafe wird dann das letztmögliche Mittel sein, um das völlige Verderben der Widersacher zu verhindern, welche sonst die Guten, die nicht Gewalt anwenden wollen, unter ihre Herrschaft zwingen würden. Die Erdenmenschen sollen bedenken, daß der göttliche Zorn, den die Schriften des öfteren anführen, kein Unsinn oder ein nichtssagendes poetisches Sinnbild ist, sondern das größte Zeichen der Liebe des Vater Gottes Seinen unbotmäßigen Kindern gegenüber.
Wir beten den Vater an in Seiner Güte, in Seiner Barmherzigkeit und in Seiner Gerechtigkeit, die unendlich sind. Wir beten Ihn aber auch an in Seinem hochheiligen göttlichen Zorn über die Erdenkinder, welche die Selbstzerstörung ihres eigenen Bewußtseins und materiell auch des Planeten vorbereiten."
Er fuhr sich mit der Hand über die Stirne, nahm dann einen Becher und trank ein wenig daraus.
Hier übernahm Raphael das Wort und sprach in seiner feierlichen und doch natürlichen Art folgendes: „Ja, die Menschen der Erde rüsten sich zur Zerstörung des Planeten. Sie haben eine ungeheure Menge von todbringenden Waffen angehäuft und suchen dies damit zu rechtfertigen, daß sie behaupten, wenn sie es nicht täten, würden die anderen es tun. Das wäre so, wie wenn wir uns bis zu den Zähnen bewaffneten, um die Erdenmenschen zu vernichten, und Gott dem Vater sagten, wenn nicht wir es täten, so würdet ihr es besorgen. Das ist eine törichte Philosophie, die auf Erden seit eh und je das Böse in all seinen Formen rechtfertigt. Das aber wird die Menschen nicht von dem Verbrechen freisprechen, die Zerstörung einer der schönsten Stätten im geschaffenen Raume und im Hause des All-Vaters vorbereitet zu haben !”
Raphael war ernst und besorgt und zeigte einen Schmerz, der die Liebe dieses Wesens zu unserer Erde und ihren Bewohnern gut veranschaulichte. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Wir wiederholen euch, daß geschrieben steht, Gott werde Seine Schöpfung bewaffnen ! Alle werden dann einsehen, wie recht die Schrift hat; denn die Worte, die der Vater uns offenbart und wir euch seit jeher übermitteln, und alle Dinge, welche euch die großen Meister und vor allem Christus, der All-Herrscher, gesagt haben, sind wahr und werden sich alle erfüllen, wie es bis zu diesem Augenblick der Fall war."
Er hob den Finger, wobei ich bemerkte, wie aufmerksam alle anwesenden Brüder seinen Worten lauschten.
„Er hatte euch vorausgesagt, daß ihr von Kriegsgerüchten und schweren Ereignissen hören würdet. Er sagte euch, daß dies noch nicht das Ende sei, sondern daß diesem kurze Zeit vorher solche Ereignisse vorausgehen würden. Habt ihr nicht den Eindruck, daß die Erde daran ist, sich selbst anzuzünden, wie ein Feld von vielen Feuerchen als Vorspiel für einen gewaltigen Brand ? Läßt euch die tatsächliche Möglichkeit der Selbstzerstörung des Planeten nicht begreifen, daß die Erfüllung der Schriften bevorsteht ? Jesus sagte euch, daß ihr die Zeichen des Wetters zwar erkennt, die Zeichen der Zeit aber nicht unterscheiden könnt, und darum Heuchler seid. Glaubt ihr denn nicht, daß es unmöglich ist, diese offensichtlichen Wahrheiten zu leugnen ?”
Nun griff Firkon ins Gespräch ein und bat uns, darüber nachzudenken, was Johannes uns überlieferte bezüglich der Worte des Herrn Jesus Christus.
„Ihr könnt im Evangelium des Johannes", so begann er, „die Worte des Meisters lesen: ,Viele Dinge hätte ich euch noch zu sagen, aber ihr könnt sie jetzt noch nicht fassen. Wenn aber Jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch die Zukunft kundtun; denn nicht aus sich selbst wird er reden, sondern was er hört, wird er reden.'
Den Menschen der Erde ist es heute gegeben, viele Dinge zu erkennen, vorausgesetzt, sie wollen sie hören. Das wird sie fähig machen, den großen Prüfungen entgegenzusehen, die dem Planeten drohen, und die Gewalt des Bösen, welche sich in den nächsten Zeiten entfesseln wird, nicht zu fürchten. Je mehr sich die Kraft des Bösen auf die Kinder des Vaters stürzt, um so mehr wird der Vater den Seinen mit Hilfe, Licht und Kraft antworten, damit sie nach den Gesetzen der Liebe den Sieg davontragen."
Kalna bat uns, aufzustehen. Die ernsten und prophetischen Worte, die wir gehört hatten, hinderten uns nicht daran, an der festlichen Atmosphäre des Sternschiffes Freude zu empfinden. Wir wußten, daß dieses nicht im Raume stillstand, sondern mit für uns Erdenkinder unfaßlicher Geschwindigkeit dahinflog. Dieses Wissen steigerte noch unsere Freude. Wie gut ging es uns bei den Brüdern ! Das Herz war in Frieden, und der Verstand öffnete sich beständig für die Aneignung neuer Wahrheiten.
Nach den letzten Worten über den verheißenen Beistand für die Erdenmenschen zur Zeit des großen Geschehens, das den Planeten betreffen würde, wurden wir in einen anderen Saal geführt, wo einige Brüder versammelt waren. Wir wurden zu einem kleinen, ein wenig erhöhten Platz geführt, dessen Boden aus Holz zu sein schien. Dort setzten wir uns auf Kissen, und mit uns nahmen auch Kalna und Firkon Platz. Raphael und die anderen grüßten uns und bemerkten, wir würden uns später noch treffen.
Neugierig betrachtete ich die Farben der Kissen, und mit Tina und Paul zusammen sprachen wir über den Stoff, mit dem sie überzogen waren und der weder Naht noch Webschuß hatte.
Kalna sagte: „Bald werden die Erdenmenschen sehr traurige Stunden erleben, die Frucht ihrer jahrtausendelangen, schlechten Lebensführung. Gott aber hat, dank Seiner Liebe, die Ihn stets mit Seinen Kindern verbindet, Seinen Rettungsplan vorbereitet. Die Schriften haben euch alles gelehrt, was ihr wissen müßt, damit euch diese Tage nicht unvorbereitet überraschen und euer Herz nicht außer Fassung gerät, sondern im Lichte und im Trost verbleibt. Was Jesus Seinen Zeitgenossen nicht klarmachen konnte, weil sie unvorbereitet waren und noch unfähig, es zu verstehen, weil die Zeiten noch nicht reif waren, wird euch in den kommenden Jahren bekanntgemacht werden, und ihr werdet es gänzlich lernen und verstehen. Die Erkenntnis wird euch unentbehrlich sein, um diesen Erlebnissen entgegenzugehen."
Im selben Augenblick traten Raphael, Orthon und noch vier Männer und drei Frauen ein. Nachdem sie uns begrüßt hatten, setzten sie sich neben uns. Raphael bat um unsere Aufmerksamkeit, weil uns einige Vorführungen gezeigt würden. Kalna's Stimme fuhr fort: „Nun werdet ihr einige Szenen sehen," sagte sie, „die sich auf jenes Ereignis beziehen, das ihr ,Tod' nennt und wir ,Übergang' heißen".
Aus der bekannten farbigen Wolke bildeten sich Gestalten, wie wir sie schon das vorige Mal gesehen hatten. Es erschien das Bild eines sterbenskranken Mannes, der im Bett seines Zimmers lag. Er atmete schwer, und einige Personen, gewiß Angehörige, standen am Kopfende des Bettes.
„Es ist eine Szene auf Erden", sagte Kalna, „die wir hier zeigen. Sie ereignet sich tatsächlich in diesem Augenblick auf eurem Planeten. Wir können euch Szenen der Vergangenheit, der Gegenwart und manchmal auch der Zukunft vor Augen führen. Achtet nun darauf, was jetzt geschieht !”
Neugierig sah ich zu und plötzlich schien es mir, als ob sich der Mann verdopple. Ein Bild, genau wie er selbst, aber ganz leicht, erhob sich horizontal vom Bett, und nachdem es sich in der Luft des Zimmers gewendet hatte, stellte es sich sachte mit den Beinen auf den Boden. Zu gleicher Zeit wurde die andere Gestalt, die im Bett lag, ganz ruhig und hörte auf, mühsam zu atmen, und die Angehörigen drückten ihm die Augen zu und begannen laut zu weinen und zu klagen.
Der reglose und leblose Körper des Mannes im Bett hatte jetzt die Augen geschlossen, während sein Doppelgänger sowohl seinen Leib auf dem Bette wie auch die weinenden Angehörigen mit einem Ausdruck der Überraschung anblickte. Er versuchte, die Seinen zu trösten und ihnen begreiflich zu machen, daß er nicht wirklich und endgültig „tot" sei; aber sie bemerkten ihn nicht und fuhren mit ihrer Klage bei dem Körper auf dem Bett fort. Kalna gab nun dazu folgende Erklärung ab:
„Dieser Mann, dieser Erdenbruder hat nun sein irdisches Dasein beendet. Jetzt lebt er mit dem neuen Körper in einem neuen, höher schwingenden Lebensrhythmus. Er ist erstaunt, seinen grobstofflichen Körper tot auf dem Bett liegen zu sehen, und er hat einige Minuten gebraucht, um den wirklichen Sachverhalt zu begreifen. Er möchte mit seinen Verwandten, die seinen physischen Tod beweinen, in Verbindung treten, aber noch nicht erfaßt, daß er nun in einer anderen Dimension lebt, die von der materiellen verschieden ist. Dieser Bruder erlebt jetzt zwei Wirklichkeiten in sich selbst. Einmal die wunderbare Überraschung, entdeckt zu haben, daß man nach dem Tode weiterlebt, und zwar ohne physisches Leiden, das ihn bis zum Übergang geplagt hatte, und zum zweiten, daß er sich mit seinen Lieben, die noch im materiellen Leben sind, nicht verständigen kann. Er hat jetzt begriffen, daß wohl er sie jetzt sehen und hören kann, daß es ihnen dagegen nicht mehr gegeben ist, seine lebendige Anwesenheit zu bemerken."
Kalna unterbrach sich und ließ uns die Szene verfolgen, welche seine nutzlosen Bemühungen zeigte, diesen Personen zu sagen, daß er noch lebt und daß der leibliche Tod das Leben nicht auslöscht.
„Jetzt werdet ihr einen anderen Ausschnitt sehen", kündigte Kalna an, "nämlich das erste Zusammentreffen mit den Brüdern von anderen Dimensionen, die aus anderen Welten dorthin gebracht worden waren, um den Bruder zu empfangen, der von der grobstofflichen Dimension zu einer anderen Lebensform übergegangen ist. Wir haben euch schon gesagt, daß in der ganzen Schöpfung keiner sich selbst überlassen bleibt."
Wir sahen Männer und Frauen zu diesem Orte kommen, als wären sie durch die Wände gegangen. Ihr Alter schien zwischen fünfzehn und vierzig fahren zu sein. Der Jüngste, dem Aussehen nach noch ein Knabe, trat zu den soeben abgeschiedenen Manne hin, der jetzt etwa vierzig Jahre zählen mochte, obwohl sein Körper auf dem Bett bedeutend älter aussah, und umarmte ihn. Er nannte ihn ,Papa', und der Mann legte die Arme um den Hals des Knaben mit den Worten: ,Kind ! Wie freue ich mich, dich wiederzusehen ! Du hast mir so sehr gefehlt ! Woher kommst du denn?' Der Knabe antwortete, daß es ihm sehr gut gehe und daß er ihn schon lange erwartet habe. Es gab Umarmungen und bewegte Worte zwischen dem Mann und all denen, die gekommen waren, ihn zu empfangen.
Der Mann schaute wiederum auf seinen leblosen Körper im Bett und wollte mit den Verwandten, die ihn weinend umgaben, sprechen; aber die anderen erklärten ihm, dies sei nicht möglich, und fügten hinzu, sie würden es ihm demnächst zeigen, wie man in Gedanken und in Liebe sich mit den auf Erden Hinterbliebenen verständigen könne.
Ich war überrascht und hörte auch die Stimme Tinas, die wiederholt sagte: „Das ist unglaublich, aber wunderbar."
Paul sagte einige Worte, in denen zum Ausdruck kam, wie sehr er durch diese Wahrheit beeindruckt war. „Wenn man da bedenkt", fügte er hinzu, „daß die Menschen mit Schauder den Tod erwarten und die geliebten Verstorbenen jahrelang beweinen !”
Während der Szene fragte ich Kalna, weshalb eine solche Wahrheit nicht auf irgend eine Weise den Erdenmenschen bekannt gemacht würde.
„Es gibt Gründe", antwortete sie, „derentwegen die Menschen der Erde über diese Sachverhalte nicht informiert werden können. Durch das Leid und die Unwissenheit, die eine Folge ihres verdunkelten und gefallenen Bewußtseinszustandes sind, gewinnen sie nämlich an inneren Werten und erlangen die erforderliche Erhöhung des Bewußtseins, um sich energiemäßig in diese lebendigen Wirklichkeiten einordnen zu können."
Inzwischen waren die Brüder, welche gekommen waren, um den Hingeschiedenen zu empfangen, mit ihm von hier fortgegangen an einen Ort, der nicht mehr der Eigenart des Hauses und der Umgebung entsprach, wo er verschieden war.
„Ihr seht hier schon die astrale Wirklichkeit", erklärte Kalna wieder." Das heißt, ihr seht jetzt die lebendige, energetische Wirklichkeit, die dem Ort entspricht, an dem die rhythmischen Schwingungen feiner sind."
Sie gingen nicht weit, und mir schien, sie gingen gar nicht, sondern sie schwebten leicht über dem Boden vorwärts. Der Mann machte anfangs einige Schritte, sobald er aber die anderen beobachtet hatte, gelang es auch ihm, vorwärts zu kommen, ohne die Beine zu bewegen, nur leicht über dem Boden dahingleitend.
Die Gruppe kam zu einer kleinen Aufklärungsflugscheibe, deren Türe offenstand.
„Jetzt gehen wir da hinein", sagte der Knabe zum Vater.
„Dann kommen wir dahin, wo wir wohnen." Sie traten ein, und die Scheibe erhob sich flugs von der Erde, bis sie in der Weite verschwunden war.
Die Szene war zu Ende, und das Licht kam wieder in unseren Raum, der mit weichem Holz von zarten Farben ausgekleidet schien; ihr Ton lag zwischen Nußbaum und Buche. Firkon nahm wieder das Wort:
„Wir bringen zu euch die Angehörigen, die Freunde und Bekannten, die euch auf höheren Welten erwarten. Wenn jene schon die Planeten über der Himmelsschranke bewohnen, sind sie imstande, durch ihren Willen aus dem All zu kommen. Befinden sie sich aber noch auf nicht sehr entwickelten Planeten, dann bedürfen sie, um den Raum zu durchmessen, noch unserer Hilfe und unserer Raumflugzeuge. Beim physischen Tod wird man in andere Welten gebracht. Die Entfernung von der Erde ohne den grobstofflichen Leib erfolgt entweder durch Mittel wie die Flugscheibe und das Sternschiff oder durch Einwirkung von kosmischer oder mystischer Kraft, je nachdem wie hoch sich das Bewußtsein des Verstorbenen entwickelt hat. In diesem zweiten Fall kann er durch ein Gesetz, welches die Anziehung der Gleichart bewirkt, ins All gebracht werden bis zu seinem Bestimmungsort. Um dies zu erreichen, wird um den neuen Astral- oder Geistkörper eine Lebenskrafthülle gelegt, die den Bruder seinem Ziele zuführt. Dieses Fortbewegungsmittel kann leicht auch von uns benützt werden, wann wir es wünschen. Manche Erscheinungen geschehen tatsächlich auf diese Weise, weil sich der Besucher aus anderen Welten zur Kontaktnahme auf diese Art bis zur Person von der Erde hinbegibt. Normalerweise jedoch, wenn mehr als zwei Personen versetzt werden, ist das Raumflugzeug unerläßlich. Dieses bietet größere Sicherheit und mehr Möglichkeiten der Einordnung in die kosmischen Gesetze der Lebensenergie."
„Zuweilen", erklärte Raphael, „können wir einen Erdbewohner vom Boden des Planeten hinwegheben, ohne daß die Flugscheibe landet und ohne daß derjenige, der emporgetragen wird, durch das Türchen eintreten müßte. Von der fliegenden Scheibe aus wird eine Energiehülle auf den Bruder hinabgesandt, die ihn ins Innere des Raumflugzeugs emporzieht, indem auf ihn eine Erhöhung der Schwingungen seines Lebensrhythmus ausgeübt wird. Eine solche Energie, die wir auf ihn hinabschicken, hüllt ihn ein, durchdringt ihn und macht ihn frei von den physischen Gesetzen und von der Schwerkraft des Planeten."8)
8) Vergl. „Evakuierung in den Weltraum" und Bild S. 173
Raphael unterbrach seine Ausführung. Eine gar liebliche und melodiöse Musik erfüllte dieses Zimmer des
Sternschiffes. Tina unterhielt sich mit Kalna, und Paul mit Orthon. Firkon sagte mir, daß wir nun eine kleine Zwischenpause einlegten. Er teilte mir mit, daß das Sternschiff nicht weit entfernt von dem Orte sei, wohin wir unterwegs waren. Ich stellte ihm verschiedene Fragen, auch bezüglich meines Privatlebens als Erdenmensch. Er beantwortete alles so liebenswürdig, daß ich schließlich ganz gerührt sagte: „Aber warum liebt ihr uns denn so sehr ?” Firkon erhob die Hände gen Himmel und antwortete: „Gott liebt uns, und wir lieben euch." Wir unterhielten uns noch weiter, bis Raphael wieder unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, indem er sagte:
„Die Schrift kündigt euch an: Sobald sehr schwere Augenblicke für die Erde hereinbrechen, werden alle Erdbewohner den Menschensohn auf den Wolken des Himmels kommen sehen mit großer Macht und Herrlichkeit. ,Er wird', wie die Bibel wörtlich sagt, ,Seine Engel mit großem Posaunenschall aussenden, und sie werden alle Seine Auserwählten von den vier Winden her sammeln, vom einen Ende des Himmels bis zum anderen.' Sie sagt weiter: ,Es wird sein wie in den Tagen Noahs. In der Tat, wie sie in jenen der Sintflut vorausgehenden Tagen aßen und tranken, zur Ehe gaben und nahmen, bis Noah in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut kam und alle hinwegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein.'Wir haben euch", fuhr Raphael fort, „bereits die Worte des Evangeliums angeführt: ,Dann werden zwei Männer auf dem Felde sein; der eine wird mitgenommen und der andere zurückgelassen. Zwei Frauen werden an der Mühle mahlen; die eine wird mitgenommen, die andere zurückgelassen.' Nun wißt ihr, was es heißt, von der Erde mitgenommen oder aufgehoben oder entrückt zu werden. Ihr habt gesehen, und wir haben euch erklärt, auf welche Weise dies geschehen kann."
Ich erinnerte mich an die geschaute Szene und an das, was Kalna dazu erklärte und dann Raphael schließlich veranschaulicht hatte.
„Stellt euch vor", begann Raphael wieder, „es würden die unmittelbaren Folgen eines Atomkrieges, wie wir sie euch in einem kosmischen Kontakt gezeigt haben, auf dem Planeten eintreten. In diesem Fall werden wir unverzüglich die Brüder von der Erde entrücken, aber wir können für die Feinde der Liebe nicht das gleiche tun, selbst wenn wir wollten. Es würden uns tatsächlich die Energien ihrer, von ihrem schlechten Bewußtseinszustand her ungeordneten und verunreinigten feinstofflichen Körper nicht erlauben, sie vom Erdboden zu entrücken, und wenn es uns gelingen würde, so wäre das für sie ein größeres Übel, als auf der Erde zurückgelassen zu werden. Darum hat euch Jesus vom Feuer der Gehenna gesprochen und von einer Hölle, welche die Urheber des Bösen, des Todes und aller schlechten Gedanken und Taten erfahren werden, wenn sie nicht gereinigt werden durch tiefempfundene und ehrliche Reue, welche die Aufgabe hat, zu reinigen und wieder das Gleichgewicht herzustellen, und so die lebensenergetischen Voraussetzungen schafft für eine ordnungsgemäße Umgestaltung des Lebensfeldes. Diese Brüder würden uns als Ungeheuer ansehen, denn ihr Bewußtsein ist verunstaltet, und sie würden dazu noch von den Energien unserer Flugscheiben und unserer Sternschiffe Schaden erleiden, weil ihr Lebensgefüge durcheinandergeraten ist und sich nicht in Einklang bringen ließe mit der harmonischen und unabänderlichen Ordnung, die bei uns herrscht. Diese Qual eines Menschen, der nicht mit den universalen Gesetzen des Vaters übereinstimmt, ist noch ein Mittel zur Rettung und zur Mahnung ungeachtet aller Verstocktheit, damit alle Kinder des Vaters einsehen sollten, daß die wahre Freiheit im Guten und in der Liebe zum Schöpfer und zu den Brüdern besteht.
Auf jeden Fall, auch wenn durch die Güte des Schöpfers und unser Eingreifen - ohne welches die in der Schrift vorhergesagten Dinge ganz schlimm hereinbrechen würden - für die irdische Menschheit tragische Augenblicke vermieden werden - auf jeden Fall wird der Herr kommen und wir zugleich mit Ihm, um dem Bösen auf der Erde ein Ende zu bereiten, und diese Entrückung von der Erde für jene, die gerettet werden müssen, wird erfolgen, bevor das Ende gekommen ist."
Raphael hielt inne, und ich merkte, daß er seine Ausführungen beendet hatte. So wagte ich eine Frage:
„Ihr habt uns gesagt, daß die Erfüllung des dritten Geheimnisses von Fatima der Zeit entspricht, welche das Tausendjährige Reich auf Erden einleiten wird. Wird es denn wirklich nicht zu vermeiden sein, daß plötzlich ein dritter Weltkrieg, ein Atomkrieg, ausbricht, um dem Schlechten ein Ende zu bereiten und ein neues Zeitalter herbeizuführen, das niemals vergeht ?”
Orthon seufzte. Er faltete die Hände und schien seine tiefsten Gedanken zu suchen.
„Die Leibesmutter Jesu", sagte er, „ist nach dem Herrn das weiseste, liebenswürdigste Himmelswesen. Ihre Liebe zum Vater, zu Jesus und zu uns allen ist unermeßlich. Sie hat größere Erkenntnis als jedes andere Kind des Vaters. Wir betrachten Sie als unsere Große Schwester, aber noch mehr als eine Mutter: als die „Mutter des Omniversums".
Diese wunderbare, herrliche Frau des Universums bleibt in meine Seele unauslöschlich eingeprägt und läßt mein Herz von reinster und unendlicher Liebe entbrennen. Tina sprach des öfteren von Ihr und sagte stets, sie liebe Sie unsagbar. Wir fühlten Sie immer gegenwärtig.
Raphael nahm den Faden wieder auf, wo Orthon sich unterbrochen hatte:
„Sie ist auf der Erde viel öfter erschienen, als die meisten vermuten. Einige Male ist Sie ganz aufsehenerregend erschienen, wie in Fatima, und das Sonnenwunder, das Sie gezeigt hat gab zu verstehen und hat bestätigt, daß ihr in der von Johannes in der Apokalypse vorausgesagten Zeit steht. Die zwei Teile, die veröffentlicht wurden, haben sich erfüllt.*). Und auch jenes große Leuchten (Nordlicht) am Erdenhimmel, das den zweiten Weltkrieg, diesen apokalyptischen Augenblick von gewaltigem Ausmaß, ankündigte, ist eingetroffen, wie Sie vorausgesagt hatte. Nun ist der Zeitpunkt für die Wahrheit der dritten Voraussage nahe, die nur inoffiziös verbreitet wurde. Wir sind darum bemüht, daß den Erdenmenschen eine ungeheure Tragödie erspart bleibe.
Auf der Erde lodern immer mehr Brandherde des Hasses und der Bruderkriege auf. Schließlich wird das Feuer lichterloh brennen, und die Torheit der Erzeuger von Haß und Tod wird offen zutage treten in dem Holokaust-Opfer, das sich vollziehen wird. Wir flehen zum Vater, Er möge euch vor so großem Unheil verschonen.
Wir bitten den Meister und die Allmutter, das Möglichste zu tun, um so großes Leid abzuwenden. Wir wissen, daß es eintreffen wird; aber wir bitten und geben uns rastlose Mühe, daß doch bald die Liebe obsiege und auf Erden der neue Tag anbreche, der vorausgesagt ist. Die Gefahr wächst auch wegen der Verschmutzung der Wasser, des Himmels und aller Elemente des Planeten. Die Erdbewohner haben falsche Wege eingeschlagen und haben es auf den materiellen Gewinn abgesehen, zum Schaden ihrer Gesundheit und ihrer Lebensenergien. Der Irrtum und die geistige Unordnung haben materielle Verschmutzung und Unordnung hervorgebracht.
Es war nicht verboten, Fortschritte zu machen; dies war sogar dem Willen des Vaters entsprechend, der Seinen Kindern so reiche Gaben geschenkt hat, aber die Erdenkinder haben das Erbe ihrer Wohnstätte, dieses Planeten, der von Seiner Liebe erschaffen ist, verschleudert. Nun straft Er sie, aber am meisten strafen die Betreiber der Irrtümer sich selbst. Bald schon werden sich die Worte der Apokalypse bewahrheiten: ,Da sah ich einen Engel vom Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand. Er packte den Drachen, die alte Schlange - das ist der Teufel und fesselte ihn für Tausend Jahre. Er warf ihn in den Abgrund, schloß zu und versiegelte über ihm die Türe, damit er nicht mehr die Völker verführe, bis zur Vollendung der Tausend Jahre."
„Es steht auch geschrieben", sagte Kalna, „daß dies die erste Auferstehung sei. Tatsächlich werden jene, die von der Erde entrückt werden, dies mit dem materiellen Leibe erfahren, der einer Entmaterialisierung unterzogen und wie der unsere sein wird, mit der Fähigkeit, sich je nach Notwendigkeit wieder zu rematerialisieren. Die Schrift fährt fort, indem sie sagt: ,Selig und heilig sind jene, die an der ersten Auferstehung teilhaben. Über sie hat der zweite Tod keine Macht. Sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm herrschen Tausend Jahre.' Also", erklärte Kalna, „wer von der Erde entrückt werden wird, der wird einer der Unsrigen sein, wie Elias etwa, der von unserem Sternschiffen fortgetragen wurde und zehn Jahre nachher zurückkehren konnte, um den damaligen Erdbewohnern eine Botschaft zu überbringen. Jene, die mit Christus tausend Jahre herrschen, werden auf der Erde leben können, und Er wird mitten unter ihnen sein, und auch wir werden dort sein. Und sie werden mit Ihm und uns ins All aufsteigen können. Die Erde wird wiederum eingereiht sein in die Brudergemeinschaft der Universalen Liebe und wird von neuem, wie schon erklärt wurde, der Garten von Eden sein. Wir werden euch nicht mehr den Zutritt zu Eden, zum unbefleckten Raum, der dem Vater und Seinen Gesetzen treu geblieben ist, verwehren müssen. Wir, die Cherubine mit dem gezückten Flammenschwert werden unter euch sein, und ihr werdet mit uns sein. Auch ihr werdet die Dinge mit Dem verwalten, der Macht hat im Himmel und auf Erden, gemäß dem Willen des Vaters, und die ganze Verwaltung Seiner Güter wird aller Aufgabe sein. Wahrhaftig, die Auferstandenen werden Priester Gottes und Christi sein, - ein Priestertum, das unmittelbar von Ihm ausgeht, gemäß der Verheißung, welche bei einer unserer Entsendungen auf die Erde, nämlich jener des großen Priesterkönigs Melchisedek, ausgesprochen worden war. Ihr werdet dann keinen anderen Tod mehr kennen. Das Wort, welches euch der Wahrheit gemäß gegeben wurde, wird sich auf jeden Fall erfüllen."
Wir wurden angefordert, auf bequemen Betten in kleinen Zimmern, die matt beleuchtet waren auszuruhen. Tina, Paul und ich traten jeder in sein Zimmerchen ein. Wir waren nicht müde, aber wir haben verstanden, daß diese Ruhe uns neue Kraft geben würde und unseren Geist weiter öffnen sollte für die Dinge, die uns erwarteten. Kalna und Raphael begleiteten uns. Die anderen verabschiedeten sich von uns freundlich und wünschten uns gute Ruhe. Mein Herz war voller Dankbarkeit diesen Brüdern gegenüber, und eine tiefe Freude erfüllte mich. Ich fühlte mich beschützt und überdachte die Worte, die ich soeben gehört hatte. Ein wohltuender Schlaf übermannte mich, und auch Tina und Paul schliefen wohl.
Gebet und Botschaften
Ein allmähliches Hellerwerden und liebliche Musik weckten uns. Raphael und Kalna kamen, uns abzuholen und uns in einen Saal zu begleiten, in dem einige Jungen und Mädchen tanzten. Andere sangen unter der musikalischen Begleitung einiger Instrumente. Die Brüder, welche spielten, waren im Musizieren sehr geübt und hatten ein besonders feines Musikempfinden. Einige dieser Instrumente waren uns überhaupt nicht bekannt, denn sie hatten keinerlei Ähnlichkeit mit den unsrigen. Andere könnten beschrieben werden als der Violine, der Harfe, der Trompete und der Oboe ähnlich, und eines war, ich weiß nicht, ob Klavizimbel, Orgel oder Klavier. Sie gaben warme, weiche und feine Töne von sich in einer Harmonie, die übernatürliche Erhebung ausdrückte. Einige Stücke, obwohl weit entfernt von jeder Ähnlichkeit mit irdischer Musik, erinnerten mich an gewisse Arien von Bach.
Die Brüder kamen und gingen ungezwungen. Es waren Männer und Frauen in schwer bestimmbarem Alter, das ich jedoch auf 15 bis 35 Jahre geschätzt hätte. Ihr Gesichtsausdruck war sanft, trotz der Verschiedenheit ihrer äußeren Erscheinungen und Persönlichkeiten. Einige schienen ihrem Temperament nach mehr nach innen gekehrt zu sein, andere wieder mehr aktiv und lebhaft. Sie hatten verschiedene Gesichtstypen und charakteristische Eigenheiten, die wir auf der Erde auf die verschiedenen Menschenrassen zurückführen würden und auf die Unterschiede zwischen den Stämmen der Völker und den weit von einander entfernten Regionen. Alle grüßten uns herzlich. Mancher blieb stehen, um Neues von uns zu erfahren und um seine freundliche Zuneigung zu zeigen. Alle waren informiert über unsere Herkunft und waren auf dem laufenden über die Mission, welche Raphael und die anderen mit uns durchführten.
Hierauf wurde ein so wunderbares Gesangstück aufgeführt, daß wir davon ganz entzückt waren. Die Bewegungen der Tänzer und Tänzerinnen waren ganz leicht und ausdrucksvoll, und sie ergriffen uns bis ins Innerste.
In einem bestimmten Augenblick wurde es still. Ein anwesender Bruder, der wohl sehr beliebt und geehrt sein mußte wegen seiner hohen Bildung und Erkenntnis, sagte mit lauter Stimme: „Der Himmlische Vater segne unsere Brüder der Erde und die Brüder von allen Planeten der Schöpfung. Seine Liebe möge das Herz jener anrühren, die Ihn auf Erden nicht anerkennen. Sein unendliches Licht möge den Verstand jener erleuchten, die Ihn nicht sehen. Gott möge jeden schützen und belohnen, der sich für Seine gerechte Sache einsetzt. Er möge mit Seiner gütigen Macht jeden verlorenen Sohn an Sich ziehen."
Nach diesen Worten sprach die ganze Versammlung in gedämpftem und herzlichem Ton ein ergreifendes Gebet:
„Geliebtester und allzeit anbetungswürdiger Vater, der Du über allen Räumen weilst ! Wie süß ist es, Deinen Namen zu nennen. Deine Liebe durchdringt jeden Abgrund und entzückt unsere Herzen. Wir bitten Dich jetzt für alle Brüder der Erde. Gib ihnen Dein Licht und Dein Feuer. Vergib all ihre Beleidigungen. Hilf, daß sie ihren Brüdern vergeben, die nicht lieben können. Nimm hinweg alle Sünde vom ganzen Kosmos und von der Erde. Mögen alle Deine Kinder Dich erkennen, o Vater und Dich ewiglich lieben. Erhöre uns, o Vater, und schenke uns Freude und Frieden in der Erkenntnis. Amen."
Ein seliger Friede überkam uns bei den bittenden Worten dieser Brüder. Tinas Augen waren von Tränen erfüllt. Paul war in Gedanken versunken und schweigsam. Ich sah Raphael an, der sagte:
„Gott der Vater, Er, der Gut ist und ganz Demütig, Groß und Allmächtig, läßt uns Seine göttliche Gegenwart und Sein liebevolles Lächeln verspüren."
Es folgte eine Weile der Sammlung, in welcher ein jeder still in seinem Herzen zum Vater sprach. Ich fühlte Seine Gegenwart deutlicher, als wenn Er Form angenommen hätte und eine sichtbare Person gewesen wäre. Ich liebte Ihn für mich und für alle Seine Kinder der Erde. Ich liebte Ihn, denn ich empfand Ihn aller Liebe würdig.
Eine Seitenwand des Saales begann wegzugleiten und zeigte einen angrenzenden Raum des Sternschiffes. Nun hatte sich ein einziger großer Saal gebildet, in den noch andere Männer und Frauen hinzukamen. Alle setzten sich. Raphael erhob sich und begann folgendermaßen zu sprechen:
„Die ganze Brudergemeinschaft, die bewußt in der Universalen Liebe des Vaters lebt, steht seit jeher den Brüdern der Erde auf einem langen und beschwerlichen Weg bei. Aber in dieser Zeit geht der Planet der Erfüllung großer und von Gott-Vater seit je vorgesehener Ereignisse entgegen, über die wir schon langezeit unterrichtet sind und die wir auch die Propheten aufschreiben ließen, welche auf die Erde hinabgestiegen waren, um ihre Führermission zu erfüllen.
Immer schon zeigten wir uns den Irdischen und nehmen mit ihnen Kontakt auf, um sie über unsere Gegenwart zu unterrichten. Seit der zweite Weltkrieg auf den Kontinenten dieser Welt entbrannte, haben wir immer wirkungsvollere Eingriffe erdacht. Seit dem Ende des Krieges, der so viel Leid mit sich gebracht hat, sind wir daran, mit einer immer größer werdenden Anzahl von Brüdern sichtbaren Kontakt aufzunehmen. Dies wird sich noch steigern, trotz der Hindernisse und Vorurteile, welche der Ausbreitung dieses unseres Handelns im Wege stehen. Unsere Sternschiffe sind gut sichtbar und unsere Flugscheiben machen Bewegungen und senden farbige Lichter aus, welche den Fahrzeugen der Erde in der Luft, zu Wasser und zu Lande nicht möglich sind. Jene die uns in der Luft stillstehen sehen, können nicht zweifeln, daß wir es sind. Jene, welche uns im Zickzack am Himmel dahinsausen sehen oder sich wunderlich bewegende Feuerkugeln erblicken, oder andere, nach den Gesetzen der Physik unerklärliche Dinge bemerken, können nicht umhin, als daraus auf unsere Gegenwart zu schließen."
Raphael blickte Tina, mich und Paul an, wie einer, der weiß, daß er aufmerksame Zuhörer vor sich hat. Dann fuhr er fort:
„Wir nehmen mit den Erdenbrüdern auch auf anderen, nutzbringenderen Wegen Kontakt auf; wir sprechen zu ihrem Geist, zu ihrem Herzen und zu ihrem Verstand, auch zu ihrer Phantasie, ohne Gewalt anzuwenden, aber um ihnen unsere Gedanken und Gefühle mitzuteilen und Licht und Erkenntnis zu geben. Wir machen es auf sanfte Weise, so daß sie frei sind, sich diesen Wahrheiten zu öffnen oder sie zurückzuweisen und auf ihrer eingeschlagenen Bahn fortzufahren. Dies ist die Zeit, in der sich die Worte des Propheten Joël bewahrheiten, welche den Erdenbrüdern für die Zukunft gegeben worden sind, die jetzt Gegenwart ist: ,Eure Söhne und Töchter werden weissagen, eure Alten werden Träume haben und eure Jugendlichen Visionen.'9) Für die Erdenkinder ist jetzt die Zeit, in der sich die Worte des Propheten voll erfüllen: ,Ich werde', spricht der Herr, ,Wunderzeichen am Himmel und auf der Erde erscheinen lassen, Blut, Feuer und Rauchsäulen'."
9) Vergl. «Mein Lichterlebnis» in „Evakuierung in den Weltraum"
Raphael forderte die ganze Brudergemeinschaft der Universalen Liebe auf, im Namen Gottes des Vaters sich einzusetzen für die Rettung der Erdenmenschen. Alle hingen an seinen Lippen.
„Wir sind sehr betrübt", sagte er feierlich, „wegen der Dinge, die schon bald über die Erde hereinbrechen werden." Dann sammelte er sich wie zum Gebet und fügte hinzu: „Aber wir vertrauen auf die unendliche Barmherzigkeit und Güte Gottes, Christi des Herrn, der auf jenem Planeten aus Liebe zu den Brüdern starb, und der wunderbaren Frau, Seiner Leibes-Mutter, die so viel vermag beim Herzen Ihres Sohnes und des Himmlischen Vaters."
Er hatte diese Worte kaum ganz beendet, da wurde das Licht schwächer. Ich bemerkte, wie Raphael sich niederließ. Es wurde uns eine schreckliche Szene gezeigt, die wir lieber nicht wiedergeben. Eine Männerstimme sprach: „Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt."
Dann sprach eine Frauenstimme folgende Worte der Hoffnung: „Wer anruft den Namen des Herrn, wird gerettet werden; denn auf dem Berge Zion und im geistigen Jerusalem wird der Rest der Geretteten sein, wie der Herr gesagt hat, und es werden gerettet, die von Gott gerufen sind."
Bild 17 Bruce. Pennington „THE EVACUATION" Tuella, Project: „World Evacuation" Guardian Action Publications, Aztec/USA
Bild 18 Raphael als Monumentalplastik in Leningrad
Monumentales Standbild des Erzengels RAPHAEL auf dem riesigen Platz des zaristischen Winterpalais in Leningrad, früher St. Petersburg/USSR. Raphaels linke Hand hält das Kreuz der Erlösung, der Liebe und Errettung, worauf er mit der rechten Hand für die Sowjetbürger und Touristen aus aller Welt hinweist.
Wir sahen unzählige Männer, Frauen und Kinder, die von der Erde entrückt und in die Sternschiffe aufgenommen wurden, welche in Massen am Himmel einen Aufruhr versetzten Erde versammelt waren. Es war, als ob jene, die gerettet wurden, ein Erkennungszeichen an sich trugen; denn sie leuchteten in demselben weißen Glanz wie die Strahlschiffe.
Wieder ging das Licht an, und Raphael stand von neuem auf. „Die Schriften", sagte er, „nennen Gott den Herrn der Heerscharen. Als Jesus, der Sohn des Lebendigen Gottes, in der Höhle von Bethlehem, dem Sinnbild der unendlichen Demut dieses großen Bruders, geboren wurde, da besang die Heerschar des Herrn seine Herrlichkeit zum Frieden der Menschen auf Erden. Nun stehen wir am Beginn des Endkampfes gegen das Böse und das Leid, die schon allzulang die Kinder und ihren Vater bedrücken. Bald schon werden wir die Posaune des Sieges der All-Liebe, der Gerechtigkeit und des Guten blasen. Auf der Erde wird eine Sonne aufgehen, wie sie nie zuvor gesehen wurde, nicht einmal zur Zeit des ersten Eden. Das Übriggebliebene wird, so ist prophezeit, in großer Feststimmung sein mit Jenem, der von rechtswegen herrscht, weil Er Gut, Gerecht und Wahrhaftig ist, wie geschrieben steht."
Raphael setzte sich, und nach kurzer Pause fuhr er fort: „Wir werden zuerst jene Brüder entrücken, die seit eh und je Güte und Gerechtigkeit suchen, sodann die Reuevollen, und schließlich jene, die ihre Knie beugen werden vor Gott dem Vater im letzten Augenblick. Für alle wird es Rettung geben, ausgenommen für jene, die ihrer eigenen Herzenshärte bis zum Verderben frönen. Wer Ohren hat, der höre !” Er unterbrach, dann wurde seine Stimme gedämpfter.
„Wir", sagte er, „laden alle Brüder der Erde ein, ihr Herz der Güte zu öffnen und betend sich an den Schöpfer und Vater und an uns zu wenden, die wir Seine Mittler sind. All ihre Sehnsucht wird stets beantwortet werden, wie es zu aller Zeit geschah. Wir sind imstande, eure Gedanken und die Bedürfnisse eures Herzens zu hören. Und unendlich mehr kann dies Gott der Vater. Bittet und flehet, ihr Guten und Einfachen der Erde, auf daß der gegenwärtige menschen- und brudermörderische Stolz auf eurer Erde endlich gebrochen werden kann. Keine Silbe eures Gebetes wird verloren gehen, nicht ein Seufzer eurer Seele für die gerechte Sache. Bitter und flehet und seid jeden Tag demütig und gut ! Euer Herz soll nicht den Mut verlieren wegen der menschlichen Beschränktheit. In jedem Augenblick gibt es Vergebung und Barmherzigkeit. Sofern ihr demütig und voll Reue seid, wird jede Sünde ein Grund zur Liebe und Güte sein. Der Vater hat uns euch zur Seite gestellt und hat euch Jenen gesandt, der Erkenntnis, Güte und Liebe hat in einem Maß, das über alles hinausgeht, was ihr euch vorstellen könnt. Ein Meister ist euch geschenkt, dessen Weisheit und Barmherzigkeit grenzenlos ist. Bei Ihm ist auch Seine Leibes-Mutter, die Herrin des Universums. Jene, die in Fatima, dem abgelegenen Erdendörflein, einfachen Kindern die Ankündigung vom bevorstehenden apokalyptischen Zeitpunkt gegeben hat, der auf die Erde zukommt infolge des Wahnsinns der Menschen. Sie legte Fürbitte ein und verwendet sich jeden Augenblick für die Erdenkinder, aber die Last, die Sie trägt, wird immer schwerer, und ihre Bürde immer untragbarer. Es gibt Universalgesetze der Gerechtigkeit, die der Vater zur Sicherstellung der Liebe unter Seinen Kindern und zwischen ihnen und Ihm, gegeben hat. Mit tiefer Betrübnis müssen wir den Brüdern dieses Planeten sagen, daß wir die erlaubte Grenze längst überschritten haben. Es möge ein Wettbewerb der Güte, des Gebetes und der Demut einsetzen. Die Einfachheit von einst soll wiederkehren, welche mit dem erreichten Fortschritt nicht im Widerspruch steht, wenn er richtig angewandt wird. Bald wird Er kommen, und wir werden bei Ihm sein. Das Reich der Liebe wird wieder auf die Erde kommen, und es wird ein großer Tag sein für alle, die es erwartet haben, aber ein schwerer und furchtbarer Tag für Seine Feinde, die Feinde der Liebe des Herrn und Gottes."
Es wurden uns zwei Botschaften gegeben, eine davon versiegelt. Während mir die zweite gegeben wurde, sagte Raphael zu mir: „Bald wird Sein Reich auf die Erde kommen, ein Reich des Geistes, welches keiner menschlichen Macht anvertraut werden kann. Auch das wurde festgelegt und steht geschrieben." Hierauf wurde uns gemeldet, daß das Sternschiff im Raum stillstehe; bald würden wir von neuem in die fliegende Scheibe eintreten, um auf eine uns bekannte Welt hinabzusteigen.
Auf einem wunderbaren Planeten
Wir traten in die große Flugscheibe ein. Mit uns kamen Raphael, Firkon, Orthon, Kalna, Ilmuth, Zuhl und noch drei andere Brüder, zwei Männer und eine Frau. Es herrschte festliche Stimmung das Innere dieser Erkundungsflugscheibe war diesmal anders als bei jenen, die wir schon früher gesehen hatten. Die Kabine und die weiteren Innenräume waren durch Wände getrennt. In der Mitte war eine große Lichtröhre, welche von der Mitte des Fußbodens bis zur Spitze der Glocke lief. Wir traten an ein Bullauge heran.
„Mein Gott !” rief Tina aus und trat zurück, wie um die Erregung über diesen Anblick besser aushalten zu können.
Paul, bezaubert von dem Schauspiel, das sich unseren Augen darbot, konnte sich vom Rundfenster nicht trennen. Wir waren daran, sanft gegen den Boden einer wundervollen Erde abzusteigen. Eine grünende Natur war über Ebenen, Berge und Hügel gebreitet. Ein großer Fluß, in dem verstreut zahlreiche Inseln lagen, lief mit seinen blauen Wassern einem großen Meere zu. Der Himmel war mit fliegenden Diskusflugzeugen übersät. Ich sah keine Städte, Häuser oder bewohnte Ortschaften. Dies überraschte mich, aber Raphael, der in meinen Gedanken gelesen hatte, erklärte mir: „In diesen, den Allgesetzen treuen Welten lebt man in die Natur eingegliedert."
An jenem Himmel strahlte ein unermeßliches Licht, welches von einem der Sonne ähnlichen Gestirn kam und sich sanft verteilte; eine Wonne für die Augen. Ich bemerkte, daß dieses Licht verschieden war von jenem der gewiß wunderbaren Erdensonne. Vereinzelte Nebel bildeten anmutige Schleierstreifen am Himmel, und bezaubernde Formen spiegelten das Licht dieses Gestirns wieder, bald in sanften und bald in stärkeren Farbtönungen.
Im Nu waren wir mitten in der üppigen Pflanzenwelt eines Hügels. Dort erreichte unser Ohr das Rauschen der Wellen des Meeres, das von einer zauberhaften Brise leicht bewegt wurde. Wir stiegen aus und betraten einen Grasboden, ähnlich dem unserer Erde, aber seine grüne Farbe zeigte verschiedene Tönungen. Auch die Formen der Bäume samt ihrer Blätter waren zierlicher, und ihr Grün wurde den Rändern zu zarter, jedoch nach innen kräftiger. Der üppige Pflanzenwuchs brachte Früchte hervor, die denen auf unserer Erde ähnlich waren, wenn auch nicht genau gleich; sie glichen Äpfeln, Ananas oder Bananen, andere waren rot und rund. Alles zeigte eine Abwechslung und Harmonie, die man sich kaum vorstellen kann.
Zutraulich und freudig kamen uns einige anmutige Tiere entgegen, die den Pandabären ähnlich waren, aber etwas größer als jene, die auf unserer Erde leben, und wir streichelten sie liebevoll.
Darauf machten wir uns mit den Brüdern auf den Weg zu einer Wiese, auf der einige Erkundungsflugscheiben niedergingen, während andere abflogen. Wir gingen an der Wiese entlang und Ilmuth erklärte uns, daß dies hier einer der wichtigsten Treffpunkte der Brüder vieler Welten sei. Wir gingen um einen Baum herum, dessen Stamm einen gewaltigen Umfang besaß und dessen Äste bis zu einer Weite von ein paar Dutzend Meter ausluden. Seine Blätter waren breit und stark gemustert, mit einer feinen Abstufung und Variationsbreite zarter Farben von grün bis rot. Ich betrachtete ihn bezaubert, während Tina ihn wie zum Gruß anrührte.
Unterdessen gingen wir, von Raphael geführt, mit den Brüdern weiter.
Der Hügel wurde nun abschüssiger, und an der Küste war das pflanzliche Wachstum üppiger. Dort unten tauchte ein Bauwerk auf, das einem riesigen Pilz oder einem Diskus ähnelte, der auf dem Boden aufruht. Ich hatte den Eindruck, als wäre es eine Wohnung oder ein Tempel oder ein Gebäude, so wie auf der Erde ein Gasthaus hätte dastehen können. Seine Farbe war nicht einzuordnen; sie ging von grün bis kastanienbraun und von himmelblau bis beige. Mir fiel die vollkommene Abstimmung mit den Farben der Natur, des Himmels und Erdbodens auf, der stellenweise mit erdfarbenem Moos, ähnlich einem Naturteppich, bedeckt war.
Die große Scheibe schien vom selben Material gebaut zu sein wie die Sternschiffe, mit denen wir gereist waren. Aber trotz der scheinbaren Durchsichtigkeit war es nicht möglich, von außen ins Innere zu sehen. Wir traten durch eine offene Türe ein. Das Schauspiel, das sich unseren Augen darbot, ist unbeschreiblich ! Der Fußboden des großen Saales bestand aus dem Gras des Wiesenbodens und war teilweise auch mit dem Moos bedeckt, das ich soeben beschrieben habe. Da und dort waren einige Teppiche ausgebreitet, und sie paßten gut zur Umgebung, die hier sorgfältig berücksichtigt war.
Gruppenweise waren Sessel und Stühle als Sitzgelegenheiten vorbereitet, die einen auf dem bloßen Boden, die anderen auf den Teppichen. Auf einer Seite dieses großen Raumes standen Polstersessel und Sofas, die gegen die Saalmitte gerichtet waren, wie an einem Versammlungsort, wo Redner zum Publikum gewandt sein müssen. Säulen von verschiedener Stärke stiegen vom Boden auf und stießen bis über die Decke hinaus; in Wirklichkeit handelte es sich da aber um Baumstämme, die nicht abgesägt worden waren. Ihre Kronen schützten vor der dortigen Sonne und bewirkten ein anmutiges Licht- und Schattenspiel, das eine Stimmung von wohltuender Gelöstheit und Ruhe gab. Während man, trotz der Durchsichtigkeit, nicht hereinsehen konnte, war es doch möglich, von innen die draußen ringsumher liegende Natur zu bewundern, und diese Sicht war durch den Filter der Wände und der Decke beruhigend abgeschwächt. An der Seite und im Hintergrund des großen Saales waren kleine Türen, die sich geräuschlos und ohne Hilfe von Klinken öffneten und schlossen, um die Brüder eintreten und herauskommen zu lassen. Es waren wohl, wie mir schien, Zimmer zu verschiedenen Zwecken. Die Brüder konnten dort ausruhen, essen, lesen oder sich unterhalten.
Von hier traten wir hinaus, und Raphael führte uns auf eine kleine Wiese, die ringsum von einer Hecke umgeben war. Große Gewächse spendeten Schatten und ließen Licht hindurchfallen, das von dem Gestirn kam, welches der dortigen Welt Leben gab. Es wurde uns gesagt, daß wir hier einem Schauspiel beiwohnen sollten, welches von den Brüdern für uns veranstaltet wurde.
Wir setzten uns ins Gras. Inzwischen kamen fortwährend andere Personen, mit denen wir Begrüßung oder Nachrichten austauschten. Dann wurde es still. Die Wiese war voll von Zuschauern. Im Hintergrund, vor uns an der Hecke, bildeten sich farbige Wolken und bald war eine großartige Freilichtbühne hingezaubert.
Das Licht dieser rätselhaften Energie fügte sich sehr gut in das natürliche Licht ein und trat etwas starker hervor. Einige Brüder betraten die „Bühne" und begannen mit dem Vortrag eines Spieles in Form von Rede und Antwort, einer Art Komödie, Kabarett oder Operette, wie wir auf der Erde sagen würden.
Zunächst gab es Szenen mit viel Humor. Alle lachten, und auch wir wurden vom Lachen mitgerissen beim Ansehen dieses heiteren Spieles mit so vielen komischen Stellen, das mit einer außerordentlichen Kunst aufgeführt wurde. Sogar die Natur wirkte dabei mit und verstärkte den humorvollen Sinn. Es wurden Effekte erzielt, die auf Erden nicht möglich sind.
Dann wechselte die Szene, und es folgte die Aufführung einer ergreifenden Geschichte: Ein Mann und eine Frau, zusammen mit anderen Brüdern aus dem All, waren auf der Suche nach einem Menschenkind, das zu Gott dem Vater gelangen wollte und dazu, ohne daß seine Ausrüstung ihm dies erlaubt hätte, einen Flug in den Raum unternommen hatte. Seine Kenntnisse waren begrenzt, aber sein aufrichtiges Herz und seine Liebe hatten das Kind dermaßen dazu gedrängt, daß es alles andere außer Acht ließ, nur um Welten zu erreichen, in denen es möglich wäre, unverschleiert das Göttliche Antlitz des Schöpfers zu schauen. Diese Geschichte, die so kurz erzählt banal erscheinen könnte, wurde aber unglaublich lebensnah und packend dargestellt. Ich sah viele Brüder ergriffen, und auch Tina trocknete sich die Tränen. Paul seinerseits sagte mir, er identifizierte sich mit der wunderbaren Kindlichkeit jenes Gottesgeschöpfes.
Hierauf folgten reigen- und tanzartige Szenen und die Aufführung eines musikalischen Schauspieles.
Eine geheimnisvolle Energie rief jene Szene mit Licht, Farbe und Perspektive hervor, die jeden Teilnehmer fesselten. Man war derart in diese Geschehnisse hineingenommen, daß man sich eher als Spieler denn als Zuschauer vorkam. Es war mir klar, daß es möglich war, Wirkungen auf der Bühne hervorzubringen. Aber ich bin nicht imstande, eine Erklärung zu finden für die enge innere Beziehung mit dem, was sich da vor unseren Augen abspielte.
Die Wiese war Schauplatz eines wunderschönen Festes, bei dem sich die Freude eines jeden und aller äußern durfte. Alle diese Brüder von vielen Welten waren glücklich, sich wiederzusehen und untereinander Erfahrungen und Neuigkeiten von ihren Welten auszutauschen. Ich könnte nicht sagen, wie lange das alles gedauert hat. Jene Sonne strahlte eine Lebenskraft aus und verbreitete ein Licht, daß alle Sinne davon ergötzt wurden.
Wir traten in das pilzförmige Gebäude ein. Dort fand eine große Versammlung der Brüder statt. Ein angenehmer Duft wie von köstlichen Frühlingsblumen wogte in der Luft. Die wunderbare Frau aus dem All war da, vor aller Augen. Sie lächelte, und an Ihrer Seite war ein Herr von überwältigender Schönheit. Ich erkannte in Ihm die Lichtgestalt, die mich eines Nachts besucht hatte, nachdem sie mir von Raphael angekündigt worden war. Wie damals war Er weiß gekleidet, hatte blaue Augen, kastanienbraune Haare und Bart, und schien etwa dreißig Jahre alt zu sein. Bei ihnen waren schone Männer- und Frauengestalten, deren Anblick auffallend sanftmütig und ehrfurchtgebietend war, wobei sie Gefühle von großer Liebenswürdigkeit weckten. Die Augen aller wandten sich der würdevollen Frau aus dem All und dem Herrn zu.
„Liebe sei allen Kindern des Vaters, sagte letzterer, „und Friede den Menschen guten Willens von der Erde.'"
Ein langer, verhaltener Beifall erhob sich von der ganzen Versammlung. Ich sah, wie diese Brüder sichtlich ergriffen waren. Das Antlitz des Mannes war von unbeschreiblicher Schönheit und Maiestat. Die wunderbare Frau an Seiner Seite war dessen vollendete Krönung. Ihre Liebenswürdigkeit und ihre Schönheit ließen an diesem Anblick nichts fehlen; er erfüllte unser Herz und ließ es von Freude und wunderbaren Gefühlen übergehen.
„Ich bin der Gute Hirte", sagte Er mit Seiner überaus wohlklingenden Stimme, „und Ich kenne Meine Schafe von der Erde, und sie kennen Mich, wie der Vater Mich kennt und Ich den Vater kenne."
Alle hörten aufmerksam zu.
„Für Meine Schäflein von der Erde habe Ich Mein Leben hingegeben", sagte Er weiter mit liebevollem und zu Herzen gehendem Ton. „Ich habe von Meinem Vater die Macht erhalten, Mein Leben hinzugeben und es wieder an Mich zu nehmen. Das ist der Auftrag, den Ich von Meinem Vater erhalten habe."10)
10) Hier ist das Geheimnis des Herrn noch nicht voll enthüllt. D.H.
Er wandte Seinen göttlichen Blick zur Frau an Seiner Seite. Sie blickte Ihn an, und die ganze Versammlung brach in einen langen, ehrfürchtigen und bewegten Beifall aus, der nicht enden zu wollen schien.
„Bald", nahm Er Seine Rede wieder auf, indem Er Seinen Blick allen zuwandte, „bald werden Wir den Erdenkindern die Kunde bringen können, daß alle Schriftworte sich erfüllt haben. Bald werde Ich alle Dinge neugemacht haben, und es werden gemäß der Verheißung neue Himmel und neue Erden sein. Dies werde Ich dem Willen Meines Vaters entsprechend ausführen." „Ihr", sagte Er mit klingender, freundlicher Stimme, „seid Meine Freunde und Meine Brüder. Mit euch werde Ich Meine Kinder aller Zeiten sammeln, und alles wird sich erfüllen gemäß den Gesetzen der Universellen Liebe des Vaters. Alle Gerechtigkeit wird sich vollziehen, und alle werden die Wahrheit sehen und erkennen. In Erfurcht gegenüber der vom Vater allen Seinen Kindern gegebenen Freiheit, schenkten Wir nur Liebe, Wohltaten und Unser Wort, auch jenen, welche die Freude Unseres Herzens und das Glück der Wahrheit ersticken wollten und uns viel Leid verursachten. Wir haben dieses Leiden angenommen, wie Wir es auch gegenwärtig gerne ertragen, indem Wir am Schmerz Gatts des Vaters Anteil nehmen. Vor allem aber haben Wir darauf bestanden, das Wort zu geben, welches den rechten Weg anzeigen und durch seine Kraft Erkenntnis und ewiges Leben schenken sollte. Viele Kinder Gottes des Vaters haben Mein Wort an die Erdenmenschen weitergegeben; sie offenbarten die Gedanken und das Herz des Schöpfers. Dafür wurden sie nicht immer geliebt und geachtet von denen, die des Vaters Wahrheit nicht liebten. Zahlreiche Propheten sind Meiner Ankunft vorausgegangen. Dann kam Ich auf die Welt der Erdenkinder und wurde Wort genannt von jenen, die Mein waren und Mich erkannt hatten. Ich sagte ihnen, wer Ich war, und wurde dem Tod überliefert. Ich zeigte Mich mit diesem Leibe, der durch die Mauern der Hauser der Erdbewohner hindurchging, und habe mit ihnen gegessen, um dann nach Meinem Beheben in eine andere Dimension und in einen anderen Zustand aufgenommen zu werden. Ihr, Bruder, seid Mir vorausgegangen und nachgefolgt. Auch letzt tut ihr dasselbe, was Ich getan, und wollt dasselbe, was Ich will, denn das ist der Wille des Himmlischen Vaters, der uns verbindet in Seiner Allumfassenden Liebe. Dieses Wort aber das viele Boten der Erde überbracht haben und das Ich gegeben habe, vermochte jedoch nicht, einige Widersacher auf den Weg der Liebe und der Universalen Wahrheit zu bringen. Wir hatten Geduld und werden immer Geduld haben, denn der Himmlische Vater ist geduldig Aber der Schmerz, den Er geoffenbart hat, und der Schmerz so vieler Brüder, die zu Unrecht leiden und zu allen Zeiten auf der Erde gelitten haben, ließ das Gebet der Märtyrer zum Himmel aufsteigen, welches der Bruder Johnnes gehört und in der Apokalypse niedergeschrieben hat. Seht, darum hat Mich der Vater gebeten, alle Dinge auf Erden neu zu gestalten und Meine Feinde, die Feinde des Glückes der Brüder und der Universalen Liebe, Ihm als Schemel zu Seinen Füßen zu legen. Es ist beschlossen, daß dem Planeten Erde und seinen Kindern, die Hunger und Durst leiden und die Liebe und Gerechtigkeit wollen, bald der Friede zurückgegeben werde. Seht, darum werden Wir bald, der Vater, Ich, Meine Mutter und alle Kinder der Universalen Brudergemeinschaft, der Heimkehr der Erde beiwohnen, heim in die Liebegemeinschaft des Friedens, die uns alle in Gott dem Vater vereint. Die sich widersetzen und die Trauer und Zerstörung auf die Erde säen, sollen Gegenstand der Aufmerksamkeit des Vaters an anderem Orte und zu anderer Zeit sein. Die Erde wird wiederum Paradiesesgarten von Eden sein. Auf den Sternschiffen wird Festesfeier und große Freude einziehen, wenn Wir dem Vater, Seiner Unendlichen Liebe und Seiner Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, Seinen zum Verzeihen bereiten und zum Zürnen langsamen Gotteshänden die Widersacher überantworten, die Brüder, welche die jahrtausendlange Erfahrung des Bösen nicht haben annehmen wollen und es vorzogen, taub zu bleiben, gegenüber dem Worte der Liebe und der Wahrheit, das ihnen gegeben und mit dem Blute der Märtyrer besiegelt worden war.
Ein schmerzerfüllter Beifall erhob sich, ehe noch der Mann aufgehört hatte, diese letzten Worte auszusprechen.
„Bald", sagte Er, „werde Ich kommen, Brüder der Erde, ja, werden Wir kommen in jene Himmel, um Tod und Haß zu bezwingen, und dann wird die Größe der Demütigen und der Einfachen erstrahlen. Der Dienst in der Liebe und in der Erkenntnis wird jeden Begriff von Macht ersetzen. Es wird das Ende des Tieres sein, das sich an die Stelle Gottes setzen wollte. Der Mensch ist gegeben in der Zahl sechs, während Gott in der Zahl drei gegeben ist. 666 ist dreimal sechs, nämlich der Mensch, der sich an die Stelle Gottes des Vaters setzen wollte. Das ist die Zahl des Tieres, das zugrundegehen wird, und mit ihm der falsche Prophet, der sein eigenes unwahres Wort gegeben hat, ein Wort, welches nicht Unseres war, nicht Meines, nicht eures und nicht jenes des einzigen und wahren Universalen Vaters.
Wann alles vollendet sein wird, dann werdet ihr, die Cherubine der Schriften, euren Wächterdienst einstellen und gestatten, daß alle Meine Erdenkinder die unendlichen, von der Liebe des Vaters erschaffenen Räume durcheilen können. Ich bin Zeuge der schöpfungsfreudigen Liebe dieses Vaters. Keiner kennt den Vater so wie Ich und mehr als Ich. Seine Kinder hatten von Ihm das Recht, die unendlichen Räume zu durchfahren, auf unendlich vielen, geschaffenen Welten zu verweilen und die unendlichen Früchte Seiner Liebe zu pflücken, aber sie hatten nicht dieses Recht, Seine höchsteigene Liebe zu mißbrauchen und sich selbst, das eigene Leben und jenes der Brüder zu verraten.
Wir haben Noah, Moses, Elias, Henoch und viele andere gesandt. Der Bruder Elias, ein großer Sohn des Vaters, rief aus: ,Ich verzehre mich vor Eifer für Gott, den Herrn der Heerscharen.' Und wie er, haben alle anderen, die Wir ausgesandt haben, Jenen angebetet, der Seine himmlischen Heere im voraus auf der Erde aufgestellt hat. Wir trugen Elias und viele andere zu unseren Sternschiffen und dabei erfuhren sie schon die erste Auferstehung des Fleisches, von der alle Propheten gesprochen haben und auch Johannes in der Apokalypse im Zusammenhang mit dem Tausendjährigen Reich berichtet.
Immer haben Wir die Menschen der Erde begleitet, wie es einst auch Raphael mit dem jungen Tobias tat. Niemals haben Wir sie allein gelassen. Unser Wort war Rettung und wahre Erkenntnis für alle jene, die es annehmen wollten als Licht der Wahrheit. Den Propheten zeigten Wir die Zeit des Endes und des Endsieges des Gottes der Heerscharen über eine törichte Empörung vieler Seiner Kinder. Ezechiel wurden Dinge gezeigt, die sich gerade jetzt auf der Erde abspielen und in Kürze geschehen werden. Es steht nicht geschrieben, daß Gott die Finsternis erschaffen hat, sondern daß Er das Licht erschaffen und es von der Finsternis getrennt hat. Denn diese ist erschaffen von einem, der Macht hatte, dies zu tun. Alles, was der Vater gemacht hat, war gut und zwar ausschließlich gut, wie es in der Schrift, welche die Schöpfung erzählt, wiederholt bestätigt wird. Nach dem Auszug, der auf Erden stattfinden wird und der nicht seinesgleichen findet in der Geschichte der Welt und der Kirchen, wird jedes menschliche Gesetz seinen Platz räumen vor dem göttlichen und universalen Gesetz des Himmlischen Vaters. Die Kinder der Allumfassenden Liebe werden nicht mehr verführt werden, sich selbst zu entehren; jedes übertünchte Grab wird sein Inneres zeigen. Die Geschichte des Bösen wird ihren Abschluß haben, und jeder Betrug des Fürsten der Finsternis wird entlarvt werden. Bald wird die Buhlerin die sieben Donnerschläge vernehmen, die versiegelt waren. Machet euch bereit, die ihr Hunger und Durst leidet infolge der Ungerechtigkeit; das Himmelreich ist nahe, und alle werden es sehen. Kein einziger Wunsch eures Herzens wird verloren gehen."
Alle erhoben sich, und einstimmig erscholl es:
„Vater unser, der Du bist im Himmel,
geheiligt werde Dein Name!
Dein Reich erscheine!
Dein Wille geschehe
wie im Himmel, so auch auf Erden!
Gib uns heute unser tägliches Brot!
Vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir sie unseren Schuldnern vergeben!
Und führe uns in der Versuchung,
und erlöse uns vom Übel. Amen."
Der Körper des Herrn und der wunderbaren Frau wurden hellstrahlend, indem sie ein großes Licht von sich gaben. Er stand in goldenem Licht, und Sie strahlte in schneeweißem Licht, welches den ganzen Raum erfüllt. Zuerst überwog das schneeweiße Licht des Körpers der Jungfrau, als ob in diesem Tempel eine Sonne von unvergleichlichem Glanze aufging. Es ergoß sich in jede Ecke und schuf eine wunderbare Wirklichkeit, die alles und alle durchdrang. Ich merkte, daß mein Körper und der aller Brüder allmählich in dieses Licht übergingen. Ich begann in mir die ganze innere Wirklichkeit eines jeden zu empfinden und zu erleben und hatte auch teil am inneren Wesen der Frau, wie dies auch allen anderen widerfuhr. angels-light.org
Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Regung und mögliche Erkenntnis klangen zusammen wie eine großartige und liebliche Symphonie und ergaben eine Harmonie des Denkens und der Herzen. Alle waren wir Eins; die Ekstase, welche die Frau aus dem All und Ihr Licht hervorrief, vereinte und belebte alle und alles.
Ich nahm Welten wahr und Brüder von anderen Welten, die nicht dort waren. Ich empfand eine erschütternde Liebe und eine verzehrende Sehnsucht, welche jede meiner Kräfte zum Vater hinlenkten. Ein Lichtregen ergoß sich von oben und durchdrang alles, ein tiefes Gefühl von Reinheit und Befreiung schaffend.
Hierauf begann der Körper des Herrn auszustrahlen; er war leuchtender als eine Sonne, und Sein goldenes und überaus feines Licht drang überall ein und schenkte Verzückung und innere Erfüllung. In diesem Hause von verschmelzenden Lichtern gewahrte ich ganze Universen. Ich ahnte, daß der Mensch in seinem Geiste keine Grenzen hat, und fühlte mich gleichsam sanft in entzückende Geistestiefen hineingeschmolzen.
Als alles auf dem Höhepunkt angelangt war und ich mich in der Liebe aller Brüder empfand, in jener reinsten und innigen Liebe der Frau, in der hinreißenden Liebe des Gott-Menschen, griff ein erhabenes Feuer um sich und drang in jedes lebendige Wesen ein. Es war wie ein Getragensein von Abgrund zu Abgrund, von Welt zu Welt, vom Himmel zu Himmel und von Ekstase zu Ekstase. In jenem Feuer war alles offenbar und jede Erkenntnis klar. Ich hörte wieder die Worte, die uns gegeben worden waren, und wurde gewahr, daß dieses Feuer sie alle ausdrückte. Ich sah von der Höhe ein Göttliches Antlitz von unbegreiflicher Schönheit herniederkommen; es stieg herab, um jede Faser unseres Wesens und das aller Brüder, der Jungfrau und des Herrn in Besitz zu nehmen. Ein zweites Göttliches Antlitz kam aus den Tiefen und tauchte in jedem lebendigen Sein auf.
Es kam schließlich ein drittes, das von jedem Teile und jedem Punkte hervorzukommen schien; es umfing und entzündete alles in einer Sehnsucht nach Frieden und Liebe, die einen einzigen Willen erzeugte, sich in der Gottheit zu verlieren.
Dann war alles zu Ende, und für einen Augenblick, nach solchen Erlebnissen, schien der Ort wie erloschen, bis die Kräfte wieder natürliche Eigenart annahmen, wie sie den Lebensbedingungen entsprachen, die unter einer solchen Sonne in jener Natur möglich waren.
Wir kehrten zur Flugscheibe zurück. Der Abschied war ein großes Fest und ein unbedingter Beweis der Liebe und Brüderlichkeit von seiten der Brüder. An Bord stiegen Raphael, Firkon, Kalna, Ilmuth und Zuhl, der das Steuer übernahm. Die fliegende Scheibe erbebte kaum, und wir stiegen in den großen Himmel des Lichtes auf, dem Mutter- und Sternschiff zu, das ruhig im Raume stand. Die Rückreise zur Erde begann.
Die letzte Begegnung
Anfang September 1981 wurden wir zur letzten Begegnung gerufen.
Wir begaben uns ins Gebiet von Genua. Am Orte angekommen, sahen wir die Flugscheibe, die im Grau jenes Tages wie ein Wunder erschien. Drei menschliche Gestalten bewegten sich auf uns zu, und wir warteten auf sie mitten im Grase stehend. Mein Herz war bewegt und verging schier bei dem Gedanken, daß wir sie nicht mehr so von der Nähe wieder sehen würden.
Der Anblick der Jungfrau mit ihrem göttlichen Wesen, die eine solch große Liebe in sich trug, um die Erdenmenschen so einfach zu besuchen, und ihre überirdische Schönheit rührten mich so, daß ich kaum die Tränen zurückhalten konnte. Auch meine Brüder waren sichtlich gerührt und hatten den Blick auf die drei Besucher gerichtet. Es war nicht so, wie früher, als wir uns in jener Welt befanden, die wir besucht hatten. Und doch, die Jungfrau stand vor uns wie damals, und das Herz brannte in uns von begeisterter und reinster Liebe.
Die Jungfrau lächelte und blickte uns voller Liebe an. „Nun", sagte sie, „alles ist geschehen. Ihr seid bereit für eure Mission, als Zeugen dessen, was ihr gesehen und gehört habt. Der Geist Gottes wird euch helfen."
Ich fühlte mich so klein und unvollkommen vor diesem holdseligen Wesen, daß ich nicht zu sprechen wagte. Sie wartete und lächelte von neuem, und so überwand ich alle Zaghaftigkeit.
„Was sollen wir tun ?” fragte ich, „und wie sollen wir es tun ?”
Sie sammelte sich in ihrer ausdrucksvollen, lieblichen Art, als ob sie uns Zeit lassen wollte, unsere ganze Aufmerksamkeit zusammenzunehmen. Dann begann sie:
„Es ist nicht nötig menschliche Programme zu machen. Der Geist wird euch führen und lehren, was ihr tun und was ihr sagen sollt. Ihr wißt jetzt genug. Habt ihr nicht gesehen, mit welcher Einfachheit wir euch in eine derartige Erfahrung eingeführt haben ? Nun gut, das ist die größte Lehre des Himmels für euch, Kinder: die Einfachheit, welche Demut ist !”
Sie wiederholte mit Nachdruck, und es klang wie eine Melodie: „Einfachheit, Schlichtheit und Demut !”
Ein tiefer Frieden durchdrang mein Wesen und ließ jegliche Frage bezüglich der Zukunft der Mission, die uns anvertraut worden ist und die jetzt ausgeführt werden sollte, schwinden. Die Jungfrau sagte noch andere Dinge; Raphael und Firkon folgten aufmerksam ihren Worten und lächelten dann und wann. „Mehrmals wurde uns von dem Buche gesprochen, das veröffentlicht werden soll", fragte ich. „Was sollen wir tun ?”
„Was bedeutet jetzt das Buch ?” antwortete Sie ganz gütig Der Herausgeber wird kommen, und der Geist wird auch ihn führen, daß er es den Wünschen des Himmels gemäß veröffentlicht. Seid vertrauensvoll, damit Gott allezeit eure Schritte lenken kann !” Es war ungefähr Mittag. Die Wolken, die den Himmel bedeckten, lichteten sich, und zwischen den Wolkenhaufen und Nebelschwaden blickte strahlend die Sonne hervor. Die Jungfrau sah aus, als sei sie mit diesem goldenen Lichte bekleidet. Sie war wundervoll und hinreißend schön. Unwillkürlich knieten wir uns nieder.
Firkon begann zu beten: „Der Engel des Herrn brachte der Jungfrau Maria die Botschaft."
„Und sie empfing vom Heiligen Geiste", erklang die Stimme Raphaels.
Wir waren alle niedergekniet, wir Brüder der Erde und die Brüder aus dem All, rund um die Jungfrau, die aufrecht dastand und die Hände gefaltet hatte, ihre leuchtenden Augen zum Himmel erhoben. Ihr Kleid schien aus feinster, hellblauer Seide zu sein und hatte keine Naht. Um ihre Hüften trug sie einen weißen Stoffgürtel. Das Kleid hatte weite Ärmel, die am Gelenk zusammengebunden waren. Ihre braun-blonden Haare wallten ihr über Schultern und Rücken.
Raphael trug eine goldfarbene Tunika, die zeitweise einen Farbton zwischen dunkelgelb und kastanienbraun anzunehmen schien. Firkon trug einen weiten, khakibraunen Fluganzug. Beide hatten als Fußbekleidung Sandalen von kupferähnlicher Farbe, während die Jungfrau barfuß war.
Raphael begann das Ave Maria zu beten. Wir beteten ihm nach, und unser Herz erfüllte sich mit unsagbarer Seligkeit. Angesichts dieses hehren Wesens hätte ich am liebsten so verbleiben mögen, ohne mich je wieder erheben zu müssen, so groß war die Freude meines Herzens und das Gefühl, mit ihr in den Raum zurückkehren zu dürfen. Sie aber lud uns mit einem sanften Zeichen der Hände ein, aufzustehen.
„Ihr werdet wenig Verständnis finden bei den Menschen", sagte sie; „jene aber, die verstehen wollen, werden euch zuhören. Viele, die an Gott glauben, werden euch der Entheiligung beschuldigen, weil ihr gewagt habt, himmlische Wirklichkeiten und übernatürliche Geschöpfe in kosmischer Gestalt darzustellen.
Fragt sie, warum Gott Selbst in den Kosmos hat herabsteigen und auf Erden menschliche Form annehmen wollen. Fürchtet euch nicht; der Geist wird euch führen und Beistand leisten, welcher auch denen zuteil wird, die sich im Dienste Jesu und Seiner Sache widmen, nämlich eurer Rettung."
Die Jungfrau sagte uns noch viele Dinge bezüglich der kommenden Zeit sowie der uns anvertrauten Mission und machte uns auf einige Probleme aufmerksam, denen wir im Laufe unserer Zeugnisablegung begegnen müßten.
„Ihr braucht nichts zu fürchten", sagte sie; „ihr werdet euer Zeugnis geben. Seid demütig und dient euren Brüdern, wie Gott uns dient und wir euch dienen. Ich werde euch immer nahe sein und werde für euch sorgen wie eine Mutter."
Sie sagte uns noch andere Dinge und gab uns noch weitere Empfehlungen, gütig und besorgt wie eine Mutter und Schwester, weise und klug. Hierauf segnete Sie uns, indem sie jedem die Hände auflegte, und lächelte uns zu, und während wir noch im Grase knieten, entfernte sie sich mit Raphael und Firkon.
Die Scheibe flog wie ein Blitz davon. Wir fühlten im Herzen einen großen Frieden, und ich hätte weinen mögen, weil ich wußte, daß dies unsere letzte Begegnung war.
Ein Geschenk der Rettung
Es fiel uns nicht sehr leicht, uns wieder an das Alltagsleben zu gewöhnen ohne weitere Begegnungen mit den Brüdern. Aber wir hatten den „kosmischen Kontakt" nicht verloren, und das ermöglichte uns in der ersten Zeit, unsere Klagen zum Himmel zu schicken. Es wurde uns besonders nahegelegt, daß wir unser Zeugnis unter den Erdenbrüdern ablegen müßten, ohne sonstige Begegnungen oder außerordentliche Dinge zu erwarten.
Ich erinnerte mich an vieles, das uns gesagt worden war. Jetzt begriff ich, warum uns wiederholt gesagt wurde: „Ihr müßt einen starken Glauben haben." Tatsächlich hatte ich den Eindruck, lange Zeit in Licht getaucht gelebt zu haben, und nun fühlte ich mich in dunkelste Finsternis geworfen. Ich begann jetzt wirklich zu erfassen, was es in dieser Welt bedeutet, Glauben zu haben, um dem Lichte entgegengehen zu können. Diese Tage waren für mich sehr hart.
Es kamen mir wieder einige von ihren Sätzen in den Sinn: „Ihr werdet wissen, aber ihr werdet wie alle anderen sein", oder: „Wer immer auf Erden eine Erfahrung gemacht hätte wie ihr und würde wieder ins normale Leben zurückversetzt, wo er ohne unsere Hilfe weiterleben müßte, der würde wahnsinnig werden. Aber fürchtet euch nicht; ihr werdet nicht den Kopf verlieren. Keiner von euch wird wahnsinnig werden." Und das gab mir großen Trost und innere Kraft, die mein Weh bedeutend linderten.
Auch Tina und Paul mußten dieselbe Prüfung bestehen. Bisweilen sprachen wir lange darüber, und Tina löste sich in Tränen auf und schien trostlos. Ich begann, manchen befreundeten Personen etwas von den gemachten Erfahrungen zu erzählen, die ich als Hauptperson mit den anderen erlebt hatte. Die Worte machten die Runde, und in der Stadt begann man zu reden. Es fehlten nicht die ersten mißtrauischen Äußerungen und die ersten schmerzlichen Erfahrungen, die zu den inneren Schwierigkeiten hinzukamen.
Tina wurde nahegelegt, sich für gewisse Zeit herauszuhalten. himmels-engel.de
In Begleitung von Paul fing ich an, zu den ersten Gruppen von Personen zu sprechen, die gewünscht hatten, über das Vorgefallene unterrichtet zu werden. Paul fühlte sich stark und sicher. In mir hingegen war ein gewisses Widerstreben erwacht, eine Folge vor allem meiner angeborenen Schüchternheit. Angetrieben vom Mute Pauls, trat ich bei Versammlungen auf, die da und dort in Genua abgehalten wurden. Sobald ich dann zu sprechen anfangen mußte, kam eine Kraft über mich; ich fühlte mich in Frieden, und eine starke Liebe ließ mir aus meinem Innern die rechten Worte zufließen. Danach trat wieder mein früherer Zustand ein, und ich hätte mich am liebsten verstecken wollen. Wenn mir die Leute die verschiedensten Fragen stellten, so erinnerte ich mich daran, wie viele Fragen wir den Brüdern aus dem All gestellt hatten. Mehrere Male hatte ich jenem Engelwesen, Firkon, der uns nie seinen wahren Namen sagen wollte, die Frage gestellt, warum sie mit uns so viel Geduld und so unglaublich viel Liebe hatten. Und die Antwort war immer: „Gott liebt uns, und wir lieben euch." So fühlten wir uns jetzt gedrängt, diese Liebe den Erdenbrüdern zu überbringen.
In den sechs Monaten der Begegnungen mit den Brüdern hatte oft die Stimme des Herrn zu mir gesprochen. Sie forderte mich auf, mich in die Stille meiner Wohnung zurückzuziehen. „Schlag die Bibel auf", sagte sie, „und lies. Ich werde zu dir sprechen."
Das tat ich, und während ich die Worte der Schrift las, sprach Er zu mir, indem Er mir viele Dinge erklärte. Seine Stimme war angenehm und eindringlich und begeisterte mich, solange ich sie hörte. Ich war hingerissen von der Schönheit der biblischen Berichte und mußte staunen, daß das heutige Zeitgeschehen aus jenen uralten Worten herausgelesen werden konnte.
Ich sah Ihn oft in der Schwingung farbigen Lichts, in welchem Er mich eines Nachts besucht hatte. Manchmal spürte ich Ihn an meine Schulter kommen, und sogleich bemächtigte sich meiner eine große Seligkeit und ein Gefühl von tiefem Frieden, und die Freude hielt in mir Einzug.
Während ich eines Tages wieder an die Worte dachte, welche kurz zuvor die Brüder an uns gerichtet hatten, und aufs Geratewohl die Bibel aufgeschlagen hatte, war augenblicklich der Herr neben mir, und ich hörte Ihn sagen: „Zu lange schon weilte ich bei denen, die den Frieden hassen. Ich rede Worte des Friedens, sie aber drängen zum Krieg." Es waren die Worte aus dem Psalm 120 mit dem Titel: „Die Feinde des Friedens."
Ich war verwirrt und fragte, von welchem Krieg Er spreche.
Er antwortete:
„Die wahren Wirklichkeiten sind jene des Geistes, nicht jene der Materie. Wenn Ich zu euch spreche, meine Ich vor allem immer das, was den Geist betrifft. Andere Male aber habe Ich dir erklärt, daß die Materie eng verbunden ist mit dem Schicksal des Geistes." Es folgte ein tiefes Schweigen, in welchem ich die Gegenwart des Herrn, der Sich jetzt auf meiner rechten Seite befand, deutlicher spürte. In einem ernsten Ton, der mir traurig vorkam, sagte Er:
„Ein großer Krieg, der bisher auf dem Planeten nicht seinesgleichen hatte, wird bloß ein blasses Bild sein von der Zerstörung, welche der Feind geistigerweise in den Kindern des Vaters anrichten wird. Wie in der Apokalypse des Johannes geschrieben steht, wird er sogar die Sterne des Himmels zum Fallen bringen. *) Aber nicht alle. Und der Vater wird mit Liebe und mit einem Geschenk der Rettung ohnegleichen für die Erde antworten."
*) Diese schwierige Stelle ist im UG-Heft 4 „Der große Vorläufer" Seite 3/4 vom HERRN selbst erklärt in dem Wort: „Die Kräfte des Himmels werden sich bewegen." D. H.
Ich erinnerte mich an das, was uns die Jungfrau bei der Begegnung auf der großen Ebene angekündigt hatte. Ich verstand, daß es Bezug hatte auf das dritte Geheimnis von Fatima und auf die Geschehnisse, die dem Tausendjährigen Reiche, wie es von Johannes in der Apokalypse prophezeit ist, vorausgehen. Nochmals war Stillschweigen. Ich sah Sein Antlitz von Licht umflossen. Ich spürte, daß Er noch etwas sagen würde, und wartete gespannt. Diese Ankündigung war von einzigartiger und außerordentlicher Schwere für die Erdenmenschen; ich empfand sie jedoch als ein großartiges Zeichen der Barmherzigkeit und Rettung. Er fuhr fort: „Leset die Botschaften Meiner Leibesmutter: Fatima, La Salette und andere. Sie ist zu euch herabgekommen, um einen großen und starken Samen der Liebe und Rettung auf die Erde zu bringen, andererseits aber zu einer ernsten Warnung an jene, die den Triumph des Bösen für sich selbst und für die Brüder wollen. Diese Verfechter des Unheils", schloß Er, „werden keinerlei Entschuldigungen haben. Denn es gab solch große Offenbarungen, daß sie selbst die Blinden und Tauben erreichen müssen."
Der Herr war jetzt nicht mehr in jener Gestalt neben mir gegenwärtig. Mein Herz loderte von unsagbarer Liebe, wenn auch Seine letzten Worte in mir ein Gefühl von Traurigkeit hervorgerufen hatten.
Ich hätte von hier aus meinem Zimmer hinausgehen mögen, um jedermann und jedem Bruder, den ich auf der Straße treffen würde, zu sagen, daß man etwas unternehmen müßte.
Ich erinnerte mich auch an die Worte Jesu, daß niemand über dem Meister stehe. Ich notierte die gehörten Worte in meinem Heft, wie ich es immer tat, und ich war entschlossen, mit ganzem Herzen meinen bescheidenen Beitrag zu leisten für die gute Sache der Rettung dieser Welt, welche allen Menschen guten Willens anvertraut ist.
Strahleneinwirkung erforderte Auto-Reparatur als Beweis
Genua 4. März 1984
Im zweiten Kapitel meines Buches „Engel in Sternschiffen", herausgegeben vom Verlag Edizioni Mediterranee Roma habe ich wie im deutschen Manuskript von jener ersten Erfahrung erzählt, die mich erstmals mit einem fliegenden Diskus aus dem Raum bekannt machte.
Mit den wichtigen Dingen beschäftigt, die sich mir in der Erinnerung an jenes erste Mal aufdrängten, habe ich etliche Einzelheiten vernachlässigt, von denen ich jetzt Kunde geben möchte, da ich eine freundliche Anfrage von den Leitern der Zeitschrift UFO-Nachrichten Wiesbaden erhalten habe. Auf den Seiten des zweiten Kapitels von „Engel in Sternschiffen" habe ich alles berichtet, was ich mir von jener ersten Begegnung mit dem Raumschiff aufgeschrieben hatte, aus dem der Erzengel Raphael ungefähr 2 Stunden mit mir sprach. Aber was ich nicht schriftlich offenbarte, sondern nur einigen Zeugen des Vorfalls, keine Augenzeugen - aber ich habe mit ihnen kurz danach gesprochen - ist, daß aus dem Raumschiff, das während der ganzen Zeit über den Bäumen des Waldes hing, im Moment seines Starts eine solche Energie ausströmte, daß die Werkstoff- und Gummidichtung des Motors meines Autos, eines Fiat 500 L, schmolzen. Was vor allem interessiert, ist, daß der Motor in dem Augenblick, als ich ihn anlassen wollte, eine große Rauchwolke ausstieß.
Dem Mechaniker, den ich wegen der Panne anrief, konnte ich nicht den wahren Grund des Zwischenfalls erzählen, da ich fürchtete, daß mir nicht geglaubt würde. Er prüfte den Wagen, war verblüfft und konnte als einzige Erklärung angeben, daß ich vielleicht wegen des Verkehrs sicher mit niedriger Geschwindigkeit gefahren sei und so den Wagen in einem Maße überhitzt hätte, daß die Werkstoff- und Gummiteile geschmolzen seien. Aber er konnte sich die Sache nicht richtig erklären. Ich meinerseits insistierte nicht weiter und sagte, daß es wahrscheinlich so gewesen sei. So stellte er keine weiteren Fragen. Da ich die These des Mechanikers nicht widerlegen konnte und um ihm nicht meine nahe Begegnung mit dem Außerirdischen fliegenden Diskus enthüllen zu müssen, schwieg ich und ließ ihn in seinem Glauben, was den Zwischenfall betraf.
So kam der Abend jenes bedeutungsvollen Tages, und ich mußte im Zug nach Genua zurückkehren. Ich ließ meinen Fiat 500 zur Reparatur in Finale.
Im Folgenden fragte ich Raphael und die anderen Raumbrüder danach, warum sie den Schaden von ihrem fliegenden Diskus aus verursacht hätten, eine Sache, die mir Ungelegenheiten wegen meiner Rückreise nach Genua und wegen des Geldes für die Reparaturen bereitet hätte. Ich sagte zu Raphael, daß mir das alles nicht in Übereinstimmung zu stehen schien mit ihren Belehrungen über die universale Liebe.
Raphael war bei seiner Antwort und bei der Erklärung, warum das geschehen sei, sehr maßvoll. Er erklärte, daß es sehr wichtig gewesen sei, damit ich keinen Zweifel hatte, wirklich eine nahe Begegnung mit dem Diskus und mit ihm zu haben. So, nachdem ich dieses unmißverständliche Zeichen einer Begegnung mit ihnen gehabt hätte, würde ich keine Zweifel mehr haben, etwa geträumt zu haben oder das Opfer seltsamer Fantasien geworden zu sein. Nach ihnen war die Tatsache, daß die kosmische Energie, die von dem Raumfahrzeug ausging, meinem Auto einen empfindlichen Schaden zufügen konnte, ein unwiderlegbarer Beweis für die Realität dessen, was ich erlebt hatte. Sie ermahnten mich, mir keine Sorgen zu machen und nicht zuviel nach dem Warum zu fragen. In der Tat, wenn es so gewollt war, hatte es auch seinen Grund.
Ich möchte nun eine andre Tatsache enthüllen, immer in Bezug auf jene erste Begegnung, von der nur zwei meiner Freunde in Genua Kenntnis erhielten. Entgegen den Bitten Raphaels war ich zu jener ersten Begegnung mit einem Mini-Aufnahmegerät gegangen, das ich in meiner Tasche trug und die ganze Zeit eingeschaltet hatte in der Absicht, soviel wie möglich aufzuzeichnen. Raphael, der ohne Zweifel von der Sache wußte, ermahnte mich, keinen Gebrauch von technischen Hilfsmitteln während der Begegnung mit ihm zu machen. Aber er drängte mich nicht, das Gerät auszuschalten. Er wies auch darauf hin, daß keine Fotoapparate zugelassen seien.
Während meiner Rückreise von Finale nach Genua nach dieser Begegnung, hielt ich mein Mini-Aufnahmegerät ans Ohr, um zu hören, was von der ersten Begegnung wohl festgehalten war. Mein Glück war groß, da das Gerät, wenn auch in unregelmäßiger und unvollkommener Weise, einige Stellen meiner Unterhaltung mit Raphael wiedergab und man deutlich das Summen des Raumschiffes hörte, das mich aus der Nähe kontaktet hatte.
Am Morgen danach, als ich in Genua meinen beiden Freunden ihr Mini-Gerät zurückgeben mußte, konnte ich mich nicht enthalten, ihnen eine Andeutung, wenn auch in indirekter Weise, von dem Motiv zu machen, warum ich von ihnen den kleinen Apparat geliehen hatte. So sollten sie wenigstens den ersten Teil des bespielten Bandes hören. Zu meiner großen Überraschung war er fast ganz gelöscht, wie von einer unsichtbaren Hand. Das, was übriggeblieben war von dem Summen und der Stimme, schien auf sehr seltsame Weise aus einer Löschung hervorzugehn, welche die Freunde als schwer erklärlich bezeichneten.
Diese und andere Einzelheiten, die ich absichtlich in der italienischen Ausgabe von „Engel in Sternschiffen" weggelassen hatte, tragen sicher nichts Besonderes auf der menschlichen Ebene bei zu den innerlichen und geistigen Realitäten jener übernatürlichen Tatsachen, die ich, Tina und die anderen Freunde in Genua erfahren haben. Aber für uns bleiben sie eine Bereicherung der Erfahrungen, die wir machten, und die als äußere Beweise dienen können. Sie vervollständigen auch auf der menschlichen Ebene das große und mitempfindende Interesse und die bewunderungswürdige Tätigkeit der außerirdischen Brüder, die uns besuchten.
Giorgio Dibitonto, Genua
NACHWORT VON EUFEMIO DEL BUONO
Nach den Darlegungen einiger historischer Fakten in meinem Vorwort, mögen diese Nachträge noch als aufschlußreiche Ergänzungen dienen.
Um den Ausflug in die Vergangenheit zu vervollständigen, bleibt nur noch, die Aufmerksamkeit auf die Heiligen Schriften zu lenken. Wenn man die Schauungen der Heiligen Bücher von Völkern der ganzen Erde nimmt und mit hellhöriger Aufmerksamkeit darin liest, so wird man entdecken, daß die Himmelswagen in den Schriften von Indien, China und Amerika, daß die Gefiederte Schlange des Popul Vuh, der Bibel der Quiché-Indianer des großen Mayastammes, daß der Feuervogel der Hopi-Indianer, die durchsichtigen Sphären und die Himmelsperlen der Bücher Kaniur und Taniur, die Heiligen Häupter des Lamaismus von Tibet und die Wolken, die Wirbel und die Feuerwagen des Alten und des Neuen Testamentes, -daß alle diese Ausdrücke das gleiche sind wie die Vimana's oder Ventla's der asiatischen Inder, wie die mächtigen Flugzeuge des Gottes von Homer, die Kugeln und Scheiben am Himmel bei Cicero, Julius Obsequens, Plinius D. Älteren, Seneca, Valerius Maximus und Xenophon, das gleiche wie die Sphären und die Trompeten des Lycostenes und schließlich wie die Scheiben und die Zigarren unseres Zeitalters, mit dem einzigen Unterschied, daß jene Sichtungen in mystischer und ehrfürchtiger Sprache erzählt und im Lichte der damaligen Erkenntnisse erklärt werden.
Erich von Däniken behauptet in seinem Buch „Erinnerungen an die Zukunft", daß Ezechiel am Flusse Kebar nicht den Wagen Gottes sieht, sondern ganz einfach ein Raumschiff, das vom Propheten, versteht sich, mit dem Wortschatz seiner Zeit beschrieben wird, ohne etwas über Raumflüge zu wissen.
Als der NASA-Ingenieur (vom Amerikanischen Raumfahrtunternehmen) Josef F. Blumrich dieses Buch gelesen hatte, war er verärgert über eine derartige Behauptung, sowohl vom wissenschaftlichen Gesichtspunkt aus als auch vom religiösen. Er beschließt daher, die vom Schriftsteller aufgestellte These mit seiner wissenschaftlichtechnischen Kenntnis zu widerlegen, wobei er dieselben Zitate des Propheten auf's Korn nahm. Zu seiner großen Überraschung jedoch mußte er am Ende seiner Studien zugeben, daß von Däniken recht hatte; denn - die genauen Beschreibungen des Propheten gestatteten es, ein kegelförmiges Raumschiff ingenieurmäßig zu entwerfen, das nicht nur technisch möglich, sondern für seinen Zweck auch leistungsmäßig sinnvoll erschien. Blumrich berichtet über seine Arbeiten ausführlich in seinem Buch „Da tat sich der Himmel auf", in dem er eigentlich die Unhaltbarkeit der Behauptungen Dänikens nachweisen wollte: „Kaum jemals war eine absolute Niederlage so reich belohnt, so faszinierend und so erfreulich."
Heute, nach George Adamski und nach diesem Buch „Engel in Sternschiffen", können wir die beiden Auffassungen so zusammenfassen: Man kann behaupten, daß Ezechiel und die Propheten wirklich fliegende Scheiben und Raumschiffe gesehen haben und sogar mitgeflogen sind; und man kann ebenfalls sicher sein, daß es die „Wagen Gottes" sind. Darum schließt von diesen beiden Wirklichkeiten keine die andere aus, sondern liefert darüber einen Bericht und eine Synthese in religiös-wissenschaftlicher und in wissenschaftlich-religiöser Verschlüsselung.
Tatsächlich ist klar, wie uns G. Adamski gelehrt hat und wie soeben in diesem Buch bestätigt wird, daß es keine geschaffene Wirklichkeit gibt, die nicht religiös wäre, weil alles in Schwingung versetzt wurde vom Unendlichen Logos und weil nichts von dem, was Gott in den Kosmos versetzt und dem Menschen gegeben hat, dem Menschen selbst unbekannt oder unverständlich bleiben kann.
Daher ist es offensichtlich, daß mit diesen Ausführungen nichts entheiligt werden, sondern nur deutlich werden soll, daß diese „kosmische Luftflotte" auf unserem Planeten immer gewirkt hat und weiterhin wirken wird, und daß ihre Ziele übernatürlicher Ordnung und Herkunft sind.
Heute können wir die Zeugnisse von Ezechiel, von den Propheten und von den modernen Kontaktlern lesen und die kosmische und übernatürliche Wirklichkeit der Besucher, die aus dem All kommen, verstehen.
Im übrigen, und dies ist die geistige Seite des Phänomens, können wir gut glauben, daß das Universum nicht eine zufällige Begegnung von Atomen ist, wie manche gerne behaupten, sondern die Verwirklichung eines großen Planes, der aus dem Geiste Gottes entsprungen ist, und daß die Schöpfung selbst von genauen und zusammenstimmenden ewigen Gesetzen geregelt wird.
Über die Möglichkeit anderer Lebensformen im Kosmos drückt sich ein großer Theologe, der Dominikaner Pater Monsambré, so aus: „Warum sollen die Sterne nicht bevölkert sein von weniger großen Wesen als die Engel, aber größeren als wir ? Zwischen dem schauenden Leben . der reinen Geister und unserem zusammengesetzten, vernünftigen und vegetativen Leben gibt es gewiß Platz für andere Lebensformen, und könnte man nicht denken, daß der Göttliche Hirte die 99 Schafe in den Weiten des Weltraumes zurückgelassen hat, um hier unten das hundertste zu suchen, das verloren war ?”
Die Erde ist also nur eine von den vielen Wohnungen im Hause des Vaters, sie ist ein Planet der Prüfung, der Wiederherstellung und der Heilung, wo die Menschheit kraft ihres freien Urteils und ihres schwachen Gewissens Wege des Schmerzes und des Leidens durchlaufen muß, um sich geistig zu verfeinern und so mühsam die Sprossen der Entwicklungsleiter höherzusteigen.
Wenn man schließlich annimmt, daß andere Intelligenzen oder, wie Pater Monsambré sagt, andere Lebensformen, die mit einem Bewußtsein und folglich mit einer der menschlichen überlegenen Wissenschaft ausgestattet sind, die die kosmischen Gesetze der Liebe und der Brudergemeinschaft beachten und die in anderen Wohnungen im Hause des Vaters wohnen, - wenn diese Wesen den Auftrag erhalten oder die freie Wahl getroffen haben, dem Menschen zu folgen in seiner Entwicklung, um ihn zu beraten oder ihn zu warnen, je nach Lage der Dinge, als Bürgen und Wächter der ewigen Gesetze, welche das Werden der Schöpfung regeln, dann erklärt sich der Grund, weshalb diese Intelligenzen mit ihren Fahrzeugen in Erscheinung getreten sind, und zwar sowohl den gewöhnlichen Menschen (die davon lange Zeit erschüttert waren), als auch den Propheten, die als geistig weiterentwickelte Männer geeignet waren, höhere kosmische und mystische Gedanken und Belehrungen zu empfangen.
Auf Grund des oben gesagten erklärt sich auch, warum solche Wesen sowohl in den Büchern der antiken Geschichtsschreiber auftauchen, mit dem Bericht von klaren Sichtungen, als auch in den Heiligen Schriften aller Völker der Erde, mit moralischen Vorschriften und Warnungen, die geeignet sind, die Menschheit zu verbessern; es wird außerdem deutlich, warum sie niemals den Planeten überfallen und erobert haben; und schließlich ergibt sich offensichtlich das Warum ihrer beständigen Gegenwart an den Firmamenten der Erde, eine Gegenwart, die in besonderen Umständen mehr in die Augen fällt und ganz einfach massenweise geschieht, wenn die Menschheit an das Ende eines Entwicklungszyklus rührt.
Der Beweis, daß „das Ende der Zeiten" heranrückt, liefert der Mensch selbst mit dem schwerwiegenden Irrtum, den er begangen hat, daß er nämlich, nachdem ihm die Spaltung des Atoms gelungen ist, dessen unermeßliche Energie für seine ichsüchtigen und zerstörerischen Ziele zu verwenden. Dies bedeutet, einen schlechten Gebrauch der freien Urteilsfähigkeit zu machen, und wenn dies eintrifft, wird das unbeugsame und gerechte Gesetz von Ursache und Wirkung früher oder später in Kraft treten, um die stolzen Absichten des Menschen zurückzustutzen, indem es die tödlichen Wirkungen der aufgebauten negativen Wirkungen auf ihn selbst zurückschlagen läßt.
Der atomare Ausblick hat den Geist des Menschen herabgewürdigt und seine Weisheit beschämt, indem er ihn fähig macht, sich selbst und alle Arten, die auf der Erdoberfläche leben, auszulöschen; so ist er gleichfalls fähig, Haß und Zerstörung ins Universum zu tragen auf Grund des großen Mißverhältnisses zwischen seiner Intelligenz, welche durch technische, naturwissenschaftliche und raumtechnische Eroberungen hervorragt, und seinem Gewissen, das auf der Ebene der moralischen und geistigen Tätigkeiten versagt. Dies erklärt zuletzt den Grund dafür, warum seit 1945, zum Zeitpunkt der ersten Atombombenexplosion, diese außerirdische „Luftflotte" ihre Tätigkeit verstärkt und sich auf dem ganzen Planeten in großer Häufigkeit gezeigt hat bei Landungen und manchmal durch Kontaktaufnahme mit Erdenbewohnern aller Nationen und Schichten.
Nach eingehender Untersuchung des Phänomens «Fliegende-Scheiben - Außerirdische», wie bisher ausgeführt, jedoch ohne die Absicht, das Thema genügend oder gar erschöpfend behandelt zu haben, ist festzuhalten, daß der Inhalt des Buches „Engel in Sternschiffen" nunmehr mit mehr Verständnis gelesen wird.
Indessen könnte der aufmerksame Leser sich fragen, da er nun einmal die wahre Identität von Ramu kennt, ob die Außerirdischen nur zugunsten derer handeln, die an das Alte und Neue Testament glauben. Die Antwort ist von dieser kosmischen Luftflotte am 4. November 1954 gegeben worden, an einem Tag, an dem vierzig von fliegenden Scheiben aus den vier Windrichtungen von Rom in Deltaformation hervorkamen und dann über der Vatikanstadt, dem Mittelpunkt der Christenheit, ein großes Griechisches Kreuz, das Zeichen der Universellen Brudergemeinschaft, bildeten.11)
11) Einen hervorragenden Bericht gab Konsul Dr. Alberto Perege/Rom, (er nahm am 5. Internationalen UFO-Kongreß der DUIST, Mai 1963 in Mainz teil): „Vierzig UFOs in Kreuz-Formation über der Vatikan-Stadt". -Publiziert in „UFO-Nachrichten" (UN) Nr. 168, August 1970 V. Karl L. Veit.
Nach der Lektüre dieses Buches wird es nützlich sein, wieder nachzulesen über die Herrlichkeit des Herrn, die dem Ezechiel erscheint, über den brennenden Dornbusch, von dem aus der Herr zu Moses gesprochen hat, bevor Er an die Spitze Seines Volkes Säulen von Fliegenden Scheiben und Raumschiffen setzte, und über so viele biblische Zeugnisse in solcher Richtung; auf solche Weise wird man verstehen, daß alles, was Giorgio Dibitonto, Tina, ihre Freunde und andere Kontaktler von verschiedenen Rassen und Religionen erlebten, Teil einer großen Operation der Heimkehr und der Rettung der gesamten Menschheit ist, die von dieser Luftflotte in großem Maßstab auf dem ganzen Planeten angeführt wird.
Es nimmt nicht Wunder, daß die „Kontaktler" nicht aus den Reihen der gelehrten und wissenschaftlich Gebildeten ausgewählt worden sind, mögen sich auch manchmal Ausnahmen dabei finden; die Außerirdischen machen es ähnlich wie Jesus, der Sich gerne mit einfachen Fischern umgab: sie vertrauen ihre Botschaft einfachen Personen an, die mit großer geistiger Offenheit und tiefer Seelenkraft begabt sind.12)
12) Vergleiche die Liste der Kontakler und ihre Bücher, soweit sie im Ventla-Verlag veröffentlicht wurden, auch im UN 283, Nov./Dez. 1983.
D.H.
Mit diesen inneren Fähigkeiten und mit der Hilfe des Himmels kann man die Erfahrungen machen, welche das Buch uns erzählt, ohne daß es die leidigen Erlebnisse erwähnt, welche dem größeren Teil der Leute doch nur unwahrscheinlich vorkommen würden. Darüber war Ramu gut unterrichtet, wenn er zu Giorgio sagte: „Die Verwirrung, welche jetzt auf der Erde herrscht, erlaubt nur wenigen, völlig zu verstehen, daß sich alle Prophezeiungen zu erfüllen anfangen, die wir denjenigen Menschen geben, welche dazu geeignet sind, sie getreulich weiterzugeben. Sie wurden verlacht, mißverstanden, verfolgt und getötet. Und doch gingen ihre Worte zu allen Zeiten in Erfüllung. So viel Schmerz, ja, viel Schmerz würde den Erdenbrüdern erspart werden, wenn sie auf ihren Stolz und auf den Gebrauch der Gewalt verzichteten".
Für George Adamski war das Leben voller Bitterkeit. Giorgio Dibitonto ist sich dessen bewußt und gibt gleichfalls die Botschaft, die er empfangen hat, einzig auf Grund seiner Liebe und seines Glaubens weiter. Es liegt am Leser, sich in die rechte Geisteshaltung versetzen zu können, um sie anzunehmen und sich so zu verhalten, daß in seiner Seele sich das Licht ausbreiten kann.
In Fatima haben Tausende von Personen, die im Augenblick der Ankunft der Jungfrau gegenwärtig waren, ein Licht oder eine leuchtende Kugel vom Himmel auf den Ort herabkommen sehen, wo Luzia mit der Erscheinung sprechen konnte. Zeugnisse in diesem Sinne gibt es auch von selten nichtglaubender Personen, die sich dort befanden um das vorangekündigte Sonnenwunder zu sehen. Ich glaube, daß diese Kugeln und diese Wirklichkeit dieselben sind, wie sie Giorgio, Tina und ihre Freunde erlebt haben, und dieselben, welche George Adamski und Millionen anderen Menschen der Erde auf verschiedenste Weise, sowie auch den Propheten widerfahren sind. Ezechiel ist dafür das treffendste Beispiel, soweit es die Scheibe und das Raumschiff betrifft.
Der Evangelist Lukas schrieb, wobei er die Worte des Göttlichen Meisters überliefert: „Wenn ihr am Abendhimmel eine Wolke aufsteigen seht, so sagt ihr alsbald: Es gibt Regen, und so kommt es auch; und wenn ihr den Südwind wehen seht, sagt ihr: Es wird heiß werden, und es tritt ein. Ihr Heuchler, das Gesicht von Erde und Himmel wißt ihr zu deuten, aber wieso gebt ihr euch keine Rechenschaft über diese Zeit ? Und warum bildet ihr euch kein eigenes Urteil, was recht ist ?” Die Mahnung Jesu ist von George Adamski und von „Engel in Sternschiffen" wieder aufgenommen, und zwar in zeitgemäßem Verständnis, aber übereinstimmend mit den Evangelien, die schon vor zweitausend Jahren ankündigten:
„Es werden erschütternde und große Zeichen am Himmel erscheinen." Aber die schrecklichen Geschehnisse kommen vom Stolz und von der Dummheit der Erdenmenschen, während die Zeichen des Himmels Zeichen der Liebe und der Brüderlichkeit sind, bewirkt von den Außerirdischen Brüdern zur Rettung der Menschen.
E. D. B./Rom
GEORGE ADAMSKIS FINGERZEIG
... Es war unsere gleiche Religion, die es uns gelehrt hat. Wir stimmen überein mit der Bestätigung Christi in Bezug auf das „Haus der vielen Wohnungen". Wir haben auch ein Gebet, das besagt, „es geschehe Dein Wille wie im Himmel also auch auf Erden". Aber wie können wir dieser Anordnung gehorchen, wenn nicht jemand vom Himmel herabsteigt, um uns zu belehren ? Uns ist prophezeit worden, daß seltsame Ereignisse am Himmel geschehen, und es ist uns mehrmals versichert worden, daß solche Prophezeiungen sich bewahrheiten würden. Und wenn sie bewahrheitet sind, ist es dann nicht wahr ?
Was tun unsere kirchlichen Persönlichkeiten und unsere Priester ? Schicken sie sich vielleicht an zu bekennen, uns die ganze bisherige Zeit Märchen erzählt zu haben ? Oder entschließen sie sich zuzugeben, daß sich nunmehr alles bewahrheitet hat, daß alles das, was sie uns gelehrt haben, Wahrheit ist und daß wir heute sehen können, wie diese Wahrheit sich offen zeigt ? Es ist äußerst wichtig, daß sie diese letzte Möglichkeit in Betracht ziehen, weil die Bibel seit den ältesten Zeiten so oft ähnliche Erscheinungen erwähnt.
Da die Dinge so sind, so liefern diese vom äußeren All kommenden Raumschiffe, die als Fliegende Untertassen bekannt sind, unseren religiösen Lehren und den biblischen Zeugnissen die Stütze des Beweises. Wenn wir die Bibel und die Lehren der Geistlichkeit als Wahrheit annehmen müssen, so ist nunmehr der Augenblick gekommen zu beweisen, daß sie es sind. Die Erscheinungen der Fliegenden Untertassen erfüllen die Prophezeiungen !
Aus
G. Adamski
„Flying Saucers Farewell"
Abelard Schuman/New York, 1961
AUSSAGE EINES THEOLOGEN
... Ich glaube tatsächlich, daß in dieser großen Botschaft aus dem Kosmos kein Wort zuviel und keine Formulierung nur ungefähr gewählt ist... In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine Paulus-Stelle im Hebräerbrief aufmerksam machen, wo es im Vers 2 heißt: „Am Ziel dieser Tage sprach Er zu uns durch Seinen Sohn. Ihn hat Er zum Erben des Alls gesetzt, durch den Er auch die Äonen schuf... Er trägt das All durch Sein mächtiges Wort (V.3)."
Es ist also mit „Allem" (gr.) = das All sicher mehr als nur der sichtbare Raum oder Weltraum gemeint, sondern auch die geistigen Welten „jenseits der Himmelsschranke". ..13)
13) Vergl. Seite 78 Fußnote über „Sieben Himmelsstufen". D.H.
BRIEFWECHSEL GENUA / WIESBADEN
Genua, 10. März 1984
G.D. & T.d.P.
Liebste Anny und Karl !
Vorweg danken wir Euch für Eure Forschungsarbeit in Europa samt Verbreitung in so viele Länder. Das ist alles wirklich sehr interessant und anerkennenswert.
Sehr hervorzuheben und in Übereinstimmung mit dem was wir wissen, ist Eurer Werk „Evakuierung in den Weltraum". Ihr seid wirklich von Gott inspiriert.
Mir gefällt sehr, daß sich in Euren Buch-Herausgaben als Bezugsquellen auch die Bibel und die heiligen Schriften befinden. Das ist alles in Übereinstimmung mit dem, was wir sagen. Das sind dieselben Belehrungen, die wir von den Brüdern empfangen haben.
Neulich nachts habe ich geträumt, daß Jesus zu seiner großen Herde von Schäflein und Lämmern in zwei Sprachen sprach: Italienisch und Deutsch. Es war ein heller großer Traum, wie eine Vision.
Seit diesem Erlebnis haben wir verstanden, wie viel Jesus sich erhofft von der Veröffentlichung des Buches „Engel in Sternschiffen" in Eurer Sprache und in Euren deutschsprechenden Ländern zum Heil so vieler Seelen und aller Menschen guten Willens.
Was die beiden Fragen betrifft, die Ihr uns gestellt habt, so sagen wir:
1.) Die Sichtkontakte gibt es noch, aber nicht wie früher, Sie sind seltener.
2.) Um uns über die drohende Gefahr zu informieren, wird es ein großes Zeichen am Himmel geben, das für die ganze Menschheit der Erde sichtbar ist und zur betreffenden Zeit die kosmische Botschaft bestätigen wird. (Das Kreuz. D. H.)
Ich schließe einen ersten Bericht bei, der zwei unveröffentlichte Neuigkeiten vermittelt zu dem, was mir bezüglich der ersten Begegnung in Finale widerfuhr, als ich das erstemal dort allein gewesen bin.*) Es sind zwei unveröffentlichte Einzelheiten, die ich das erstemal Euch angebe. Im Folgenden könnt Ihr noch weitere Neuigkeiten von uns haben.
*) Betrifft die Begebenheiten in Kap. 18.
Vorläufig umarme ich Euch in der Hoffnung, bald etwas von Euch zu lesen...
Euer Giorgio
Liebste Anny und Karl !
Wieviele Dinge möchte auch mein Herz Euch sagen ! Ich liebe Euch in der Liebe von Jesus und der Jungfrau Maria. Ihnen dankend und sie lobend für Euch und Euer Dasein. Ihr seid in unseren Herzen und in unsere täglichen Gebete eingeschlossen. Wir denken an Euch wie an liebe Freunde, wie an gute Geistesgeschwister, schlichte und großmütige.
Möge der Herr immer Licht, Frieden und Liebe mit viel Freude Euch schenken. Möge die Jungfrau Maria Euer Tun segnen, jeden Eurer Herzensgedanken.
Es unterstützen Euch die Engel, unsere himmlischen Brüder mit ihren liebenswerten Aufmerksamkeiten und Sorgen, zusammen mit Euren Kindern und allen denen, die Euch lieben und die Ihr liebt. Gedenket auch unser im Gebet, während ich Euch schwesterlich umarme.
In Herzlichkeit, Eure Tina
G.D. & T.d.P.
Genua, 21. Mai 1984
Liebste Anny und Karl !
Euren letzten Brief hatten wir erwartet, der hier höchst willkommen war, und den wir von ganzem Herzen akzeptiert haben. Wir danken Euch sehr dafür.
Wir haben von Euren Wechselfällen erfahren und hoffen, daß Euch die Engel, unsere himmlischen Brüder, immer beistehen und Euch viel Freude und Tröstung schenken, viele Erfolge und Gesundheit, um Euren Kampf für die gerechte Sache zu vollenden. Ihr seid Kämpfer für den Himmel.
Mit wahrer Freude lesen wir, wie Euer Vorsatz, den Euch der Herr eingegeben hat, mit der Veröffentlichung des Buches „Engel in Sternschiffen" in die Wirklichkeit umgesetzt wird.
Jesus hat mir einen sehr schönen farbigen Traum geschenkt, indem Er mir zeigte, wie infolge der Übersetzung ins Deutsche und deren Verbreitung sich sehr viele Seelen Seiner Wahrheit und Seiner Liebe nähern werden, auf dem Wege über die Belehrung durch die Erfahrungen, die wir gemacht haben.
Hinsichtlich der kommenden katastrophalen Ereignisse, so ist jeder Tag gefährdet; aber es ist zu hoffen das Schlimme fortgesetzt hinauszuschieben um der vielen Gebete der guten Menschen und der Leiden, die sie um der Liebe Gottes willen erdulden. Es kann schon bald der Beginn der Züchtigung eintreten, die sich die Menschen mit ihren eigenen Händen bereiten. Beten wir und bringen vor Gott unsere leidende Fürbitte zur Rettung der Welt dar. Die Brüder sagten uns, daß wir uns auf keinen Fall darüber täuschen sollten, das Jahr 2000 friedlich zu überstehen.
Für das Buch sandten wir Euch ein Foto von Tina und mir, wie wir auf dem Platz sitzen, wo sich das Raumschiff -nahe Spotorno - niederließ und wohin wir mit Euch gegangen waren... Eure vorgesehenen Illustrationen werden aus dem Buch eine wunderschöne Ausgabe machen.
Jesus wird Euch belohnen für das, was Ihr für Sein Reich tut. Ihr seid wirklich die richtigen Leute, die von Gott für dies Sein Werk auf Erden erwählt sind.
Für heute umarme ich Euch herzlichst,
Euer Giorgio.
Liebste !
Mit Freude im Herzen haben wir Euren letzten Brief gelesen und sofort beeilen wir uns unsere Bitte für Euch für Eure Gesundheit an den Himmel zu richten. Wir haben den guten Raphael gebeten, daß er Euch den Streß nimmt und Euch mit neuer Energie und Kraft erfüllt. Gott segne all Euer Tun um Seiner geistigen Mission willen, der jetzt so viele Seelen begegnen und die so viele Freuden und Antworten bringt, von jenen die unerreichbar schienen.
Wir sind Euch nahe im Gebet und fühlen uns geistig und menschlich verbunden... aufs äußerste beschäftigt mit der Arbeit für den Herrn !
Seid gewiß, daß der Himmel Euch beisteht, Euch mit neuer Kraft und Mut erfüllt.
Ich umarme Euch mit großer Herzlichkeit.
Eure ergebene Tina
Worte des Herrn der Heerscharen
an Geisteslehrer und Mitopferträger
15.12.1983
Ihr seid wie das Gold im Schmelztiegel der Welt... Und Ich verleugne euch nicht:
Ihr seid Meine Kinder, herausgelöst dem Materialismus, geklärt in Läuterung zur Selbstverleugnung in Hinnahme von Verleumdung und Ehrabschneidung.
Sollte es Meinen Nachfolgern besser ergehen als dem Meister aller Meister ?
Dennoch ergeht es euch besser. Ihr habt Mich zur Anlehnung, zu Belehrung, zum Hinblick. Nur das Vertrauen muß aus euch selbst wirken, muß beflügeln zu Taten, die den Himmel stürmen; denn ihr seid mündige Jünger geworden, herausgeläutert.
Die Vaterhand ist euch so sicher wie das Vaterherz, und will des liebenden Kindes Selbstwerdung und Selbstentscheidung aus sicher gewordenen Impulsen.
So fürchtet euch nicht ! Die Entscheidungen werden Folgen von Führungen sein. Was immer an Meine Kinder heran sich bewegt, zur Auslösung drängend, - Ich weiß darum und lenke euer Herzvermögen, - wohne Ich doch so nahe in und bei euch !
So sei es !
A.V.
*
Wenn ihr für Mich kämpft, werdet ihr sehen, daß der Herr der Heerscharen für euch kämpft.
Wenn ihr für Mich arbeitet, werdet ihr sehen, daß der Herr für euch arbeitet.
Ihr sollt das Wenige gut tun, Ich werde es segnen, und es wird viel werden.
Ihr gehört Mir von Ewigkeit her, weil Mir von Meinem Vater gegeben.
Seid in Meinem Frieden. Ich werde euch geben was euer Herz begehrt, und die Welt nicht geben kann.
Ihr sollt tun, was Ich bestimmt habe, daß die Meinen es tun sollen, und sie werden zufrieden sein. So sei es !
G.D. Febr. 1984
*
Meine Kinder !
Als Euer Schöpfer und Vater habe Ich eure Worte wohl vernommen - als in eurer Seele eingraviert. Habe Ich nicht gesagt: Wer Mir seinen Dienst und sein Leben anvertraut, der soll vielfach belohnt werden ? !
Nun, viele Jahre habt ihr Mir getreulich gedient. Ich habe zufolge eurer Mitarbeit Meine dienstbaren Geister gesandt, die euch große Hilfe angedeihen ließen, und ihr habt durch euer Tun und Liebe zur geistigen Welt und vor allem zu Mir eurem Schöpfer, Vater und Freund, euch dankbar erwiesen.
Ich höre eure Herzensstimme, und Ich zeichne euch ein in das Buch des Lebens. Und so gedenkt der Anderen, die euch noch um Hilfe angehen und bleibt Meines Wohlwollens gewiß in eurer kindlichen Liebe zu eurem Himmlischen Vater.
16.4.1984-A.V.
EVAKUIERUNG und ENTRÜCKUNG
im Alten und Neuen Testament begründet
Die Erde wird mit Krachen zerbrechen und zerfallen. Sie wird taumeln wie ein Trunkener, denn ihre Missetat drückt sie...
(Jes.24; 19)
... Wer sind die, welche fliegen wie die Wolken und wie die Tauben zu ihren Fenstern !
(Jesaja 60; 8)
... Und ich sah, es kam ein ungestümer Wind von Mitternacht her mit einer großen Wolke voll Feuer, das allenthalben umher glänzte; und mitten in dem Feuer war es lichthell.
(Hesekiel 1; 4)
...Ich habe euch getragen auf Adlerflügeln und habe euch zu Mir gebracht.
(2. Mose, 19; 4)
... Selig sind die Diener, die der Herr, so Er kommt, wachend findet. Wahrlich Ich sage euch: Er wird sich aufschürzen und wird sie zu Tisch setzen und vor ihnen gehen und ihnen dienen.
(Lukas 12; 37)
... Darum wachet; denn ihr wißt nicht, welche Stunde euer Herr kommen wird. (Matth. 24; 42)... Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: Sieh, der Bräutigam kommt; geht aus, Ihm entgegen !
(25; 6)
... Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und dasselbe plötzlich in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune... und wir werden verwandelt werden.
(1. Korinther, 15; 51)
... Siehe, Er kommt mit den Wolken, und es werden Ihn sehen alle Augen und die Ihn zerstochen haben... Offbg. 1; 7... Und der Geist und die Braut sprechen: Komm ! Und wen dürstet, der komme: und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst ...
(Offbg. 22; 17)
Adamskis Bücher
GRAY BARKER
Das Buch über George Adamski
Ein abenteuerliches Leben unter ufonautischen Aspekten 180 Seiten mit vielen Fotos und Strichätzungen, glanzkaschiert,
Die berühmteste „Kontaktperson" als UFO-Pionier, mit seiner globalen Bedeutung für die Welt-UFO-Forschung. George Adamski ist am 23. April 1965 (nach Vorträgen) durch eine Lungenentzündung mit einem Herzanfall in seinem 76. Lebensjahr in Washington verschieden und wurde in einem Ehrengrab auf dem Arlington-Friedhof, Washington, beigesetzt. Als „Kontaktler" ist er der bekannteste Vorkämpfer für die UFO-Bewegung geworden. Seine Bücher erschienen in den USA, England, in der Schweiz, Deutschland, in Holland, Italien, Schweden und Finnland.
Die Persönlichkeit dieses einmaligen Pioniers für die umwälzenden Ereignisse des kosmischen Zeitalters konnte nicht geschwärzt werden. Ein bevorzugter Zeitgenosse, der durch Wort, Schrift, Rundfunk und TV zu Millionen des Erdenrunds sprach. Seine Aktivität für die wissenschaftliche Anerkennung der UFOlogie ist ein rühmliches Blatt in der Geschichte dieser modernsten zukunftsträchtigen und aktuellsten Wissenschaft.
Zum umfassenden Verständnis von IM INNERN DER RAUMSCHIFFE empfiehlt es sich, anstelle des vergriffenen Buches DESMOND LESLIE / GEORGE ADAMSKI Fliegende Untertassen sind gelandet sein erstes Erlebnis DER AUSSERIRDISCHE UND GEORGE ADAMSKI in den UFO-Nachrichten Nr. 268-270 zu lesen.
Im Laufe der letzten zehn Jahre hatten zahlreiche jüngere Leser der VENTLA-Bücher, insbesondere auch die neuen Abonnenten der UFO-NACHRICHTEN den Wunsch, die lange vergriffenen Bücher von George Adamski kennenzulernen. Diesem begründeten Bedürfnis sind wir in der Weise entgegengekommen, indem wir in UN 268/März/April 81 den Aufklänmgs- und Leitartikel „Wer war George Adamski wirklich ?” von K. und A. Veit im Zusammenhang mit dem ersten Buch Adamskis und daraus seine historisch wichtigen Kapitel publizierten: „Meine Laufbahn und Tätigkeit in Kalifornien/USA" - „Gewaltiges Raumschiff über San Diego" - „Bestätigender Auftrag zum Fotografieren" - „Panik löst Verschleierungstaktik aus" - „Erster Vortrag und Interesse der Presse" - „Dementis werfen neue Fragen auf" - „Unermüdliche Himmelsbeobachtung" -„Außerirdischer Charakter der Objekte" - „Erhöhte Vortragstätigkeit - minimales Honorar" - „Diffamierungsversuche" - „Probleme um das Rätsel der Fl. Saucers" - „Allein die Themen zeigen die Wichtigkeit der Vorkommnisse auf. Als Spitze: „Der denkwürdige 20. November 1952 - Sechs Zeugen." UN 268-270
George Adamski
IM INNERN der RAUMSCHIFFE
280 Seiten, 16 Fotos, br. farb. Einband,
Aus dem Inhalt: Einleitung V. Charlotte Blodget - Vorwort von Desmond Leslie - Die Wiederkehr des Venusmenschen - Im Innern eines Aufklärungsschiffes - Das Mutterschiff - Erster Blick in den Weltraum - Begegnung mit einem Meister - Das Aufklärungsschiff vom Saturn - Das Laboratorium - Ein anderer Meister -Unterhaltung im Kaffeehaus - Wieder der große Meister - Tage in Palomar Terraces - Festmahl und Abschied -Eine unerwartete Nachricht - Wer war Adamski wirklich ? - Meine Freundschaft mit G. A. Vorliegendes Buch gibt den Beweis von uns überlegenen Planetenbewohnern, die die Weltraumfahrt bereits in vollendeter Form beherrschen. Ungeahnte Perspektiven ergeben sich in Zukunft auf ethischer sowie auf physikalisch höherer Ebene.
Wer diese kosmischen Enthüllungen studiert, dem erschließt sich ein neues, überwältigend befreiendes Weltbild...
KARL L. VEIT
Erforschung außerirdischer Weltraumschiffe
Ein wissenschaftliches Anliegen des 20. Jahrhunderts 95 Seiten, 12 Bildtafeln mit 38 Fotos, glanzkaschiert.
Außer dem erregenden Pentagon-Bericht von Capt. Ruppelt über „Unidentifizierte Fliegende Objekte" (UFOs) wird eine geradezu klassische Liste von 143 Piloten aller bedeutenden Luftiahrtlinien und 50 Astronomen sowie von Intellektuellen aller Berufsschichten publiziert, die einwandfreie UFO-Sichtungen hatten. Der Verfasser behandelt speziell auch die astronomischen UFO-Beobachter und schneidet das ethische Problem in ifologischer Sicht an. Er setzt sich ebenso mit den positiven Ergebnissen der gesamten UFO-Forschung auseinander wie mit Angriffen von Gegnern. Ein eindrucksvolles Tatsachenbild vom unaufhaltsamen Fortschreiten des Wissens um außerirdische Lebensbedingungen mit Bibliographie der wichtigsten Titel der Z. Z. über 400 Bände umfassenden UFO-Literatur. Eine Polemik aktueller Art.
Viele Fotos vermitteln Eindrücke von den Großvorträgen des Verfassers, ferner über interkontinentale UFO-Kongresse sowie die Entwicklung der DUIST und ihre Bedeutung für Europa.
BÜCHER WEITERER KONTAKTE
ORFEO ANGELUCCI
GEHEIMNIS DER UNTERTASSEN
Zweite erweiterte Auflage 1983
Einer der allerersten Kontaktler war der Angestellte einer amerikanischen Flugzeugfabrik. Das Buch ist so geschrieben, daß man überhaupt nicht auf den Gedanken kommt, irgendwelche Zweifel an seiner Wahrhaftigkeit zu hegen. Ethik und Technik anderer Rassen auf fernen Gestirnen lassen erkennen, wie weit die Erde noch zurück ist in Technik, Kultur und auch Religion, das heißt: Ausübung der Religion. In den USA war dieses Buch sofort ein Bestseller. Es zeigt, wie vielschichtig das UFO-Problem ist und daß verschiedene Wissensgebiete zusammenhelfen müssen, um dieses erregende Thema in seiner ganzen Tiefe erforschen zu können. Wer es gelesen hat, ist geistig reicher geworden; darum sollten es alle lesen, auch Zweifler. Geheimnis der Untertassen. 200 Seiten, Lw., Bildnis des Verfassers.
Zahlreiche besonders bemerkenswerte Leserbeurteilungen aus zwei Kontinenten bekunden ihre verständnisvolle Begeisterung und übermitteln dieselbe als Ermunterung an die neue Generation junger Menschen...
Elizabeth Klarer
JENSEITS DER LICHTMAUER
301 Seiten, 71 Fotos.
Ein Buch der Superlative. Das Fazit wird sein: Diese erdgeborene Frau verkörpert das eklatante Beispiel eines kosmischen Wesens mit universellem Bewußtsein. Genau danach verläuft ihr Leben. Schon als Kind durch ein unvergeßliches Sichtungsereignis mit Firmamentphänomenen verbunden, vollzieht sich ihr Werdegang: künstlerische, meteorologische, flugtechnische, politische Ausbildung und Betätigung, Reisen, Ehe, Mutterschaft, Flüge als Pilotin... Doch wie goldne Fäden ziehen erst mehr unbewußt und dann, durch ungewöhnliche Fügungen bedingt, schwerwiegende Erlebnisse durch ihr ganzes Leben und prägen sie zur bewußt kosmischen Persönlichkeit. Wohl auf dieser Erde aufgewachsen, fühlt sie sich aber als Fremde und erlebt ihr wahres „Zuhause" durch das Zusammentreffen mit AKON in der Liebe zu ihrem Dual, einem Sternenmann.
Alle relevanten Vorkommnisse spielen sich - meist mit Zeugen - ab in ihrer südafrikanischen Heimat, in und über einer grandiosen Landschaft, über weltbekannten südafrikanischen Städten, im Raumschiff, im Weltall und auf einem Planeten des benachbarten Sonnensystems Proxima Centauri.
Was Elisabeth dort in viermonatigem Aufenthalt erlebt, übersteigt alle Phantasie. Die höchste Phase bleibt dem Leser vorbehalten als Kulmination... Frau Klarer ist mehr als eine Autorin; sie hat eine hochbedeutsame Mission in der Koordinierung humanitärer, künstlerischer, wissenschaftlicher und kosmischer Kategorien - Z. B. Aufschlüsse über den Bau der Ätherschiffe oder natürlich-kosmische Energieerzeugung - zu erfüllen, als Anregung und logische Schlußfolgerungen für Ingenieure, Biologen, Naturwissenschaftler, Politiker, Astronomen, für die Jugend und für die Menschheit als Sinnbild und Vorbild. Mit diesem Buch ist die jahrtausendelange Isolation der Menschheit durchbrochen. Ereignisse von epochaler Bedeutung.
Karl L. Veit
EVAKUIERUNG IN DEN WELTRAUM
364 Seiten, gebunden, 32 Illustrationen.
Dieser herausfordernde Titel ist ein Ereignis, das der heutigen Menschheit am Ende des zweiten Jahrtausends vorbehalten blieb, weil es bis in die erste Hälfte unseres Jahrhunderts weder wissenschaftlich gedacht noch als möglich und gültig erkannt werden konnte. Die Morgendämmerung des Kosmischen Zeitalters hat ein Wissen erreicht, das bis kürzlich noch unvorstellbar war. Dieses Buch enthält die Ankündigung einschneidender, schicksalsschwerer Ereignisse in einer Abwicklung, wie sie in wahrhaft super-epochaler Bedeutung unser Planet noch nicht erfuhr.
Über ein Dutzend Außerirdische, die durch ihre erwählten Kontaktpersonen aus verschiedenen Kontinenten zu uns sprechen, übermitteln unabhängig voneinander ein überzeugendes Mosaik alles dessen, was auf unsere Erde und die Menschheit zukommt.
Bibel und Texte von Neu-Offenbarungen erhärten die Brisanz endzeitlicher Dekadenz und vermitteln zugleich Zuversicht und Lösung einer Neugestaltung ordnungsvoller Zukunft durch Planetarier-Kräfte und Direkteinwirkung Gottes.
Diese kosmisch-terrestrischen Ereignisse betreffen die Anhänger des Materialismus genau so wie die Klassen der Intellektuellen, die Parteien, die Kirchen und Geisteskreise, ausnahmslos alle Rassen, Völker und Erdteile, - kurzum die gesamte Menschheit. lgt.
Nach dem ersten Eindruck ist das Buch „EVAKUIERUNG" als die Krönung Ihres bisherigen Aufklärungswerkes anzusehen. Bekannte haben es sofort in Beschlag genommen... Dr. J. B., K.
Der Inhalt des neuen VENTLA-Buches übertrifft die kühnsten Erwartungen. Eine Meisterleistung ! Bitte um Lieferung weiterer fünf Exemplare. G. V., D.
... und danke für Eure große Arbeit, die Ihr mit solcher Kraft entwickelt und allen Menschen zugänglich macht... F. J., G.
... einfach großartig. Alle Menschen müßten es lesen; bitte 2 weitere Ex., um auch andere Suchende aufmerksam zu machen... H. H., K. - B. K., E.
Inhalt hervorragend ! Zusammenstellung der gesamten UFO-Erscheinungen und ihre Bedeutung in höheren, emporleitenden Aspekten ist einzigartig. Glückwunsch ! Dipl.-Ing. A. A., P.
...Habe es buchstäblich verschlungen... Großartiges Werk ! W. M., Santiago
DR. F. W. SUMNER
DAS KOMMENDE GOLDNE ZEITALTER
HOCHAKTUELL 43 Seiten, 2 Fotos, 2 Zeichnungen, glanzkasch.
Noch immer häufige Nachfrage. Kein Buch ist geeigneter, die denkwürdigen Erscheinungen unserer Zeit zu erklären. Speziell die bereits weit erhöhten Schwingungszustände der Erde geben ein hoffnungsreiches Zukunftsbild. Deswegen wird die 3. Auflage genau so rasch vergriffen sein wie die erste. Die großen, jetzt im Gang befindlichen kosmischen Veränderungen und unsere Zukunft wird allgemein verständlich dargelegt.
Allein die folgende Widmung verrät vieles: Zugeeignet jenen, die sich des kommenden neuen Zeitalters bewußt geworden sind. Sie werden einen Teil des neuen Lebens bilden, das, verglichen mit unserem jetzigen, so erhaben sein wird, daß jede Beschreibung nur armselig genannt werden kann. Diejenigen, die schon einen flüchtigen Schimmer dieses neuen Zeitalters erhascht haben, wird niemals mehr etwas Geringeres befriedigen können.
* * *
Über 7000 Seiten und 5000 Bilder
über die Freunde aus dem Weltraum – Himmels Engel –
finden Sie im Internet:
www.himmels-engel.de
www.universe-people.com
www.cosmic-people.com
www.angels-light.org
www.angels-heaven.org
www.ashtar-sheran.org
www.200-countries-download.org
www.all-the-world-downloads.org
www.we-arent-slaves.org
www.universe-people.cz
www.andele-nebe.cz
www.andelenebe.cz
www.vesmirni-lide.cz
www.vesmirnilide.cz
www.andele-svetla.cz
www.andelesvetla.cz
www.anjeli-neba.sk
www.anjeli-svetla.sk
www.stahuje-200-zemi.cz
www.stahuje-cely-svet.cz
www.nejsme-otroci.cz
www.angeles-luz.es
www.angely-sveta.ru
www.anges-lumiere.fr
www.angelo-luce.it
www.anioly-nieba.pl
www.feny-angyalai.hu
www.andjeli-neba.com.hr
www.anjos-ceu.eu
www.angeli-raja.eu
www.engelen-hemel.nl
www.ingerii-cerului.ro
www.cennetin-melekleri.web.tr
www.himmelens-anglar.se